12. Oktober 2021

Nachlese zum Bibeldialog für Prädikant:innen - Christsein in schwierigen Zeiten

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Schon wieder ist es mehr als eine Woche her, dass ein Bibeldialog zu Ende ging. Ich laufe zurzeit meinen Arbeitsterminen nur so hinterher, so dass der Blog leider zu kurz kommt. Vom 29. September bis 3. Oktober fand der Prädikanten-Bibeldialog statt Thema „Christsein in schwierigen Zeiten“ statt. Es ging vor allem um den Theologen und Schriftsteller Jochen Klepper, der gemeinsam mit seiner jüdischen Ehefrau und deren Tochter in den Tod ging. „Was gibt Halt in Anfechtung und Not?“ war der Untertitel unserer Tagung, aber kann man Klepper und seiner Familie vorwerfen, dass es für Sie kein halt gab in der Nazizeit? Oder war es eben doch seine unerschütterliche Hoffnung auf die Gnade Gottes, die die, der vielleicht zu lange gezögert hatte, seine Familie ins Ausland zu schleusen, dann am Ende diesen Weg gehen ließ? Ein (zu) langer Spaziergang durch seine letzte Heimat im Berliner Stadtteil Nikolassee, half zu begreifen, warum so viele Juden nicht fassen konnten, in welche Barbarei dieses Land, in dem sie zu Hause waren, fallen konnte. Mit den ausführlichen biographischen Informationen zu Klepper, erschließen sich auch seine Liedtexte noch einmal neu. Ob so viele der Melodien deshalb so getragen und traurig klingen, weil den Komponisten das tragische Ende Kleppers bewusst war? Es tat uns gut, auch zu dem ganz anderen Weg Gollwitzers zu arbeiten.

Unsere Gruppe war klein, auch aufgrund einiger Corona-bedingter Absagen, aber dafür war die Arbeit umso intensiver. Der Termin im nächsten Jahr ist leider immer noch offen. Morgen beginnt schon wieder ein Bibeldialog. Die Termine 2022 müssen also noch warten.

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