15. Januar 2021

Fürbitte - Segnung der Kinder

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Gedenken und Erinnern wird Thema bei unserem Bibeldialog vom 3.-7. Februar sein. Das lässt an Vergangenheit denken und an die oft schrecklichen Geschehnisse, die aufgearbeitet werden müssen, aber was ist mit den Dingen, die heute geschehen? Werden wir die in x Jahren erinnern und ihrer gedenken? Was werden wir dann aufzuarbeiten haben. Ich denke vor allem daran, wir wie in den reichen Ländern mit dem globalen Süden umgehen. Dank der allgegenwärtigen Medien wird die Ausrede, wir hätten nichts gewusst, nicht überzeugen.

Die Tradition des Fürbittgebets lässt auf das Heute schauen. Beten allein wird Ungerechtigkeit nicht verwandeln, aber es ist ein Anfang, ein Hinsehen und ein erster Schritt weg vom „ich alleine kann doch nichts machen“. Das Gebet zum Bibeltext (Markus 10,13-16) – siehe auch rechts… hat mir wieder Holger Schmidtke geschickt, mit dem wir vor Corona immer donnerstags den Evensong im Berliner Dom gefeiert hätten.

„Gott, Geist der Reinheit, wir geben so viel auf das, was wir erdenken, was wir uns erklären oder auch erarbeiten. Wir sind die Macher in unserer Welt und doch müssen wir erkennen, dass wir ein Teil der Welt sind und hilflos wie Kinder. Wir bitten dich, lass deinen Segen in uns wachsen und führe uns zur Einfachheit des Lebens, wo die Verwobenheit, die wir ersponnen haben, abfällt und du uns nahe kommen kannst mit deiner Gegenwart. Denn du hast uns zu Mitarbeitern deines Reiches berufen.

Gott, Geist der Reinheit, wir haben viele Regeln aufgestellt für das Zusammenleben mit anderen Menschen, wir haben Bewertungen und Grenzen. Aus Sicherheitsgründen werden die Grenzen immer enger und Freiheit ist momentan nur eine Sehnsucht. Wir bitten dich, lass deinen Segen in uns wachsen und führe uns auf einen Weg, wo wir uns gegenseitig wieder begegnen können. Öffne uns die Augen, dass wir uns als Menschen sehen und annehmen können und du uns nahe kommen kannst mit deiner Gegenwart. Denn du hast uns zu Mitarbeitern deines Reiches berufen.

Gott, Geist der Reinheit, in der Begegnung der Völker stehen oft lange Geschichten von Grausamkeit und Missverstehen zwischen den Menschen. Die Verwirrung scheint oft nicht anders lösbar als mit Gewalt. Und dadurch wird das Elend dann noch größer. Wir bitten dich, lass deinen Segen in uns wachsen und führe uns in den Zauber des Augenblicks wie die Kinder, in dem alles neu ist und Probleme verschwinden. Zeige uns, wie Versöhnung entstehen kann und lass uns Frieden leben, damit du uns nahe kommen kannst mit deiner Gegenwart. Denn du hast uns zu Mitarbeitern deines Reiches berufen."

 


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