15. April 2022

Gedanken zum Karfreitag

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Pastor Andreas Güthling hat 2020 Jahr an einem der letzten „normalen“ Bibeldialoge vor Corona teilgenommen und ist inzwischen mit im Leitungsteam. Von ihm stammt der Text heute am Karfreitag, der mir aus der Seele spricht, denn ähnliche Gedanken helfen mir schon Jahr um Jahr, mit diesem Tag klarzukommen. Erst Karfreitag, dann Ostern.

In wenigen Tagen feiern wir Ostern: Fest der Auferstehung Jesu Christi!

Aber nicht nur das Osterfest feiern wir, sondern auch Karfreitag – den höchsten Feiertag der Christenheit. Ich denke: Das eine geht nicht ohne das andere.

Ostern ohne Karfreitag wäre ein Auferstehungsfest ohne „Fundament“, ohne Gekreuzigten. Wir würden irgendwie „jubeln“ – aber doch über das Leiden Jesu hinwegsehen und hinweggehen. Und Karfreitag ohne Ostern wäre zwar eine Erinnerung an eine Trauerfeier für den wichtigsten Menschen der Welt, nämlich Gottes Sohn, aber es bliebe doch ohne jegliche Hoffnung. Karfreitag und Ostern gehören zusammen! Diese beiden Ereignisse zeigen uns, wie sehr Gott diese Welt liebt, in ihr eingetaucht ist und sie bzw. uns durch sich selbst erlöst hat.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis, das in allen christlichen Kirchen gesprochen wird und die Glaubensessenz auf den Punkt bringen soll, sagt es so:
Er – der auferstandene Herr – sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.
Zuvor aber lesen wir die Zeilen, dass genau dieser Herr es war, der gelitten hat unter Pontius Pilatus. Gekreuzigt, gestorben und begraben wurde und hinabgestiegen ist in das Reich des Todes.
Unserem Herrn und Gott ist also kein Leid der Welt fremd. Es gibt nichts, was er nicht mit uns teilen oder verstehen würde. Zugleich ist er es, der diese Welt überwunden und besiegt hat – und nicht einmal der Tod kann ihn noch schrecken.
Diesem Herrn, der eben nicht nur eine (Sonnen-)Seite des Lebens abbildet, möchte ich gern Vertrauen schenken und durch ihn hoffen, dass es dann auch stimmt, was ebenfalls im Glaubensbekenntnis formuliert wird: Dass durch seinen Karfreitag und durch sein Ostern
uns allen die „Auferstehung der Toten und das ewige Leben“ geschenkt wird.

Dann ist Ostern nicht mehr nur ein Fest der Auferstehung Jesu Christi, sondern mein und unser Fest der Auferstehung – gegen jeglichen Tod! Und das zu feiern ist doch gerade in diesen Tagen und Wochen mehr als nötig.

„Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“
Mit diesem Auferstehungs-Gruß der ersten Christenheit grüße ich herzlich
und wünsche allen eine gesegnete Kar- und Osterzeit!

Pastor Andreas Güthling

Zum zweiten Mal: Danke, Andreas!

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