12. April 2022

Die Hoffnung des leeren Kreuzes

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Ich habe den Blog etwas vernachlässigt. Drei Bibeldialoge musst ich absagen, weil sich zu wenige angemeldet hatten. Es ist wohl gerade nicht die Zeit, zu Tagungen zu fahren. Auch die nächsten beiden sind weniger gut besucht als ich gehofft hatte. Sogar beim EBD in Paris sind noch Plätze frei.

Gestern war dagegen unser Abenddialog zu aktuellen Glaubensfragen sehr gut gesucht. Welche Hoffnung verbinden wir mit dem leeren Kreuz? Holger, der die Abende theologisch leitet, hat eine nur scheinbar nüchterne Sicht auf die Kreuzestheologie. Aber manch anderer braucht diese Zusage Gottes, dass unsere Sünden vergeben sind. Jesu Tod und Auferstehung sind ein wesentliches Element unseres christlichen Glaubens. Aber was, wenn es eben doch nur wir Menschen sind, die solch ein Menschenopfer brauchen, um zu glauben? Gott hat schon Abraham klar gesagt, dass er keine Menschenopfer will. Aber würden wir Menschen heute noch Jesus Botschaft hören, wenn er irgendwann alt und grau verstorben wäre? Brauchen wir Menschen Märtyrer? Helden, die bereit sind, für eine Botschaft, eine Überzeugung, für uns oder für Gott, in den Tod zu gehen?

Ich weiß es nicht. Die Bibel ist Literatur – im besten und inspiriertesten Sinn. Inspiriert vom Leben und Glauben der Schreiber*innen, inspiriert auch vom Heiligen Geist – so hoffen wir und nennen sie die Heilige Schrift.

Jesus Tod und Auferstehung haben noch nicht den Tod überwunden, aber die Angst vor dem Tod. Der Satz, den Holger uns mitgegeben hat, kann uns tragen. Durch die Karwoche bis Ostern, durch die Zeit des Krieges?

Am 9. Mai sehen wir uns wieder im Abend-Dialog: Der Weg des Friedens. Auch der Titel entstand vor dem Krieg. Und wir werden nicht aufhören, nach Frieden zu suchen – auch und gerade in uns.  

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