1. März 2023

Gott sieht und erlaubt uns umzukehren...

 *** If you wish to read this Text in English, please let me know: hahn@eaberlin.de.

Du bist ein Gott, der mich sieht! Zur Jahreslosung hat mir Elke aus Lemgo ihre Predigt geschickt, die ich an drei Tagen jeweils in Teilen hier auf den Blog stellen will – auch um zurückzufinden zum Anliegen, dass ich diesem Blog gegeben habe: dass die Vielfalt der Gedanken zu den Bibeldialogen, von Teilnehmer*innen oder Leiter*innen hier einen Platz findet. Den ersten und den zweiten Teil finden Sie, indem sie einfach nach unten scrollen.                                                  Danke Elke!

Kehret um, kehret um, und ihr werdet leben, singen wir in manchen Friedensgebet. Umkehren meint eben nicht im unüblen gewohnten Trott weitermachen, weil es so bequem ist. Nein umkehren meint, eingestehen, dass ich den falschen Weg gewählt habe und den Ausweg mit Gottes Hilfe suchen. Dazu muss ich aus meiner Komfortzone heraus. Das fordert mich, kostet zuweilen Geld und Anstrengung. Veränderungen sind oft notwendig. In der Wüste hat Hagar weder für sich noch für ihr ungeborenes Kind eine Lebensperspektive.

Gott sieht mich, auch in allem Unglück. Er weiß, was diese Welt und ich dringend benötigen. Er schenkt mir seinen Heiligen Geist, manchmal auch einem Engel, zu Neuem oder Ungewohnten.

Im Martin Luther King Musical hören wir: „Gott bricht aus Bergen der Verzweiflung Steine der Hoffnung uns heraus. Ja, wir vertrauen der Verheißung und bauen der Gerechtigkeit ein Haus.“

Und Gott sieht mich ganz. Verstecken kann und brauch ich nichts, weil er mich und mein Leben in seinen fürsorglichen in den Blick nimmt. Das ist Hagars wie Kings Erfahrung. Mit solchem Ansehen wird er die lebendige Quelle ihres und meines Lebens. Und er sieht eben nicht nur mich! Juden, Christen Musliminnen und Muslime verehren alle Stammvater Abraham. Dieser nahm zum Ende seines Lebens Ismael und seine Nachkommen nach zeitweiliger Trennung wieder in seinem Familienverband auf und gab ihnen Ansehen. Ismael und Isaak, Sara und Abrahams Sohn, haben ihren toten Vater gemeinsam bestattet. Versöhnung kann gelingen, wo wir einander ansehen. Dazu haben wir doch in multikultureller Gesellschaft viel Gelegenheit.

Gott sieht und vergibt. Er befreit, er liebt bedingungs- und grenzenlos, er gibt sein Leben für seine Menschen. Er ist uns täglich nahe, er schenkt uns Ansehen. Unser Leben ist behütet und gesegnet. Dieses Ansehen richtet mich auf, auch zur Tat. In Schillers Ode an die Freude „Freude schöner Götterfunken“, unserer Europahymne, klingt das so mitreißend: „Alle Menschen werden Brüder“. Und er selbst begründet: „Brüder, überm Sternenzelt muss ein guter Vater wohnen.“ Solches Vertrauen wünsche ich uns. Und der Friede Gottes, der höher ist als alles, bewahre uns. Amen

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