27. Februar 2017

Nun freut euch, lieben Christen g'mein. Die Reformation in ihren Liedern - The Reformation in its Hymns

Es ist schon Februar und die Leitungsteams und ich arbeiten schon eine Weile fleißig an den Bibeldialogen dieses Jahr. Der erste Bibeldialog in diesem Jahr fand aber jetzt erst statt.
Heute Vormittag reisten die Teilnehmenden wieder ab in ihre Heimatländer und Regionen in Deutschland, Polen, Tschechien, Russland, Litauen und Niederlande, den Kopf wie ich vermutlich noch voller Melodien von Luthers Liedern. Die Theologie der Reformation lässt sich über die Lieder ganz anders und besonders eindrücklich kennenlernen. Anders, als man vielleicht vermuten könnte, war es kein Luther-Fantreffen; auch Luthers Verhältnis zu den Juden und dem Islam wurden nachdenklich angesprochen. Im Rollenspiel wurden die Konflikte damals (und zum Teil bis heute) deutlich und lebhaft diskutiert. Dennoch gibt es Anlass zur Freude in der theologischen Botschaft der Reformation: nicht durch eigene Kraft und gute Taten müssen wir Gott gnädig stimmen, sondern seine Gnade ist ein Geschenk und es bedarf nur unseres aufrichtigen Glaubens, um dieses Geschenk zu erkennen und anzunehmen.
Ein Geschenk ganz anderer Art war sicher auch unser Gastreferent (und Teilnehmer), der nicht nur über die Kirchenlieder der Böhmischen Brüderunität und Michael Weiße eine Brücke zur 100 Jahre älteren Reformation und Jan Hus gebaut hat, sondern auch die hervorragende Ausstellung in der Berliner Staatsbibliothek als zusätzlichen Programmpunkt eingebracht hat.
Auf dem ersten Platz  der Lutherlieder-Hitparade landete "Verleih uns Frieden gnädiglich" - auch ein Hinweis darauf, dass wir die Gegenwart und die Welt außerhalb unserer Tagungsräume nicht vergessen haben.

Today, the participants of our first Bible Dialogue this year left to travel home to places all over Germany, to Poland, Lithuania, the Czech Republic,to  Russia and the Netherlands, their heads probably still full of melodies. The Reformation's theological thoughts are often more easily grasped in its hymns. We did not ignore the more disputable aspects of Luther's relationship to Jews and Islam, but at the end of the day, we were even more aware of the joy and liberation that are to be found in the fact that we do not need (nor can) work hard to gain the Grace of God, but that this Grace is God's gift, and our faith alone will let us realize and accept it.
A Luther hymn contest resulted in "Grant Peace, We Pray, in Mercy, Lord" as the winner, showing that in all our singing an rejoicing, we did not forget the world we live in today which is in great need of peace.