19. Juli 2018

SHATTERED IMAGES - Faith under (De)Construction

Nächste Woche beginnt unsere Studientagung für Theologiestudierende in Riga. Sie wird nicht nur europäisch sondern wohl eher "global" ausfallen, was das Thema natürlich noch spannender macht. Unsere Gottesbilder sind um so zerbrechlicher, je fester sie sind. Was hat es mit dem Bilderverbot auf sich, wenn wir eigentlich kaum ohne Bilder in unseren Köpfen auskommen. 
Werden wir Gemeinsamkeiten feststellen zwischen den Ländern des Nordens, Westens, Ostens oder des Südens, was den Umgang mit zerbrochenen Gottesbildern, Selbstbildern, Weltbildern angeht? Oder gibt es da große Unterschiede?  
God created humankind in his own image. But is our image of God more than a mirror image, one that we have constructed? Like mirrors, our images of God can break and we may feel like something inside us shattered. There are questions or situations in our lives that make us doubt our own faith or even God. But our faith, if it is to be alive and resilient, needs to be forever under construction. Maybe our doubts, our shaken or even shattered ideas of what is true can bring us a little closer to the truth that is God and make us humble. In Riga, we will talk about the experience of perpetual deconstruction and reassessment of the images of God, which also took place in the churches after the Iron Curtain opened and which have to be undertaken again and again by every generation. This will be not only a basis for our discussion about God's and humankind’s images, but also about diversity, unity and tolerance.

12. Juli 2018

Es ist keine Furcht in der Liebe. There is no Fear in Love

***plesae scroll down für English text
Einige Tage ist es jetzt schon her, dass unser internationaler Familien Bibeldialog zu Ende ging.Von 4 bis 90 Jahre waren unsere Teilnehmer*innen, die aus der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Lettland, Lithauen, den Niederlanden und Deutschland angereisten. Unser Thema war eigentlich Angst, aber mindestens genauso wichtig wurden unsere Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen auf Gott. Angst und Furcht sind im Deutschen zwei recht verschiedene Wörter und auch wenn andere Sprachen zum teil nur ein Wort dafür haben, so drücken sie die Unterschiede doch alle sprachlich aus. Wenn wir etwas oder jemanden fürchten gibt es meist einen konkreten Grund dafür und diese Furcht ist auch berechtigt und manchmal überlebensnotwendig. Wer sich nicht vor einen heransausenden Zug fürchtet ...Und schließlich gibt es ja auch die Gottesfurcht, die mehr so eine Art Ehrfurcht ist. Anders sieht es aus mit der Angst, die ein eher unbestimmtes Gefühl ist, oft gar keinen echten Grund hat und sogar krankhafte Formen annehmen kann, etwa bei Phobien. Diese Angst, die keine reale Ursache braucht, wird von manchen Politikern bewusst geschürt, um von tatsächlichen Problemen abzulenken oder einfach um Wahlen zu gewinnen. Beides Formen der Angst sind aber einfach menschlich. Ohne Angst oder Furcht zu kennen, kann man auch nicht mutig sein, denn Mut ist auch, Angst zu überwinden. Mit jeder Angst können wir uns an Gott wenden, der uns vielleicht nicht sofort aus der Gefahrenzone hebt (vom Gleis springen müssen wir schon selbst, wenn uns der Zug nicht umfahren soll), aber bei uns ist. Menschgeworden in Jesus Christus, kannte er selbst auch Angst.
Unser Bibelbeispiel war diesmal Petrus, der vor Angst seinen Meister und Herrn Jesus verleugnete, der aber letztlich doch die Angst überwand - mit Gottes Hilfe - und seine Verantwortung annahm und in die Welt ging, das Evangelium zu verkünden.
*** It has been a few days since our international family Bible conference has ended. Our participants were between 4 and 90 years old and came from Latvia, Lithuania, Hungary, Romania, Czechia, the Netherlands, Switzerland, and Germany. Our topic was fear, but as important in our discussions was our hope and trust in God that helps us to overcome our fears. We differentiated between justified fear - like fear of a fast train coming toward us) that is often necessary to survive or the fear of God that is a kind of deeply felt respect. And then there is irrational fear, which can be a psychological illness even as in phobias or that can be fanned by politicians who want to dostract von actual problem or simply win an election. Both kinds of fear are human. If we didn't know fear we could not overcome it and become courageous. By becoming human himself in Jesus Christ, God knows fear too. And so we can turn to God with all our fears, rational or irrational. God may not lift us out of danger right away (we do have to leave the tracks to avoid the train) but we wil knwo that we are not alone.
Our Bible text were this time on the apostle Peter who was so afraid that he denied Jesus three times but in the end he could overcome his fears and took on responsibility and carried the Gospel into the world.