30. September 2019

IMMER WIEDER GOLGATHA. Golgatha again and again

*** Please scroll down for english text. 
Immer wieder Golgatha. Wie können wir heute über das Kreuz predigen? Mit der Frage hat sich der Bibeldialog für Ehrenamtliche in der Verkündigung – Prädikantinnen und Prädikanten – vier Tage lang beschäftigt. Was bedeutet den Menschen das Kreuz Jesu? Möchten wir Karfreitag lieber zugunsten von Ostern schnell abhaken? Sind wir abgestumpft für die Leiden des Menschensohns angesichts all der Schreckensnachrichten in den Medien, der Leiden so vieler Menschenkinder heute? Es war spannend zu sehen und zu hören, wie sehr sich die Deutungen von Kreuzigung und Auferstehung über die Jahrhunderte gewandelt haben. Wir konnten in der Kunst sehen, in unseren Kirchenliedern hören und in der Literatur nachvollziehen, dass jede Generation ihre Deutung des Kreuzes für sich erschließen muss. Was überliefern wir, was lassen wir hinter uns? Es wurde auch deutlich, dass es die eine Deutung des Kreuzes auch heute nicht geben kann. Bis zuletzt, nach dem Nagelkreuz-Gottesdienst in der Gedächtniskirche, spürten wir, wie viel individuelle Deutung in jeder Christusdarstellung steckt und wie die letzte Interpretation bei uns dem*r einzelnen Betrachter*in bleibt. Aber da trägt uns das Motto der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa: Einheit in versöhnter Verschiedenheit. Genau da geschieht Bibeldialog.
*** Golgatha again and again. How can we preach the Cross today? That was the topic for our Bible dialogue for lay preachers last week. What does Jesus# cross mean to peopel today? Would be like to skip Good friday to head for easter as fast as we can? Have we grown numb towards the suffering s of the Son of Man in the face of the suffering of so many children of human kind that we see in the media? It was interesting to see how much the interpretations of the crucifixion and resurrection of Jesus has changed over the centuries. We could see in art, hear in our hymns and understand anew in literature, how every generation needs to find its own interpretation. What do we keep and what do we discard? Until the last morning after the Cross of Nails service at the Memorial Church, we could feel that there cannot be on correct way to interpret the cross, how the final understanding happens in our head as an individual. But this is where the motto of the Community of Protestant Churches in Europa can help us: Unity in reconciled diversity. This is exactly how Bible Dialogue happens.

24. September 2019

MUSIK PREDIGT - Music spreads the Gospel

Es war eine kleine Tagung mit nur 13 Teilnehmenden, die aber um so engagierter und interessierter: Wer singt, betet doppelt, soll Kirchenvater Augustinus gesagt haben. Zu Luther würde der Satz auch gut passen, denn in seinen Kirchenliedern konnte er die protestantische Theologie so in die Herzen der Gemeindeglieder schreiben, dass sie sie verstehen und mitsingen konnten. Und? Klingt das auch so froh und kräftig in unseren Gemeinden heute? Die Teilnehmer*innen waren vor allem ehrenamtlich in der Gemeindeleitung oder auch als Kirchenmusiker tätig.
Das Leitungsteam, das hier auch ehrenamtlich vorbereitet und mitwirkt, hat ein vielfältiges und zum Mitmachen anregendes Programm zusammengestellt. Mit den mitgebrachten Lieblingsliedern - unserer ganz eigenen kleinen Hitparade fing es an. Klar wurde, das für jede*n von uns ein Lied im Gottesdienst zu irgendeiner Zeit eine ganz besondere Bedeutung hatte und oft noch Jahre später nachklingt. Unser neu gewonnener Kantor Jürgen hat geduldig und begeisternd mit uns gesungen, auch wenn nicht alle Stimmen und Töne immer zusammenpassten. Verenas und Haralds Bibelarbeiten waren informativ und  - ja das geht - machten auch viel Spaß. Mehr Zeit für Gruppenarbeit wurde gewünscht, weil die Menschen in der Gruppe (aus Deutschland, Russland, Ukraine und Lettland) immer ein spannender Aspekt der Begegnung ist. Der Länderabend sollte definitiv nicht erst am letzten Abend sein.
Gelobt wurden auch immer wieder Natalies Andachten, die so liebevoll und auf unser Thema hin passend vorbereitet waren und uns so jeden Morgen den Start in den Tag beleuchteten.
Die Exkursionen in die Innenstadt zu musikalischen Andachtsformaten (Taizé im Berliner Dom und NoonSong in der Kirche am Hohenzollernplatz), waren nicht nur etwas für die Ohren, sondern ließen auch Ideen wachsen, wie die Musik in der Gemeinde zu Hause noch besser hörbar werden könnte, um die Menschen noch besser dort zu erreichen, wo das gesprochene Wort manchmal nicht ankommt. Ein besonderer Höhepunkt war aber auch unser Gastreferent. Mit viel Glück und Zufall gelang es, Fritz Baltruweit einzuladen, der uns an einem Nachmittag nicht nur wunderbare Bespiele seines musikalischen Schaffens nahe brachte, sondern der auch insgesamt eine wahren Inspiration war.

This was a small group but still international from Germany, Russia, Ukraine and Latvia. Our topic was how music can be a means to spread the gospel. We shared our favorite hymns and realized that every one of us has a t some point in life felt a special connection in a hymn that often stayed with us for years. s/he who sings, prays twofold, supposedly a quote by Augustinus, but it would have fit Martin Luther as well. Luther poured his theology into his songs in a way that ordinary people could understand and sing along with all their  hearts.
For inspiration we attended the Taizé-prayer at Berlin Cathedral, al lit up by only candles and the NoonSong at the Church at Hohenzollern Square with its magnificent choir.
The team - also volunteers - had prepared a great program from thoughtful morning prayers, informative and fun bible study to a lot of singing. More time for talks in smaller groupd would have been great becasue the participants are always an essential attraction of any of our Bible Dialogues and there never seems to be enough time. A special highlight was also - last not least - Fritz Baltruweit who didn't just let us hear some of his wonderful musical oeuvre but who was a true inspiration for us all.