5. Juni 2018

HEIL UND HEILUNG - Healing ist more than getting healthy.

Vorgestern ging unser Grundkurz Theologie für Ehrenamtlich Engagierte zu Ende. Unser Thema war Heil und Heilung und schon der Tagungsort, die Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder, war thematisch sehr angemessen. Wir waren 28 Personen und auch wenn wir leider nicht so viele aus anderen Ländern dabei haben, waren wir eine vielfältige Gruppe. Es fiel auf, dass doch einige ihr Ehrenamt im Bereich Seelsorge hatten, teils in Behinderteneinrichtungen, in Hospizen, bei Salbungen und in anderen Aktivitäten. Ohne Zweifel hatte das auch mit unserem Thema zu tun. Heil sein, das ist so viel mehr als nur gesund sein, so wie Heilung nicht nur Genesung bedeutet. Heil werden ist ein Prozess, dessen Ende kaum festzusetzen ist. In den Bibelarbeiten ging es dann auch nicht nur um die oft gelesenen Geschichten, in denen Jesus Kranke heilt, sondern auch um die näheren Umstände und die Bedeutung der jeweiligen Krankheiten oder Behinderungen der Menschen, die durch Jesus, den Heiland“ geheilt werden. Jesus kannte grenzte niemanden aus, nicht einmal Aussätzige, die als unrein galten. Die Autoren der Evangelien gehen unterschiedlich mit den Heilungswundern um, setzen andere Schwerpunkte, die ihre jeweiligen Intentionen und Deutungen deutlicher machen. Steht der Glaube des Heilsbedürftigen im Zentrum oder die in Jesus verkörperte Macht und Herrlichkeit Gottes über das Dämonische?
Die traditionelle Exkursionseinheit hat mir bei der  etwas Kopfzerbrechen bereitet. Kann man Heil oder wenigstens Heilung in Berlin besichtigen? Wir sind schließlich in die (von Jesuiten-Arbeiterpriestern gegründeten) Wohngemeinschaft in der Kreuzberger Naunynstraße zu gehen, wo Menschen in Not Obdach finden, egal wo sie herkommen und wer sie sind, so wie Jesus Menschen in Not zu sich kommen ließ - ohne Ansehen der Person. Dem Besuch in der Wohngemeinschaft schloss sich ein achtsamer Gang durch die Straßen Kreuzberg an: Exerzitien auf der Straße. Für mich eine heilsame Erfahrung. Sicher hätte ich vorher ankündigen sollen, dass man sinnvollerweise Taschen, Geld und Handy, also alles, was uns sonst so hilfreich und sicherheitsverheißend begleitet, zurücklassen sollte. Aber es war dann auch kein Problem, die Gegenstände doch bei sich zu behalten. Dass wir beim Abschlussgespräch nicht nur mit Iris sondern auch mit dem Mitbegründer der WG, dem Jesuiten Christian Herwartz ins Gespräch kamen, war eine besondere Überraschung.
Ich war leider nicht bei allen Arbeitseinheiten dabei und würde mich deshalb sehr freuen, wenn Teilnehmer*innen oder das Leitungsteam, hier kommentieren und ergänzen könnten. 

On Sunday we said Goodbye at our theological seminar for volunteers. We were a diverse group of people, several of the participants were (lay) volunteers in pastoral care, f.e. in institutions for people with handicaps and in hospices. Healing, becoming whole and the words for salvation, in German these words are very closely related, so it was a good thing; that I did not have to translate our discussions. in our Bible studies we talked not just about the healing miracles of Jesus, but also about the circumstances and intentions of the 4 gospels in regard to these passages. Some put an emphasis on the faith of the person in need of healing and/or salvation, others point to the greatness and holiness of God's acts through Jesus. Different interpretations due to different intentions of the authors of the gospels are to me an encouragement to find an interpretation for our time and age today. 
Instead of our traditional excursion we visited a Jesuit flat which serves as a very unbureaucratic place for all who knock and need shelter. ... and in a way healing from life on the streets. that the streets hold their own potential for healing moments, we could experience in our walk through the streets of Kreuzberg alone and in silence, taking in the sounds and visions of a busy city or even, in my case, solitude and calm in the very heart of a hectic district. These walks are part of the retreats in the streets, and it was a special treat to meet Christian Herwartz, the Jesuit priest who founded both the shelter and the retreats in the streets.

1 Kommentar:

  1. Wir haben wieder gerne eine Gruppe der europäischen Bibeldialoge zu Besuch gehabt. Mehr zur WG Naunynstraße in unserem Weblog: http://naunynblog.wordpress.com oder jeden Samstag bei unserem offenen Frühstück von 9.30 bis 12.30 h.

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