24. Juni 2013

Wer oder was ist die Seele Europas? Who or what is the Soul of Europe?

Yesterday we ended the Bible Dialogue „A Soul for Europe“. There was a lot of praise and a good deal of constructive criticism. I agree that we might have spent too much time with a diversity of statements and too little for practical and concrete (future) projects. Maybe we needed to get to know each other first of all: not just as conference participants, but as people from 6 European countries, young and old generations, east and west, north and south. Our views on Europe, historical, economic, political, and spiritual, are diverse. Maybe the discussion can only begin to be practical now? Some noted on the evaluation sheets that they feel more motivated now to work on the project Europe, because it is at a turning point and because it is worth it.
The European Bible Dialogues (one concrete project) of the Union of Protestant Churches in Germany and the Protestant Academy Berlin aim to get people to talk with one another and realize that we are all brothers and sisters in Christ. Did we succeed? Where do we go from here? Without exchange of thoughts Europe, will drift further apart. Talking may not be enough, but it is a beginning. We should start from here. In the blog for nowmaybe and then, more concrete …
I experienced at this conference that people are the soul of Europe.

Gestern ging unser Bibeldialog „Eine Seele für Europa“ zu Ende. Es gab viel Lob und auch viel konstruktive Kritik. Ich denke auch, wir haben manchmal zu viel Zeit mit sehr unterschiedlichen Statements verbracht und es blieb zu wenig Zeit, sich wirklich mit konkreten – noch zu schaffenden – Projekten zu befassen, aber vielleicht mussten wir uns erst einmal kennenlernen. Nicht nur als TagungsteilnehmerInnen, sondern auch als EuropäerInnen aus 6 Ländern, als junge und ältere Generationen, aus Nord und Süd, Ost und West. Unser Blick auf Europa - historisch, politisch, wirtschaftlich, spirituell - ist vielfältig. Vielleicht kann die Diskussion erst jetzt anfangen. Einige Teilnehmer haben auf den Auswertungsbögen notiert, dass sie sich motiviert fühlen am Projekt Europa zu arbeiten, weil es zu scheitern droht, aber auch, weil es sich lohnt.
Die Europäischen Bibeldialoge der Union Evangelischer Kirchen und der Evangelischen Akademie zu Berlin wollen Menschen miteinander ins Gespräch bringen, dazu beitragen, dass wir uns als Brüder und Schwestern in Christus erleben. Ist das gelungen? Und wie kann es weitergehen? Ohne Gedankenaustausch werden wir in Europa weiter auseinandergeraten. Miteinander reden ist nicht genug, aber ein Anfang. An der Stelle sollten wir weitermachen. Erst einmal hier im Blog und konkreter dann… 
Ich habe bei der Tagung erlebt, dass die Menschen die Seele Europas sind.

22. Juni 2013

Leben auf Papier? Living on paper?

Eine Seele für Europa - Die Diskussionen und vor allem die Länderberichte gehen spannend weiter. Wir haben einige sehr eindrucksvolle Berichte aus der Alltagsrealität der (jungen) Menschen in Rumänien und Slowakei gehört und uns wurden ein paar kluge Texte über Europa und europäische Zusammenarbeit (aus der Tschechischen Republik und den Niederlanden) vorgestellt. Oft habe ich den Eindruck, es diskutiert sich leichter über einen Text, vor allem, wenn er gut verfasst ist, als über die Lebensrealität in Europa mit seiner ganzen Vielfalt und allen Problemen. Die papers sind wichtig, denn man muss sich ja verständigen, aber was folgt den Texten? Die Menschen im krisengeschüttelten Süden und Südosten Europas leben ja nicht auf Papier. Und Europa muss mehr sein als eine Freihandelszone.

A Soul for Europe - the discussions and regional reports are most interesting. We heard some impressive reports from the daily reality of (young) people in Romania and Slovakia and some intelligent papers on  Europe and European cooperations (from the Czech Republic and the Netherlands) were introduced. Sometimes I feel that while these papers are necessary and it ist is good to discuss them and make them well known at grass roots level, it is also much easier to discuss them rather than the realities of life in Europe with all its diversity and all its problems. But what  consequences do the papers have? The people in crisis-ridden southern and southeastern Europe are not living on paper. Europe needs to me more than a free trade zone.

20. Juni 2013

A Soul for Europe - Eine Seele für Europa

Gestern begann unser Bibeldialog mit der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Teilnehmende aus Deutschland, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn und Rumänien kamen zusammen um nach Möglichkeiten zu suchen, ein Europa zu leben, das mehr ist als ein Wirtschaftssystem, in dem die Vielfalt unserer Kulturen und Traditionen als Reichtum erlebt wird. Nicht nur die Länder der EU, sondern alle Länder Europas. Heute Morgen überlegten wir, ob wir uns ein passenderes Symbol für Europa vorstellen könnten als den Kreis aus 12 goldenen Sternen auf blauem Grund. Ein Vorschlag von einem Teilnehmer: Vielleicht könnten die Sterne viele Farben haben, um die Vielfalt zu betonen?

Yesterday we began our Bible Dialogue with the Community of Protestant Churches in Europe (CPCE) and participants from Germany, the Netherlands, Hungary, the Czech Republic, Slovakia, the United Kingdom and Romania, young and old (but young at heart), the participants are trying to find a way to live a European spirit that is more than just an economic system. The diversity of the many nations that are now part of the European Union and those that are not yet part of it or may never be, can be a great treasure, but we need to respect the differences instead of letting them divide us. Maybe as Christians we can see our Faith as a common ground. This morning we discussed whether we would refer a different symbol for Europe, other than the circle of 12 golden stars on blue ground. While we liked the circle and the blue, one suggestion made me think: Maybe the stars should be of many different colours to symbolise the diversity of cultures and traditions in Europe.

17. Juni 2013

Sind Christen zu angepasst? - Are Christians too assimilated?

Gestern ging die Studientagung für Weltanschauungsfragen zu Ende. Diesmal ging es darum, wie die Welt uns Christen anschaut. Was kann man von uns wahrnehmen? Sind wir sichtbar genug? Ein Schwerpunkt war Christsein in der Diktatur. Noch immer gibt es zu Ost- und Westdeutschland viel zu besprechen und voneinander zu erfahren, aber besonders die Berichte der Teilnehmer/innen aus Rumänien und Lettland und die Beiträge unserer Mitleiterin aus Ungarn, Adel David waren interessant. War Kirche in der Diktatur tatsächlich verbindlicher, mehr Heimat und Kraftquelle als es heute unter deutlich besseren Gesamtbedingungen der Fall ist?
Das überaus anregende und informative Gespräch mit Marianne Birthler am ersten Abend und die spannenden Zeitzeugenberichte von Pfarrer i.R. Joachim Rinn (Land Brandenburg) und Altbischof Klaus Wollenweber (Bonn und Görlitz) und schließlich die Lesung des Dichters Jürgen Rennert mit seiner scharfen und treffenden Kritik (auch ehrlicher Selbstkritik) räumten auch auf mit manch rückwirkender Verklärung der Umstände hinter dem Eisernen Vorhang. 
Zu Recht wurde in den Diskussionen immer wieder gefordert, nach vorn zu sehen und zu fragen, wie wir in unseren Gemeinde heute wieder ein Klima schaffen, das Menschen anzieht. Soziale Projekte, die sich aus dem christlichen Glauben heraus verstehen, wie die Berliner Stadtmission und konkrete Kontakte zu PolitikerInnen, wie sie in der Geschäftsstelle des Bevollmächtigten des Rates der EKD gepflegt werden, und auch weithin sichtbare Orte wie der Berliner Dom, mit seinen vielfältigen Angeboten sind gleichermaßen wichtig. Christen müssen sich einmischen, wo immer Unrecht geschieht, wo immer sie stehen und gehört werden können. "Anonymous" muss der Protest in einem Rechtsstaat nicht sein und wird vielleicht auch glaubhafter, wenn Menschen sich zu ihrem Protest bekennen. Für eine neue Protestkultur braucht es wieder Phantasie und Mut.
Zunächst müssen wir uns aber vergewissern, wofür wir stehen und stehen sollen. Wo ist unsere geistliche Heimat? Zu dieser Standpunkterkundung tragen die Bibeldialoge, die Teilnehmenden genauso wie die Leitungsteams und die ReferentInnen mit Bibelarbeiten und Vorträgen und Diskussionen bei.

In the Bible Dialogue that ended yesterday we discussed how Christians might become more visible and more effective in this world. Are we possibly to assimilated or too shy in our protests when we see wrongs being done?
We had some great lecturers who shared their experiences in east and west, from the days before the Iron Curtain opened,. They helped us give up some illusions about communities being closer and cosier in hard times. Churches never truly gain from dictatorships. Our guests from Romania, Latvia and Hungary could confirm this.
But what can Christian communities achieve today when we are not persecuted or discriminated? We visited a social project, a city church and the church office where encounters between politicians and the church are organized and supported. 
When candles and peaceful demonstrations fail to be noticed, new forms of protest will have to be found. This will take imagination and courage.

12. Juni 2013

Was heißt denn hier 'christlich'?" - What do you mean 'Christian'?

Heute fängt der Bibeldialog zum Thema "Was heißt denn hier 'christlich'?" an. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer/innen gut ankommen. Wir erwarten Gäste aus Russland, Rumänien, Lettland, Schweden und vielen Teilen Deutschlands. Unsere drei Gäste aus Rumänien, die eigentlich gestern schon da sein wollten, riefen heute morgen an, dass sie noch in Dresden wären: einige deutsche TeilnehmerInnen haben schon Verspätung angekündigt - Hochwasser bedingt dauern Reisen gerade etwas länger - eine der kleinsten Nebenwirkungen der Fluten. 
Ich denke an etliche Teilnehmer/innen der Bibeldialoge in Halle, Meißen, Magdeburg, Aken, aber auch in Tschechien und Ungarn und Österreich, wo das Schlimmste wohl schon vorbei ist. Wir schließen die Menschen in den Hochwasserregionen und alle Reisenden in unsere Gebete ein. 

Today we begin our Bible Dialogue "What do you mean 'Christian'?". I hope all participants will arrive safely. We expect guests from Russia, Romania, Sweden, Latvia and all over Germany. Our 3 guests from Romania who were to arrive last evening called me this morning to let me know they are still in Dresden. Several Germans already announced they will be late for the conference; due to the high waters, travelling takes longer these days - a minor side effect of the floods. 
I have to think of many participants of Bible Dialogues: in Halle, Meissen, Aken, Magdeburg, but also in the Czech Republic, Hungary, and Austria where the worst seems to be over at least. We will include the people in the flooded regions and all travellers in our prayers.

5. Juni 2013

"Wie im Himmel so auf Erden" - Das Reich Gottes und die Reiche der Menschen

Europäischer Bibeldialog vom 5.-9. Juli 2013 in Berlin. 
Die „Reiche“ der Menschen können wir mithilfe einer Landkarte bestimmen. Aber das Reich Gottes, mitten unter uns? Unsere Welt sieht meist nicht danach aus. Oder ist das Reich Gottes etwas, das noch kommt? Und werden wir dann aufgenommen? Die "Reiche" der Menschen haben genau geregelt, wer hinein hineingelassen wird und wer nicht. Da gibt es Visa zu beantragen und Gebühren zu zahlen. Der Wunsch nach einem besseren Land kostet viele Menschen sogar das Leben.
Mit Menschen aus ganz Europa wollen wir über das Reich Gottes sprechen – jetzt und in aller Ewigkeit. 
Eigentlich ist ja schon Anmeldeschluss, und die Tagung ist auch schon fast voll, aber zurzeit gibt es nur zwei deutsche Teilnehmer/innen. Da brauchen wir noch Verstärkung. Also bitte weitersagen an alle, die eine wirklich europäische Begegnung erleben möchten. Anmeldungen bitte per E-Mail an hahn@eaberlin.de.

3. Juni 2013

Wegweiser durch die Bibel - angekommen?

Gestern ging der letzte Teil des Bibelgrundkurses zu Ende. In vier Jahren sind Freundschaften entstanden und so herrschte eine allgemein herzliche Atmosphäre. Die 22 Teilnehmer/innen kamen schon mit Vorfreude an: aufeinander sowieso und noch mehr auf die Evangelien, mit denen man sich intensiv beschäftigte. Der Reader zu den synoptischen Evangelien und das umfangreiche Arbeitsmaterial zum Johannesevangelium und für die Arbeitsgruppen helfen, sich später zu Hause noch ausführlicher mit dem Stoff zu befassen und auch noch nachzulesen, was vielleicht vergessen wird. Einige haben gleich zu Beginn berichtet, dass sie von den vorangegangen Teilen dieses Grundkurses schon viel in ihren Gemeinde, bei Gesprächskreisen oder Frauengruppen weitergeben konnten. Das ist natürlich das größte Kompliment für unser Leitungsteam.

Vier Tage vergehen immer viel zu schnell. Hier im Blog können die Teilnehmer/innen gerne auch noch Kommentare abgeben oder sogar, wenn mehrere mitmachen, noch miteinander weiter Gedanken austauschen.