Am 4. Mai wird erneut gewählt in Rumänien und nicht wenige sind gesorgt, weil eher rechtsgerichtete oder autoritär denkende Kandidaten vorne zu liegen scheinen. Der Rechtsruck in so vielen Ländern der Welt und auch in Europa macht mir Sorge. Meinen die Menschen wirklich, dass es ihnen unter einem autoritären Regime geht es ihnen besser? Gerade sehen wir in den USA, wie schnell sogar Grundrechte ausgeräumt werden. Erinnern die Menschen die Zeit der DDR oder unter Ceausescu als so angenehm, oder so einfach, dass sie sich danach zurücksehnen?
Natürlich ist keine Regierung ohne Fehler. Es ist die Pflicht jeder Opposition, diese Fehler immer wieder anzuklagen. Aber sehnt man sich nach einer Regierung wie in Russland, wo Oppositionelle verschwinden, oder, wie in der Türkei, verhaftet werden? Glauben wirklich viele, ihre Problem wären gelöst, wenn es nur weniger Geflüchtete im Land gäbe? Übersehen sie nicht, wie viele aus eben solchen autoritär regierten Ländern fliehen? Auch Kriege lassen sich leichter beginnen, wenn man das eigene Volk nicht fragen muss.
Kein vernünftiger Mensch wählt Krieg, wenn er oder sie selbst liebe Menschen in die Schlachten schicken soll. Nicht jede autoritäre Regierung plant gleich Kriege, zum Glück. Wünschen sich die Menschen vielleicht einfach, nicht mehr so viel nachdenken zu müssen?
Es ist Karfreitag - Good Friday - und nachdenken gehört dazu. Jesus wusste, was auf ihn zukommt, aber obwohl der Weg vor ihm schwer und tödlich sein würde, ist er ihn gegangen. Er hätte doch fliehen können... seine Botschaft aufgeben, untertauchen und auf bessere Zeiten warten? Er hat seinen Weg gewählt.
Der Weg zu den Wahlurnen ist weit weniger bedrohlich, selbst wenn wir uns fragen, was wir wirklich wollen: ein manchmal unbequemes Leben in Freiheit oder eines ohne Wahl, aber dafür mit praktischen Sündenböcken, auf die wir alles schieben können, was uns am Ende dann doch nicht gefällt.
Für meine Freunde und Freundinnen in Rumänien bete ich, dass sich genug Menschen fragen, was ihnen wirklich wichtig ist. übermorgen poste ich hier den Ostergruß von Hans Klein in Hermannstadt, der auch unseren Bibeldialog in Michelsberg mitgestaltet.
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