15. September 2023

Zurück aus der Sommerpause...

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 Sommerpause - muss ja mal sein, aber eigentlich war sie viel kürzer, als der Blog vermuten lässt, deshalb gibt es jetzt erst mal ein paar Tage einen Rückblick auf all die Vernastaltunge, die im Rahmen der Bibeldialoge stattgefinden haben.

Das wäre zunächst einmal der Sommerdialog auf Schwanenwerder. Zum ersten Mal nur mit drei Übernachtungen und ich fürchte, wir haben das Programm noícht weniger voll bestückt als sonst mit vier Übernachtungen. Das Thema "Frieden schaffen (ohne Waffen)!?" hätte problemlos die doppelte Zeit füllen können, ohne erschöpfend behandelt worden zu sein. Es ist wieder Krieg in Europa; kein Bürgerkrieg wie damals in den 90ern, Im Kosovo, in Bosnien, im ehemaligen Jugoslavien. Die vereltzungen von damals sind noch nicht geheilt. Nein, es ist ein Angriffskrieg. Und wer meint, es gäbe einfache Antworten oder gar schnelle Wege zurück zum Frieden, hat vermutlich wenig Phantasie oder zu viel davon. Menschen sterben auf beiden Seiten. In der Ukraine sind es allerdings auch Zivilisten, denen die Heimat weggeschossen wird. Immer mal wieder höre ich von lieben Menschen auch Zweifel, ob es denn so schlimm wirklich sei, wie die Medien berichten. Auf einer anderen Internetseite stand doch, dass es ganz anders sei. Das sind auch gar keine "Putin-Versteher", sondern sie wünschen sich nur so sehr, dass das Leid nicht gar so groß ist, wie es aussieht. Und das Leid auf der anderen Seite? Kann man sich wirklich freuen, über einen ausgebrannten Panzer? Ob der junge Russe, der darin umkam, gerne in den Krieg zog und mit welcher Motivation, wird für ihn oder seine Hinterbrliebenden keinen Unterschied machen.

Bei unserer Tagung gab es viele sehr unterschiedliche Sichtungen und so half uns auch diesmal die Einsicht Dietrich Bonhoeffers, dass wir nur dem eigene Gewissen folgen können und egal, in welche Richtung es uns trägt, wir werden nicht unschuldig bleiben, müssen unsere Schuld vor Gott bringen. 

Ab Montag folgt dann der Rückblick auf das, was keine echte Pause war.... 

Schönes Wochenende

Eure/Ihre Tamara 

7. August 2023

Hoffnung gestorben?

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Heute haben wir schweren Herzens einen Bibeldialog abgesagt. „Hoffnung, unsterblich“ lautete der Titel. Nein, alle Hoffnung habe ich nicht verloren, nur die Aussicht auf diese eine Begegnung, zu der sich nur vier Personen angemeldet hatten. Leider wäre es dieses Jahr die letzte Tagung in Berlin. Plätze zum Teilnehmen gibt es noch in Rumänien und in Breslau im September.

Dieses Jahr habe ich versucht, unsere europäischen Begegnungstagungen preislich so auszuschreiben, dass zumindest die meisten ihre tatsächlichen Kosten im Hotel selbst tragen, so dass unsere Spenden und die Rücklagen nur für Ermäßigungen und Reisekostenzuschüsse für finanziell schwache Teilnehmer*innen herhalten müssten. Aber es ist nun doch den meisten einfach zu teuer.

Was ist dann also meine Hoffnung für die Zukunft der Europäischen Bibeldialoge?

Schaffen wir es, unsere Themen so politisch zu gestalten, dass die Tagungen politische Bildung darstellen? Oder bleiben dann unsere eigentlichen Anliegen, die Theologie, der Blick auf die Aktualität der Bibel (die ja durchaus politisch ist) auf der Strecke? Verbiegen wir uns da bis ins Unkenntliche?

Finden wir doch billigere Quartiere? Aber was heißt das, wenn unsere kirchlichen Tagungshäuser kirchlichen Gruppen einfach zu teuer sind? Und was geben wir auf, wenn wir nur noch in Jugendherbergen tagen?

Wird es also nur noch Online-Begegnungen geben? Ist das dann noch Begegnung? Was fehlt, wenn die dritte Dimension wegfällt?

Nein, die Hoffnung ist nicht gestorben. Die Europäischen Bibeldialoge sind nicht die einzigen, Veranstaltungsreihen, die die Nachwirkungen der Pandemie noch spüren, und die darunter leiden, dass das Geld bei vielen knapp geworden ist.

Nächstes Jahr ein neuer Versuch, überregionalen Dialog zu biblischen Themen neu zu gestalten: Wir tagen im Klosterstift zu Heiligengrabe. Also mal ohne Hauptstadtflair, aber an einem dem Thema Bibeldialog sehr angemessenen Ort. 

Ich verspreche: morgen poste ich wieder etwas Erfreulicheres!

5. August 2023

Gottesdienst im Berliner Dom und online

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Wie meist am Samstag auch heute wieder meine Einladung zum Live-Streaming des Gottesdienstes im Berliner Dom. Natürlich ist es im Dom alles noch viel eindrucksvoller, vor allem die Orgelklänge sind ja sehr abhängig von der Qualität des PC-Lautsprechers. Aber wenn man nun mal nicht in Berlin, ist ein online-Besuch doch besser als gar nichts.

Auch diesen Sonntag ab 10 Uhr (Berliner Zeit) gibt es die Live-Übertragung unseres Gottestdienstes auf https://www.berlinerdom.de/live. Es predigt unser noch recht neuer Domprediger Stefan Scholpp. Die Orgel spielt diesmal einer meiner Lieblingsorganisten Jakub Sawicki. Schon das lohnt, sich auf den Weg zu machen.

Weitere Veranstaltungen im Berliner Dom vor Ort finden Sie auch hier: https://www.berlinerdom.de/termine/

Ich wünsche allen ein gesegnetes Wochenende…

Eure/Ihre Tamara

4. August 2023

Nächstenliebe | Onlinedialog am 11.9.

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Nächstenliebe – mehr Überschrift braucht unser Abenddialog am 11. September gar nicht.

Ich werde ihn vermutlich gar nicht schaffen und wenn, dann sitze ich auf dem Flughaben mit dem Laptop auf dem Schoß, denn ich fliege erst an dem Tag zurück nach Berlin. Unser Bibeldialog in Siebenbürgen endet zwar schon am Sonntag, aber da waren die Flüge noch viel teurer.  Dennoch, ich hoffe, ich kann wenigstens zuhören. Holger wird das mit Technikunterstützung von Sandra, meiner Kollegin an der Akademie, auch ohne mich gut hinbekommen.

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Der Satz steht übrigen bei Levitikus, also im Alten Testament. Es ist also keine Erfindung der Christen oder Jesu. Das Prinzip der Nächstenliebe finden wir in vielen Religionen als Mittelpunkt des Lebens. Nächstenliebe bedeutet, unsere Mitmenschen bedingungslos anzunehmen, wie sie sind, auch wenn wir sie eigentlich gar nicht mögen. Und das nur, weil sie Menschen sind. Geht das überhaupt?

Gerade in Zeiten zunehmender Radikalisierung gerät dieses Konzept im Alltag immer wieder aus dem Blick. Was bedeutet Nächstenliebe, die bei Jesus klar auch den Feind miteinschließt für uns heute – in unserer Gesellschaft, in unserem Alltag? Die Feindesliebe ist vielleicht das eigentlich Revolutionäre an der Nächstenliebe. Am 9. September vor 22 Jahren starben ca 3000 Menschen bei einem Attentat in New York. Ein symbolisch bedeutendes Datum. Können wir die lieben, die wir als feinde wahrnehmen?

Ich hoffe so sehr, dass mein Flug pünktlich landet…

Die Teilnahme an den Online-Dialogen ist kostenlos, wir bitten aber um verbindliche Anmeldung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an mich: hahn@eaberlin.de. Anmeldungen haben wir am allerliebsten über die Website der Evangelischen Akademie zu Berlin: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/naechstenliebe/

Herzliche Grüße aus Berlin
Ihre/Eure Tamara

3. August 2023

Frauen und Männer Hand in Hand | Online-Abenddialog zu Glaubensfragen

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Wie versprochen stelle ich  heute den kommenden Frag-doch-mal-Abenddialog zu Glaubensfragen  am 14. August vor. Holger, unser Theologe, der das Ganze vorbereitet und leitet, wird aus dem Urlaub heraus dabei sein – hoffen wir mal, dass das Internet der Ferienwohnung stabil ist und ich bin von Schwanenwerder aus dabei, wo gerade ein Präsenz-Bibeldialog zum Thema Frieden stattfinden wird. Auch da hoffe ich mal, dass das Internet mitspielt. Aber das gehört wohl dazu, wenn man online zusammen kommt.

Worum wird es gehen?
Im Reich Gottes gibt es keine Diskriminierung. Männer und Frauen sind gleich wert. Das war zu Jesu Zeiten noch unerhörter, als es das heute vielerorts immer noch zu sein scheint. Jesus hatte ein ganz ungewöhnliches Verhältnis zu Frauen: Er begegnete ihnen nämlich vollkommen unbefangen. Er kannte keine Diskriminierung der Geschlechter; das Reich Gottes war sein Ziel. Erst später vergaß die Kirche, was den Männern der frühen Christenheit bewusst war. Frauen folgten Jesu als Jüngerinnen; als Apostelinnen verbreiteten sie mit den Aposteln seine Botschaft in der Welt. Auch Paulus setzte auf Frauen wie Junia, Phoebe und Lydia. 

Am Reich Gottes arbeiteten und arbeiten Frauen und Männer schon immer gemeinsam. Dieser Spur wollen wir mit Holger nachgehen und uns auch fragen, warum die Menschheit da irgendwann von der Spur abgekommen ist.

Die Frag-doch-mal-Dialoge sind Bibeldialoge in ganz kurz: Wir laden Sie ein, Ihre Fragen zu stellen. Holger Schmidtke, ordinierter Theologe, Religionspädagoge und langjähriger Leiter mehrerer Europäischer Bibeldialoge, lässt uns nach einem kurzen Impuls zum Thema miteinander ins Gespräch kommen.

Anmeldungen haben wir am liebsten über unsere Website: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/frauen-und-maenner-hand-in-hand/ oder auch per E-Mail an mich: hahn@eaberlin.de. Die Teilnahme an den Online-Dialogen ist kostenlos, wir bitten aber um verbindliche Anmeldung.

Es sind schon etliche auf der Liste, aber ein paar Kacheln sind noch frei. J

Lieben Gruß aus Berlin
Ihre/Eure Tamara

2. August 2023

Frag doch mal - ein offene und lebensbejahende Theologie

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Nachdem ich gestern geklagt habe, dass sich zu den Präsenz-Bibeldialogen zu wenige anmelden, freue ich mich nun den Rest der Woche über das große Interesse an unseren kurzen Online-Abenddialogen. Wer noch nicht dabei war, mag sich wundern, was wir da machen. Meist machen über 20 Menschen mit, ob genug sogar mehr als 30. Inzwischen gibt es etliche Stammteilnehmer*innen, die fast jedes Mal dabei sind, aber auch immer wieder neue Gesichter.

Theologe Holger Schmidtke, der diese Abenddialoge ehrenamtlich vorbereitet und leitet, nimmt sich die zu Beginn Zeit für eine Blitzrunde zum Vorstellen untereinander, so dass alle (die über ein Mikrophon am PC verfügen) schon mal gehört und wahrgenommen werden. Da sind dann neben den deutschen teilenhmer*inne aus verschiedenen Bundesländern meist auch Menschen aus Polen, oder Lettland, Rumänien oder der schweit dabei, manchmal sogar aus Russland ode wie letztes mal aus abchasien. Die Welt in Holgers Wohnzimmer... Dann gibt es zum Einstieg in das thema des Abends einen Vortrag, mal länger, mal kürzer, mal mit PowerPoint, mal ohne, aber immer mit genug Zeit zum Fragen und Diskutieren. Und man spürt Holgers Motivation, warum er das hier für usn alle ehrenamtlich macht: es ist seine Freude an einer offenen, klugen, lebensbejahende Theologie, die keinerlei Denkverbote braucht. Die Offenheit der Wortbeiträge aus der Teilnehmer*innengruppe überrascht mich aber jedes Mal wieder. Immerhin kennen sich die meisten gar nicht, oder nur von früheren Abenddialogen her. 

Vielleicht ermöglicht das Kommunizieren per Videokonferenz eine andere Form der Offenheit? Wenn bei den mehrtägigen Präsenz-Bibeldialogen durch Bibellesen, Diskutieren, aber auch gemeinsames Essen und Feiern ein Gefühl des Zusammengehörens wächst, mag das nur zweidimensionale Kennenlernen im Zoom eher an der Oberfläche bleiben. Es bleibt ein Rest Anonymität. Aber vielleicht befürchtet man dafür auch weniger Konsequenzen, wenn man etwas von sich preisgibt? Ein Klick auf „Meeting verlassen“ und man muss die Anderen im Meeting nie wieder sehen oder sprechen. Aber auch das passiert ja nicht. 

Möglicherweise liegt es an Holger, dass die Diskussionen so offen und vertrauensvoll verlaufen, wenn da irgendwie doch etwas von einer dritten Dimension zu erahnen ist, in der Vertrauen und Gemeinschaft entstehen können. 

Morgen und übermorgen stelle ich hier die nächsten Frag-doch-mal-Abende vor. 

Herzlichen Gruß aus dem nassen Berlin,
Ihre/Eure Tamara

1. August 2023

Lieber online als Begegnung in 3D?

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Bevor ich ab morgen die kommenden Online-Dialoge vorstelle, will ich doch einmal meine Sorge um die Zukunft unserer Bibeldialoge ausdrücken - nein ausnahmsweise nicht wegen Geldmangel, obwohl der natürlich immer auch seine Rolle spielt. 

Unsere ehrenamtlichen Leitungsteams sind allesamt auch Profis der Theologie, und/oder der Pädagogik, der Lebenserfahrung auf diversen Gebieten und voller Ideen und offen für immer wieder neue Methoden und Begegnungen mit Menschen aus ganz Europa.... Und sie wollen all das und viel Zeit in echten Begegnungen an realen Orten einbringen. Zoom bietet ja viele Möglichkeiten für den Austausch von Ansichten und Gedanken, aber ein wirkliches Begegnen hat noch Aspekte, die beim Anblick von 25 Rechtecken nicht zum Tragen kommen. 

Drei Jahre Einschränkungen durch Corona haben viele von uns in Sachen Digitales Knowhow aufholen lassen. Und es ist ja auch bequem, von der Couch aus vor dem eigenen Computer mit anderen über spannende Themen ins Gespräch zu kommen. Die Welt in meinem Wohnzimmer. Dennoch erreichten mich drei Jahre lang Klagen, dass die persönliche Begegnung doch fehlt. Nun fehlt in der Tat  auch das Geld, um Begegnungen am Ort  so zu bezuschussen, wie wir es gewohnt waren, aber dass es so wenige gibt, die tatsächlich  live dabei sein wollen, tut ein bisschen weh. 

Zuschüsse gibt es ja auch noch - getragen von Spenden einiger Stammteilnehmer*innen, die aber oft aus Altersgründen selbst gar nicht mehr teilnehmen können. Und ich schreibe Anträge zur Förderung einzelner Veranstaltungen, vor allem, um die zu unterstützen, die sich die neuen Preise gar nicht leisten könnten und das sind nicht nur die Brüder und Schwestern aus Osteuropa.

Was nun? Sollen wir es ganz aufgeben? Das Geld fehtl ja überall, auch in den Gemeinden, die vermutlich doch kein Interesse haben, "ihre" Ehrenamtlichen  wenigstens zum Teil zu bezuschussen, damit sie sich in Berlin oder in Siebenbürgen neue Ideen und neue Kraft für ihre Ehrenämter abholen. 

Hoffnung, Zuversicht... die kann entstehen, wenn man sich mit der Diasporasituation in anderen Ländern auseinnadersetzt, wo Mut und Gottvertrauen die Gemeinde tragen, etwa beim Bibeldialog (nicht nur) für Ehrenamtliche in der Gemeindeleitung: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/hoffnung-unsterblich/ 

Oder in Siebenbürgen, wo das Schrumpfen der ohnehin kleinen evangelischen Gemeinden kaum noch aufzuhalten ist. Wie gehen Gemeinden damit um, wenn 95% aller Gemeindegleider ausgewandert sind?

Was, wenn wir nicht mehr davon redeten, in der  Diaspora zu leben sondern wirklich Diaspora zu sein, also verstreutes Saatgut in der Welt? So im Gespräch mit den Brüdern und Schwestern in Siebenbürgen und mit Martin Dutzmann vom Gustav-Adolf-Werk: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/geh-aus-mein-herz-und-suche-mut/

So oder so: Es gibt kaum Anmeldungen. Vielleicht müssen wir sogar absagen und die wenigen, die schon angmeldet sind, vertrösten auf unsere Online-Dialoge... die sind gut gesucht, auch wenn die Gespräche in den Pausen, bei der Exkursion oder auch abends beim Wein unersetzbar bleiben. Naja, aber zu den Online-Angeboten ab morgen mehr... 

Herzlichen Gruß aus dem nassen Berlin
Eure/Ihre Tamara

31. Juli 2023

Denkt Ihr manchmal ans Sterben?

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Markus, Pfarrer in Bad Aibling, war - wie ich auch - letzte Woche im Barbie-Film.  Ja,e s war lustig und ich musste öfters über die Kens lachen. Ich hatte als Kind auch einen und zwei Barbies, aber alle drei waren nicht oft im Mittelpunkt unserer Spiele. Stattdessen spielte ich mit den Kindern der Barbieserie. Den Film musste ich trotzdem ansehen. Ein Freund von mir trauert um seine Frau, die erst vor kurzem gestorben war und so ließ ich ihn den Film aussuchen. Ja, es war lustig und ich habe mich sehr amüsiert, ohne ernstlich nach Tiefsinn zu suchen. 

Markus hat tatsächlich was gefunden und zumindest seine Notiz im "Notizbuch" lässt mich doch noch einmal nachdenken,w as es mit dem Film auf sich hat, über den so viele schreiben (ich ja jetzt auch. LOL)

„Für Barbie ist jeder Tag der schönste Tag.“ Unerträglich quietschig diese überdrehte Barbie-Satire, die ich am Wochenende im Kino gesehen habe. Es gäbe genug Kritisches zum Film zu sagen, doch für den besten Satz halte ich Barbies Nachfrage an ihre Freundinnen: "Denkt ihr manchmal ans Sterben?"

Das will niemand hören. Peinliche Stille. Irritation. In die perfekte Welt schleicht sich die Einsicht, dass alle Schönheit, alles Feiern eine Grenze hat. Nur ist diese Einsicht nicht willkommen. Noch einmal also zurück zur Normalität. Geht aber nicht. Es folgt eine skurrile Heldenreise – lustig und eben auch tiefsinnig.

Die Ahnung der Sterblichkeit macht den Menschen zum Menschen – das weiß schon die Bibel. Seine Klugheit setzt an dem Punkt an, an dem er sich klar macht: Fähigkeiten können auch abnehmen, Tage können auch trübe, der Tod will benannt werden.

Mit Blick auf den Tod sprachfähig werden, den Gefühlen Raum geben und sie nicht zurückzudrängen. Bei dem Film habe ich gelacht und ich fühlte mich auch beklommen. Ich wünsche mir, das Kontrollierte fallen zu lassen und ehrlich von meinen Grenzen zu erzählen und von dem, der ich bin.

Wie wäre es, wenn wieder der Freundeskreis zusammenkommt oder ein Fest in der Familie gefeiert wird: dann bitte laut die Runde fragen: „Denkt ihr manchmal ans Sterben?“ Offener Ausgang gewiss und Überraschungen nicht ausgeschlossen.

Danke, Markus, für die Anregung zum NACHdenken. Morgen geht es hier weiter mit dem kommenden Online-Angebot der Bibeldialoge. - wobei ich echt traurig bin, wie wenig Menschen Lust auf Präsenz-Bibeldialoge haben. 

 


 



28. Juli 2023

The Loser Takes It All – Re-thinking Justice and Reconciliation

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 Gerechtigkeit und Versöhnung neu denken wollen wir beim Bibeldidaktischen Seminar für Studierende in Breslau. Die Tagung wird zweisprachig durchgeführt, mit Englisch als Brückensprache. Zum letzten Mal können wir Studierenden aus ganz Europa noch einen Zuschuss geben. Wer sich aber auch den bezuschussten Tagungsbeitrag von 150€ nicht leisten kann, schreibe bitte vertrauensvoll an mich: hahn@eaberlin.de.

Aber worum soll es überhaupt gehen? Es ist wieder Krieg in Europa. In Polen, einem der Nachbarländer der Ukraine, ist das noch mehr zu spüren als z.B. in Deutschland. Dennoch streiten auch in Deutschland Menschen heftig darüber, was denn aktuell sinnvolle Aktionen sein könnten. In West- und Osteuropa werden wir einander wohl viel verzeihen müssen. Für wahre Versöhnung kann es aber nicht darum gehen, wer bei einer Auseinandersetzung gewonnen oder verloren hat. Gottes Versöhnungsangebote sind Zeichen seiner Gnade. Wie können auch wir Menschen gnädig sein? Was ist gerecht und wie kann Versöhnung gelingen? Wir werden Bibeltexte mithilfe von unterschiedlichen bibeldidaktischen Zugängen ergründen und so neue Perspektiven auf die Themen Gerechtigkeit und Versöhnung gewinnen. Bei einem Ausflug nach Kreisau setzen wir uns auch mit den Überlegungen der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis" und mit der Ausstellung „Mut und Versöhnung" zur deutsch-polnischen Geschichte auseinander.

Die Tagung ist eine Zusammenarbeit der Evangelischen Akademie zu Berlin, der von Cansteinschen Bibelanstalt Berlin und der Evangelical School of Theology Wroclaw. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch mit dem Angebot der Simultanübersetzung vom Deutschen ins Englische.

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27. Juli 2023

Hoffnung, unsterblich? Ein zentrales Thema des Glaubens

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Hoffnung, unsterblich, so lautet der Titel unseres Europäischen Bibeldialogs für engagierte Ehrenamtliche. Auf ein paar mehr Teilnehmer*innen müssen wir denn auch noch hoffen. Alles ist ja teurer geworden und leider auch unsere Tagungen, seit die Zuschüsse der Union Evangelischer Kirchen wegfallen. Und da sind wir ja eigentlich schon wieder mitten im Thema: überall fehlt das Geld und die Arbeit verteilt sich auf immer weniger Schultern - besodners auch auf die der Ehrenamtlichen, die das Ganze irgendwie auffangen sollen, sogar wollen --- aber auch können? In unserer Begegnung im Hotel Morgenland in Berlin soll es diesmal aber nicht ums liebe Geld gehen. Sondern darum, was uns – den Ehrenamtlichen aber auch den Hauptamtlichen – Kraft und Mut machen kann.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – oder eben doch nicht. Denn: Auf das Evangelium zu vertrauen heißt, auf Gott zu hoffen. Das ist nicht immer leicht in diesen Zeiten von Krieg, Krankheit und Klimawandel. Es braucht Mut und Zuversicht, einen langen Atem – und eben auch Zeichen der Hoffnung.

„Der Glaube ist ein Festhalten an dem, worauf man hofft", heißt es in der Bibel (Hebr. 11,1). Immer wieder geschieht es ja auch: Menschen stehen auf gegen Gewalt, Hass und Unrecht und für das Recht aller Menschen auf ein gutes Leben; einander Fremde helfen und stehen sich bei. Wie können wir selbst Zuversicht verbreiten? Was macht uns Hoffnung? Denn Hoffnung macht auch Mut zu handeln.

Zu dieser Begegnung sind besonders Ehrenamtliche in der Gemeindeleitung eingeladen, aber auch andere, die sich für ihre Gemeinden einsetzen, die ab und zu ein  bisschen mehr Hoffnung gebrauchen könnten. Mehr dazu auf der Website der Evangelischen Akademie zu Berlin: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/hoffnung-unsterblich/