5. Februar 2022

Alles Ansichtssache? Gott und die Kunst

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Wir sind mitten im Online-Bibeldialog “Ist das Religion oder kann das weg? Was Religion und Kunst gemeinsam haben“. Gestern ging es unter anderem auch um das Bilderverbot in der Bibel. Wenn wir ohne Bilder die Welt eigentlich nicht erfassen können – wenn letztlich Worte auch Bilder sind, was kann das Bilderverbot meinen? Die Bibel selbst ist ja voller Bilder – eben weil Gott nicht fassbar und nicht beschreibbar ist. Vielleicht ist es die Eindeutigkeit eines Bildes oder eben die Emotion, die es auslösen kann, vor denen die reformatorischen Kirchen warnen wollen, aus Sorge, dass die Menschen das Bild mit DEM verwechseln, den es symbolisieren soll. Götzenverehrung heißt, das Bild selbst anzubeten. So kam es zu dem unsichtbaren, dem nicht greifbaren Gott. Dem nicht begreifbaren Gott, den jede*r gläubige Mensch anders wahrnimmt. Ähnlich geht es uns mit Kunstwerken. Unsere Betrachtungen des Bildes Mönch am Meer hat das gezeigt. Und gemeinsames Bibel Lesen kann uns ganz ähnlich den Blick auf Verborgenes lenken, wie uns Siegfried Landau bei seiner Bildbetrachtung zeigte.

Heute geht es nun um moderne Kunst. Schon der Begriff lässt stutzen. Auch die Debatten um Beuys sind schon etliche Jahrzehnte alt. Etwas hat sich in der Kunst verändert seit den großen Meistern der Renaissance, der Romantik, des Jugendstils… dem wollen wir uns also heute nähern. Kunst hat sich verändert, Kirche allerdings auch, und das ist gut so. Das macht beides manchmal etwas anstrengender. Eine Herausforderung, die uns vom bloßen Betrachter zum aktiv Beteiligten macht. Ein paar Gedanken dazu auch in unserem Interview mit Hannes Langbein von der Stiftung St. Matthäus, die sich genau dafür einsetzt: https://www.eaberlin.de/aktuelles/2022/dialog-von-kunst-und-religion/.

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