4. Mai 2015

Wem gilt der Trost? Who is to be comforted?

Gestern ging der theologische Grundkurs über die Texte des Propheten Deuterojesaja, dem Trostbuch der Bibel zu Ende. Es war eine engagierte und sehr interessierte Gruppe, deren Wunsch mehr über die Texte der hebräischen Bibel zu lernen, sehr ausgeprägt war. Deuterojesaja bedeutet zweiter Jesaja und meint anonymen Propheten, der zwischen etwa 550 v. Chr. und etwa 539 v. Chr. auftrat. Zugleich dient die Bezeichnung für die Kapitel 40 bis 55 des biblischen Jesajabuches, die auf diesen Propheten zurückgeführt wurden. Nach heutigem Forschungsstand verkündete seine tröstliche Botschaft  während des Exils in Babylon.
Auf die vom Team sorgfältig vorbereiteten Einstiegsreferate folgten kluge Fragen und intensive Diskussionen. Wie sieht es denn aus mit den Texten des "AltenTestaments"? Wir Christen beten wie selbstverständlich Psalmen und beziehen den zugesagten Trost des Prophetenworts dankbar auf uns, aber gemeint war doch das Volk Israel, das in Babylon im Exil litt. Dürfen wir die heiligen Texte des Volkes Israel durch unsere "christliche Brille" lesen? Wie gehen wir damit um, dass die Texte der hebräischen Bibel uns Christen gar nicht meinen konnten? Oder erlaubt uns die Zusage Jesu, all das, was schon Jahrtausende vor uns jüdische Tradition war, zu einnahmen? Lange wurden die Jesaja-Texte als Prophezeiung des Kommens Jesu verstanden, denn in den Evangelien wird Jesaja viel zitiert. Der Opfertod des Gottesknechts lässt uns schnell an Jesu Tod am Kreuz denken. Zu beweisen ist es nicht. Was aber tröstet uns dann? Die Hoffnung und der neue Bund mit Gott in Jesus Christus, der der ganzen Welt gilt. Israel ist Gottes auserwähltes Volk. Kinder Gottes sind alle Menschen.

The conference was in German only. Our group was very interested and very eager to learn more about texts from the Hebrew Bible, specifically the prophet Deutero-Isaiah, who spoke to the people of Israel in Babylonian exile. There are many instances in these texts that seem to point towards Jesus Christ, but does that give us Christians the right to appropriate the prophesy and its promise? If we are not addressed here, what remains for us? At the very least, the hope and new convenant in Jesus Christ. Israel is and will remain to be God's chose people. But we are all God's children.

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