30. August 2017

Christlich meditieren? Christian meditation?

Am Sonntag schon endete mit dem Reisesegen der Europäische Bibeldialog zum Thema christlicher Meditation. Das Programm war ein bisschen zu dicht, und es fehlten Zeit und Ruhe, die verschiedenen vorgestellten Methoden auch auszuprobieren. Unsere TeilnehmerInnengruppe war bunt gemischt aus 6 verschiedenen Ländern, Menschen, die ganz neugierig waren, weil sie mit Meditation noch gar nichts zu tun hatten und Andere, die schon viel Meditationserfahrung hatten. Die Erwartungen an die Tagung gingen daher weit auseinander. Zugleich sollte es ja auch eine Begegnungstagung und ein Bibeldialog sein… es war ein Experiment und auch einmalig gedacht. Nun wäre es vielleicht doch schade, aus den gemachten Fehlern nicht zu lernen.
Ein erkenntnisreiches Highlight für mich war der stille Gang durch Kreuzberg, als Exerzitien auf der Straße und als ein geschenkter neuer Blick auf das Leben in der Stadt.
Danken möchte ich der Gruppe der Teilnehmenden, die sich aus dem ganzen großen Angebot das herausnahmen, was ihnen gut tun würde: für die einen waren es die Körperübungen, die sie beim Meditieren unterstützen können oder zumindest zur Entspannung beitragen, die anderen der Austausch mit den Menschen aus verschiedenen Ländern und mit den biblischen Texten. Den beiden Leitern, die sich auf dieses Experiment ganz spontan eingelassen haben, gilt mein besonderer Dank. Die Quadratur des Kreises war das Ziel. Mit ihrer Flexibilität und der Bereitschaft, auf ganz unterschiedliche TeilnehmerInnenwünsche einzugehen und irgendwie doch alle angekündigten Einheiten unterzubringen, sind die beiden so dicht wie möglich herangekommen.

On Sunday we finished the first ever European Bible Dialogue on Christian meditation. It was an experiment and not at all easy to bring together expectations for an international encounter and intensive bible study and introduction to various methods of christian meditation. The theoretical parts took time, too much time maybe, but then, it was hard to drop things from the programme. 19 people from 6 European countries managed in the end to become a community. I am grateful for all who were willing and able to adjust their expectations and enjoy what was offered and the unique chance to meet with people from Germany, Lithuania, Spain, Russia, Romania and Poland.

23. August 2017

Alläglich (Gott er-)leben - Christian Meditation

Nach etwas Bangen, ob die Tagung zum thema "Alltäglich (gott er-)leben" wohl noch voll wird, zumal es dann doch wideer Absagen gegeben hatte, geht es heute los mit dem Bibeldialog zur christlichen Meditation. Wir werden viel erfahren zu den unterschiedlichen Methoden und Traditionen und auch selbst üben und ausprobieren, wie es sich anfühlt. Viele von uns hetzen so durch ihren Alltag, dass es mitunter schwerfällt, anzuhalten und ja, auch "innezuhalten". Das Wort ist ein bisschen altmodisch, was nicht verwundert, denn das Wort "innen" steckt da mit drin. An unsere Mitte, unser "Innen" wollen wir uns diese Tage annähern. Ich freue mich drauf.
Ach ja: 19 Menschen aus 6 verschiedenen Ländern wagen sich ins bibeldialogische Neuland.

we were concerned that maybe this conference may be too small. It is the first time that a Bible Dialogue is completely about Christian meditation. We will hear about a diversity of methods to find our inner selves and we will also practice them. Mayn of us just keep hurrying through their lives and it is not always easy to stop and center ourselves. We will be 19 people from 6 different countries in this Bible Dialogue experiment. I look forward to it.

14. August 2017

Was sollen wir beten? - What to pray?

Diesmal konnte ich nur teilweise teilnehmen, deshalb poste ichlieber gleich Klaus-Dieters Eindrücke, die er mir freundlciherweise gemailt hat: Er igehört zum Leitungsteam dieser Tagungsreihe und in besonderem Maße Herz und Kopf der Arbeit!
"Dieser Bibeldialog war in vielerlei Hinsicht besonders. Aber ist das nicht jede Begegnungstagung je auf ihre Weise?  33 Menschen trafen sich auf Schwanenwerder zu: "Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen. Von der Unsicherheit und Ratlosigkeit beim Beten." 33 suchende Menschen aus Rumänien, den Niederlanden und aus Deutschland unterschiedlicher Konfessionen und mit deutlich unterschiedlichen Gebetstraditionen. Den Einführungsnachmittag haben wir Frau Dr. Ilsabe Alpermann vom Amt für kirchliche Dienste in der EKBO zu verdanken, die uns in großer Methodenvielfalt mit Hilfe eines teilnehmenden Vollblutmusikers mitgenommen hat; auch noch mit den unbekanntesten Gesangbuchversen. Das war eine besondere Entdeckung. Schön auch, dass Frau Alpermann noch 2 Tage bleiben konnte und wir ihr Referat nachlesen können.

Am Montag war Rabbiner Dr. Andreas Nachama zu Gast, der dieses Mal nicht als Direktor der "Stiftung Topographie des Terrors" angefragt war, sondern über jüdische Gebetspraxis und Psalmen angefragt war. In den Kleingruppen danach hatten wir die Möglichkeit, über das Kaddisch schalem und ein besonderes Gebet am Krankenbett nachzudenken.
Der Dienstag komplettierte das Programm durch den Vortrag von OKR Dr. Martin Evang von der UEK in der EKD über das "Vater unser". Alle drei Referate haben in der Auswertungsrunde am Ende eine lobende Beurteilung erhalten.
Die fundierte Bibelarbeit, die wir alle Jahre hindurch durch die Pfarrer*innen gewöhnt waren, hat sich auch in diesem Bibeldialog als tragend herausgestellt und wird auch die Basis für die Weiterarbeit in einem veränderten Team sein müssen.
Die Arbeit in Kleingruppen nach den Bibelarbeiten wurde wieder sehr angenommen, ebenso die Neigungsgruppen am Nachmittag, die zwei Tage in gleicher Zusammensetzung beieinander waren. Die erste Gruppe verantworteten Christine und Dr. Ekkehard Seeber, die nach 20 bzw. 15 Jahren Vorbereitungs- und Leitungsverantwortung zurücktreten wollen. In sehr besonderer Weise haben beide wiederum durch persönliche Zugänge und großen Einsatz diese Gruppe geprägt. An dieser Stelle sei dafür der Dank vieler Menschen aus der Auswertungsrunde nochmal vervielfältigt. Auch das eigene Liederbuch alle Jahre war eine große Bereicherung, zumal auch noch der Kantor mitgebracht worden ist, der uns auch abends am Flügel und mit dem Akkordeon zu Sangesstunden besonderer Erinnerung verholfen hat.
Die zweite Arbeitsgruppe hat sich mit dem Film "Die große Stille" beschäftigt. An einem der Abende stand ein anderer Film zur Diskussion, die reichlich genutzt wurde.
Am Dienstag waren Beate Gatscha und Gert Anklam zu Gast mit einem Überraschungsprogramm am Wannsee zum Sonnenuntergang und beeindruckten uns mit einem Extralied für den Bibeldialog und sein Thema und zeigten so in besonderer Weise ihre Verbundenheit. Ein Höhepunkt in vielfacher Weise; aber auch durch Natur und Wetter optimal "organisiert".
Der Mittwochvormittag stand im Zeichen der Gottesdienstvorbereitung für den Abschlusstag, der als Höhepunkt und Mittelpunkt der Begegnungstagung einen besonderen Stellenwert hat. Menschen, die früher abreisen müssen, verpassen so möglicherweise etwas Wichtiges.
Der Mittwochnachmittag war frei zur Erholung oder als Einladung in die Alte Nationalgalerie angeboten. Caspar David Friedrichs "Mönch am Meer" stand im Mittelpunkt für unser Thema; darüber hinaus waren drei Stunden Kunsterleben möglich, aber nicht zwingend. Zur Abendandacht im Berliner Dom saßen wir mit handybewaffneten Touristen zusammen und ich hatte Mühe, den Worten des Pfarrers Steinhoffs zu folgen. 
Der Gottesdienst am letzten Tag war wieder der Höhepunkt, denn die Beteiligung aller an der Ausgestaltung des Gottesdienstes macht es zu einem besonderen Erlebnis. Welche Ausformulierungen hat das Credo, wie gestaltet sich die Predigt nach den Lesungen in den verschiedenen Sprachen? Wer hat was zu sagen in den Fürbitten? Wie gestalten wir unsere Ein- und Aussichten? Carmen Bianu hat durch die Auswahl der Gebete die täglichen Morgenandachten bereichert und bei Vorbereitung und täglichem Organisieren immer alles hergerichtet mit Ruthild zusammen, sodass es wieder eine sehr auf Harmonie bedachte Tagung werden konnte.
Wir sind für Anregungen offen, für Kritik und besonders für Themenvorschläge.
Mögen alle behütet bleiben und in der Gnade des HERRN
KDE"