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Leise vor mich hin summend – Der Herr ist mein getreuer Hirt
- bin ich gestern wieder in Berlin angekommen.Wir waren eine bunte Gruppe –
überwiegend aus Deutschland und Rumänien, von 17 bis Ende 80, aus vielerlei Berufen,
die meisten evangelisch; Singen schafft Gemeinschaft. Wir tauschten uns aus
über Demokratie und christlichen Glauben. Der versprochene Blick auf unser Thema
im Spiegel der Kirchenmusik der Reformatoren kam leider ein bisschen zu kurz,
auch war vielleicht der Einblick in die politische Welt ein wenig zu „bundesdeutsch“,
manche Diskussion kam auch erst beim Mittagessen zu ihrem Recht, und überhaupt
hätten wir doch noch mehr proben sollen und noch mehr Lieder einstudieren, und vielleicht
sollte man außer der wunderbaren Kirchenburg in Heltau/Cisnadie auch noch eine
andere Kirchenburg besuchen… kurz gesagt: Es war wieder viel zu kurz. Die 4
Tage vor dem immer wieder schönen Abschlussgottesdienst in der Michelsberger
Dorfkirche, den unsere Gruppe musikalisch gestaltet, sind so dicht gefüllt, das
Manches nicht genug Zeit findet. Wir werden also in zwei Jahren wieder in
Michelsberg/Cisnadioara sein und hoffentlich auch wieder miteinander ins Gespräch
kommen – miteinander essen, lachen, feiern, singen und musizieren. Vielleicht
dann ohne die Traurigkeit am Rande unserer Tage, aber auch der Tod ist Teil des
Lebens und wir dürfen dankbar sein, dass uns Gott auch darin begleitet und
tröstet. Der Herr ist unser getreuer Hirt.
Zu danken gibt es viel: unsere Freundinnen in Siebenbürgen
kümmern sich um das Wohl ihrer Gäste, kein Abend, an dem es an Wein oder
anderen Getränken mangelte, an dem es nichts zu kosten oder zu knabbern gab. Das
Elimheim, Tagungshaus der Evangelischen Kirche dort, war in jeder Hinsicht ein
zuhause, in dem wir einerseits hervorragend bewirtete Gäste waren und andererseits
so frei bewegen konnten, wie in keinem Hotel. In den Vorträgen habe ich wieder
viel dazugelernt – über die Geschichte und Gegenwart der Siebenbürger Sachsen,
die in ihrer Gemeinschaft Demokratie lebten, als es das im übrigen Europa noch
jahrhundertelang nicht gab. Über Hintergründe zu Bibelstellen, die allzu oft
als Aufforderung zum Obrigkeitsgehorsam ausgelegt worden waren, aber doch eher bedeuten,
die Gesetze eines Landes zu befolgen. Gemeinschaft bedeutet auch Kompromisse
machen, nicht alle verwirklichen zu können, was man sich wünscht. Unser Leben
und alles Gelingen sind eben nicht allein in unserer Hand, aber das wiederum
hat auch etwas Tröstliches.
Siebenbürgen selbst ist so wunderschön, mit den bewaldeten
Hängen, den Apfelbäumen am Wegrand und selbst den gelegentlich laut bellenden
Hunden, dass so ziemlich jeder wiederkommen will. Ich auf jeden Fall.
*** Our musical
encounter in Transylvania ended yesterday and I am still humming the melodies
we sang at the worship service in Cisnadioara. We were a colorful group from
different generations, countries, professions, denominations and we talked
about Democracy and Christian faith. We learned about the history and present
of the Transylvanian Saxons, about how passages of the Bible were false
interpreted into a call to just obey any ruler no matter how unjust, … The
promised look at how our topic is reflected in our hymns and church music had
slipped out of sight a bit, and we probably should have sung more, and maybe
visited another fortified church. Our discussions often found time only in
breaks between conference units, and there should have been more time to hear
about other countries but just Germany (we tend to be quite eloquent…) in
short: there should have been more time than just four days! And so we will have
to return to Michelsberg/Cisnadioara in two years, to talk again, sing, eat,
drink and laugh with one another.