27. Oktober 2021

Besuch in Kreisau - Visiting Krzyżowa

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Heute ist unser Bibel Workshop für junge Menschen auch schon zu Ende. Bei unserer Bibelarbeit gestern Morgen zum Thema „Neues Jerusalem“ musste ich daran denken, wie fast alle menschenerdachten Utopien am Ende doch wieder ausgegrenzt haben: die Andersdenkeden, die Minderheiten, die scheinbar nicht dazu passen. Das Thema fand sich auch abends wieder, wenn wir im Restaurant darüber sprachen, wie viele Menschen es in Lettland gibt, die dort geboren sind und die dennoch staatenlos sind, weil Ihre Familien einst Sowjetbürger:innen waren.

Auch der Besuch in Kreisau gestern hat mich wieder – und wieder anders - nachdenklich gemacht. Der Kreisauer Kreis hat sich viele gute Gedanken gemacht, wie es mit Deutschland nach dem Ende des Nazi-Regimes weitergehen konnte. Solche intellektuellen Gedanken und Pläne sind natürlich wichtig, aber ohne echtes zusammenarbeiten mit der Bevölkerung konnte es nichts bringen. Dennoch haben die meisten der Denker diese Pläne mit dem Leben bezahlt. Unsere Situation heute ist nicht so unmittelbar bedrohlich, aber wenn wir unsere Traumstädte wirklich erleben wollen, müssen wir doch mehr tun, als planen. Und für den Anfang doch immer wieder mit denen reden, die wir noch überzeugen wollen, dass Veränderung lebenswichtig ist, egal ob politisch oder mit Blick auf die Umwelt.

***Today our Bible Workshop for young people comes to an end. Our Bible study yesterday morning about “the New Jerusalem” had me thinking about all human-made Utopias ending up excluding people: the minorities, those who think or live differently, who seem to not fit in. The topic followed us all the way to our dinner in the evening when we spoke of modern-day Latvia and how many people, born and raised in Latvia have alien passports, meaning they have no citizenship, simply because their families used to be Soviet citizens.

Visiting Krzyżowa yesterday, once more made me thoughtful. The Kreisau Circle had many good thoughts on how Germany might go on after the Nazi regime was over. Such intellectual planning is of course important, and most of them paid with their lives for these thoughts. Our situation today is not so immediately life threatening, but if we want our dream cities to become a reality, we need to do more than plan. For a start, we need to keep trying to connect with those that need convincing that change is necessary whether it be political or environmental.

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