2. Juni 2023

Wie die Bibel entstand...

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Bevor ich nächste Woche etwas zu den einzelnen Online-Bibeltagen zur biblischen Urgeschichte im Herbst verrate, vielleicht doch erstmal ein paar Worte dazu, wie die Bibel wurde, was sie ist. Sehr hilfreich natürlich die Website der Deutschen Bibelgesellschaft:

„Die Bibel hat eine jahrtausendalte Erzähltradition. Denn lange bevor die Schriftkultur entstand, wurden von einer Generation zur nächsten wesentliche Erfahrungen mit Gott und der Welt mündlich weitergegeben. Erst im Laufe der Zeit bekamen die alten Überlieferungen feste Formen. Sie wurden gesammelt und kaum noch verändert.

Die Könige Israels ließen eine Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel aufschreiben. Für die Rechtsprechung wurden Gesetzestexte gesammelt und mit Ausführungsbestimmungen versehen. Gottesdienstordnungen entstanden, um den Kult am Tempel zu regeln. Auch Gebete (Psalmen) für den Gottesdienst, vor allem für die großen Feste, schrieb man auf.

Ab dem 8. Jahrhundert hielten Propheten oder deren Schüler ihre Worte schriftlich fest und ermöglichten dadurch eine größere Verbreitung. Daneben entstanden kleine Sammlungen von Volkstraditionen mit Geschichten, Fabeln, Liedern und Lebensregeln.

Im 7. Jahrhundert bestand Israel nur noch aus einem kleinen Territorium im Süden und versuchte, sich auf seine Fundamente zu besinnen. Dies war Anlass, viele bisher getrennt überlieferte Schriften zusammenzufassen. Manche Texte wurden neu geschrieben und bekamen so auch eine neue Bedeutung.

Der massivste Einschnitt war das 50 Jahre währende babylonische Exil. In der Verbannung entstand das Judentum. Es verfasste neue Texte (z.B. das erste Kapitel der Bibel) und gebrauchte zum ersten Mal die überlieferten Texte als »heilige Schrift«.

Bis zum 2. Jahrhundert wurden die drei großen Teile der hebräischen Bibel nochmals überarbeitet. Bestehende Texte wurden dabei mit neuen kombiniert. Darum gibt es z.B. zwei Schöpfungserzählungen am Anfang der Bibel.“

Die Urgeschichte, um die es an sieben Abenden im Herbst gehen wird, findet sich im Buch Genesis (1. Buch Mose) in den Kapiteln 1-11. Das wird viel Text sein, also ist Unvollständigkeit eingeplant mit Offenheit zum Weiterdenken. Das passt zu den Europäischen Bibeldialogen: So entsteht Lust, sich weiter mit der Bibel zu beschäftigen, sie als ein immer wieder aktuelles Buch zu erforschen.

Morgen gibt es hier wieder den Link zum Online-Gottesdienst im Dom. Ab nächsten Montag dann wieder mehr zu unserem Herbstprojekt zur Urgeschichte.

Herzlichen Gruß

Eure/Ihre Tamara

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