24. Dezember 2014

Gesegnete Weihnacht!

Es ist Weihnachten, aber das Wetter will gar nicht so weihnachtlich werden, wie man sich das vorstellt und wünscht („weiße Weihnacht“). Aber viele wird es freuen, dass sie nicht so frieren müssen (die ohne Obdach) oder dass sie nicht so viel für die Heizung ausgeben müssen (die mit knapper Kasse). Viel schlimmer ist, dass die politische Großwetterlage auch keine weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt. Wer sich mit dem eigenen persönlichen Wohlergehen nicht begnügt, wird wegen der vielen Krisen, Kriege und Katastrophen sehr besorgt sein. Es ist bemerkenswert und vielleicht typisch, dass Waffen in das Kriegsgebiet im Nordirak schneller geliefert wurden als medizinische Einrichtungen und Materialien ins Ebola-Katastrophengebiet. Wir haben Krieg und Kriegsgefahr vor der europäischen Haustür, ebenso Katastrophen und Flüchtlingselend. Und der Klimawandel schreitet ungehindert voran. Alle die kleinen und großen politischen und wirtschaftlichen Machthaber kriegen es nicht hin, das Notwendige und Richtige zu beschließen und durchzusetzen. Ihre machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen stehen ihnen im Wege. Da kann keine weihnachtliche Stimmung aufkommen.
Aber Weihnachten ist es trotzdem. Denn: Ob Weihnachten kommt, hängt nicht von der weihnachtlichen Stimmung ab. Als Jesus geboren wurde, waren die äußeren Umstände seiner Geburt alles andere als weihnachtlich – im Gegenteil. Die Geburt in einer Notunterkunft bei Ochs und Esel erinnert eher an das Flüchtlingselend heutiger Tage. Würde die Geburt Jesu als von Gott gesandter Heiland der Welt heutzutage geschehen, dann wohl weder im Berliner noch im Kölner Dom noch Petersdom, auch nicht im Kanzleramt, nicht im Weißen Haus und nicht im Kreml. Und wohl auch nicht in unserem schönen Haus oder ähnlichen Häusern. Vermutlich eher in einer Asylbewerberunterkunft. Gott begegnet uns im Kleinen, Niedrigen, Schwachen – nicht im Großartigen, Machtvollen, Prächtigen. Wann werden wir Menschen endlich unser Gottesbild durch die Jesus-Geschichte verändern lassen. Die Geschichte von Jesu Geburt ist eine Hoffnungsgeschichte. Sie verkündet nicht, dass Friede auf Erden ist, sondern dass Friede auf Erden werden soll und kann, indem wir Menschen es lernen, Gott die Ehre zu geben, die Ihm zusteht. Und Gott die Ehre geben geht nicht anders als mit Handeln im Sinne des Mannes Jesus aus Nazareth, im Sinne der Bergpredigt.
 Ich wünschen Euch und Ihnen allen, dass es Euch und Ihnen so gut geht wie mir. Gott schenke Euch und Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und glückliches Neues Jahr.
Diese Gedanken zur Weihnacht hat mir unser Bibeldialogsleiter Felix Doepner gemailt und ich teile sie gerne mit Euch.
Gesegnete Weihnachten Euch /Ihnen allen
Tamara