9. Mai 2019

STREITKULTUR - oder doch lieber Frieden stiften? or rather making peace?

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Am Sonntag haben wir unseren Bibeldialog zum Thema STREITKULTUR beendet. Der Begriff ist ja wirklich ziemlich deutsch und wir waren doch überrascht, dass sich dazu überhaupt keine Deutschen interessiert hatten. Stattdessen kamen junge Menschen aus Russland und der Ukraine, aus dem Irak, Iran und Syrien und aus Rumänien und Lettland (das war unser Leitungsteam). Es waren dabei:  Theologinnen, Historiker, Koch, Frisörin, Journalistinnen, Grafik-Designer, Studierende… Die Gruppe konnte nicht vielfältiger sein. Das Wort Streit kann ja viel bedeuten, im negativen Sinne steht es für Kampf und Konflikt, neutraler ist da schon das Streitgespräch, das ja eine Klärung bringen kann. Und im positiven Sinne kann man für eine gute Sache streiten. Für mich als Deutsche war es sehr interessant zu hören, wie Menschen zu diesem Begriff stehen, deren Heimatland im Krieg ist oder wo die Regierung Menschen wichtige Rechte vorenthält.
Trotz offensichtlicher kultureller Unterschiede hatte die Gruppe doch gemeinsam, dass sie eigentlich lieber für Harmonie sorgen wollten, als ihre Aggressionen auszuleben. Referentin Vera hatte es schon schwer, uns dazu zu bringen, auch nur einen Luftballon zu schlagen. Immerhin: alle waren  daran interessiert, die Sprachbarrieren (die gab es diesmal schon) zu überwinden und beim Brückenbau (mit zugegeben sehr unzureichenden Materialien) kam es doch zu produktiver (oder wenigstens lustiger) Zusammenarbeit, so dass alle ihre spezifischen Talente auch einsetzen konnten.  Ich jedenfalls habe von allen Teilnehmer*innen viel gelernt und hoffe, ich sehe alle wieder!
*** On Sunday at noon, we ended our Bible Dialogue on „Streitkultur“. Considering the term is really very German, we were surprised that no Germans participated at all. Instead we had participants from Ukraine, Russia, Iran, Iraq and Syria – and our team were from Latvia and Romania. We were theologian, historian, cook and hair dresser, students and journalists. Some travelled far – other had fled their countries some time ago. A group can hardly be more diverse.
The word “Streit” can mean many different things, negative meanings would be fight, conflict or even battle, more neutral would be debate or argument; or even in a positive sense like “fighting for a good cause”. It was interesting for me as a German person to listen to people whose home countries are at war or where governments withhold major rights from some groups of citizens.
Despite our obvious cultural differences, this group had in common that we were much more interested in creating harmony than to live our aggression. Our guest lecturer Vera had to work hard to get us to attack even a balloon. On the upside, all were eager to overcome (existing) language barriers in order to cooperate. The task to build a bridge from (rather insufficient) materials was mastered with great fun and all could contribute their specific talents. I have learned so much from every one of them and hope very much that I will see them all again.

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