Am Sonntag haben wir unseren Bibeldialog zum Thema
STREITKULTUR beendet. Der Begriff ist ja wirklich ziemlich deutsch und wir waren
doch überrascht, dass sich dazu überhaupt keine Deutschen interessiert hatten. Stattdessen
kamen junge Menschen aus Russland und der Ukraine, aus dem Irak, Iran und
Syrien und aus Rumänien und Lettland (das war unser Leitungsteam). Es waren
dabei: Theologinnen, Historiker, Koch, Frisörin, Journalistinnen, Grafik-Designer,
Studierende… Die Gruppe konnte nicht vielfältiger sein. Das Wort Streit kann ja
viel bedeuten, im negativen Sinne steht es für Kampf und Konflikt, neutraler
ist da schon das Streitgespräch, das ja eine Klärung bringen kann. Und im
positiven Sinne kann man für eine gute Sache streiten. Für mich als Deutsche
war es sehr interessant zu hören, wie Menschen zu diesem Begriff stehen, deren Heimatland
im Krieg ist oder wo die Regierung Menschen wichtige Rechte vorenthält.
Trotz offensichtlicher kultureller Unterschiede hatte die
Gruppe doch gemeinsam, dass sie eigentlich lieber für Harmonie sorgen wollten,
als ihre Aggressionen auszuleben. Referentin Vera hatte es schon schwer, uns
dazu zu bringen, auch nur einen Luftballon zu schlagen. Immerhin: alle waren daran
interessiert, die Sprachbarrieren (die gab es diesmal schon) zu überwinden und
beim Brückenbau (mit zugegeben sehr unzureichenden Materialien) kam es doch zu produktiver
(oder wenigstens lustiger) Zusammenarbeit, so dass alle ihre spezifischen Talente
auch einsetzen konnten. Ich jedenfalls
habe von allen Teilnehmer*innen viel gelernt und hoffe, ich sehe alle wieder!
*** On Sunday
at noon, we ended our Bible Dialogue on „Streitkultur“. Considering the
term is really very German, we
were surprised that no Germans participated at all. Instead we had participants
from Ukraine, Russia, Iran, Iraq and Syria – and our team were from Latvia and
Romania. We were theologian, historian, cook and hair dresser, students and
journalists. Some travelled far – other had fled their countries some time ago.
A group can hardly be more diverse.
The word
“Streit” can mean many different things, negative meanings would be
fight, conflict or even battle, more neutral would be debate or argument; or
even in a positive sense like “fighting for a good cause”.
It was interesting for me as a German person to listen to people whose home
countries are at war or where governments withhold major rights from some
groups of citizens.
Despite our
obvious cultural differences, this group had in common that we were much more
interested in creating harmony than to live our aggression. Our guest lecturer
Vera had to work hard to get us to attack even a balloon. On the upside, all
were eager to overcome (existing) language barriers in order to cooperate. The
task to build a bridge from (rather insufficient) materials was mastered with
great fun and all could contribute their specific talents. I have learned so
much from every one of them and hope very much that I will see them all again.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier können Sie meinen Eintrag kommentieren. You can leave your comments here.