14. Mai 2020

Frauen in der Bibel stiften und erfahren Frieden

*** if you would like the English translation, please mail to: hahn@eaberlin.de

In unserem Bibeldialog wollten (und im September werden) wir uns mit Menschen in der Bibel beschäftigen, die sich mutig für ihre Ziele eingesetzt und diese auch erreicht  haben:  friedlich aber bestimmt. Gelingt uns das auch im Alltag, im Umgang mit Behörden oder Institutionen?
Unser erstes Beispiel ist Abigail (1. Samuel 25, 1-8. 18-38)
Die Erzählung von Abigail und dem späteren König David spielt in der Zeit kurz nach dem Tod des Propheten Samuel. David ist mit seinen Anhängern auf der Flucht vor König Saul. David hat seine Streitkraft dem reichen Bauern Nabal für seine Viehhirten als Schutz vor feindlichen Überfällen zur Verfügung gestellt. Dafür erwartet er aber von Nabal Entschädigung, was dieser jedoch empört zurückweist. David plant Rache für diese Abfuhr. Nabal und seine Frau Abigail sind als Gegensatzpaar angelegt. Nabal ist reich aber dumm. Er ist hartherzig und boshaft. Nabal begreift nicht, in welche Gefahr er sich und die Seinen gebracht hat. Abigail dagegen erkennt sofort die Gefahr und eilt los, um David und seine Männer mit Gaben und Gastlichkeit zu beschwichtigen, ohne ihren Mann zu informieren. In der jüdischen Tradition gilt Abigail als Prophetin. Ihr kluges Eingreifen rettet nicht nur (zunächst) das Leben Nabals und ihrer ganzen Sippe, sondern bewahrt auch David seine Berufung zum König Israels. Mit der Ermordung Nabals hätte er Blutschuld auf sich geladen und damit seine Berufung verwirkt. Abigail weiß, was sie tut; das macht ihre Rede an David deutlich. Sie nennt ihn den Fürsten, der die Kriege Jahwes führen wird, und weissagt, dass er zum Hause David, also zum Begründer einer Dynastie, werden wird. Ihr Einschreiten rettet also auch den scheinbar mächtigen David vor seinem Untergang. Sie handelt klug mit einem klaren Blick auf die Bedürfnisse des vermeintlichen Feindes. So dass der Konflikt ohne Gewalt beigelegt werden kann. Gewalt ist für uns heute keine Option, aber kann man Abigails Handeln als Kompromissbereitschaft deuten? Fallen Ihnen Situationen ein, in denen sie lieber rigoros NEIN gesagt hätten, als dem "mächtigen Gegenüber" großzügig Angebote zu unterbreiten?

1 Kommentar:

  1. Wer einen Gedanken hier aufschreiben möchte, sei herzlich dazu eingeladen. Falls es nicht gleich klappt, schreibt mir Eure gedanken per E-Mail: hahn@eaberlin.de und ich stelle den Kommentar dann hier auf den Blog

    AntwortenLöschen

Hier können Sie meinen Eintrag kommentieren. You can leave your comments here.