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Pastor Andreas Güthling hat 2020 Jahr an einem der letzten „normalen“ Bibeldialoge vor Corona teilgenommen und ist inzwischen mit im Leitungsteam. Von ihm stammt der Text heute am Karfreitag, der mir aus der Seele spricht, denn ähnliche Gedanken helfen mir schon Jahr um Jahr, mit diesem Tag klarzukommen. Erst Karfreitag, dann Ostern.
In wenigen Tagen feiern wir Ostern: Fest der Auferstehung
Jesu Christi!
Aber nicht nur das Osterfest feiern wir, sondern auch Karfreitag – den höchsten
Feiertag der Christenheit. Ich denke: Das eine geht nicht ohne das andere.
Ostern ohne Karfreitag wäre ein Auferstehungsfest ohne
„Fundament“, ohne Gekreuzigten. Wir würden irgendwie „jubeln“ – aber doch über
das Leiden Jesu hinwegsehen und hinweggehen. Und Karfreitag ohne Ostern wäre
zwar eine Erinnerung an eine Trauerfeier für den wichtigsten Menschen der Welt,
nämlich Gottes Sohn, aber es bliebe doch ohne jegliche Hoffnung. Karfreitag und
Ostern gehören zusammen! Diese beiden Ereignisse zeigen uns, wie sehr Gott
diese Welt liebt, in ihr eingetaucht ist und sie bzw. uns durch sich selbst
erlöst hat.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis, das in allen christlichen Kirchen
gesprochen wird und die Glaubensessenz auf den Punkt bringen soll, sagt es so:
Er – der auferstandene Herr – sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen
Vaters.
Zuvor aber lesen wir die Zeilen, dass genau dieser Herr es war, der gelitten
hat unter Pontius Pilatus. Gekreuzigt, gestorben und begraben wurde und
hinabgestiegen ist in das Reich des Todes.
Unserem Herrn und Gott ist also kein Leid der Welt fremd. Es gibt nichts, was
er nicht mit uns teilen oder verstehen würde. Zugleich ist er es, der diese
Welt überwunden und besiegt hat – und nicht einmal der Tod kann ihn noch
schrecken.
Diesem Herrn, der eben nicht nur eine (Sonnen-)Seite des Lebens abbildet,
möchte ich gern Vertrauen schenken und durch ihn hoffen, dass es dann auch
stimmt, was ebenfalls im Glaubensbekenntnis formuliert wird: Dass durch seinen
Karfreitag und durch sein Ostern
uns allen die „Auferstehung der Toten und das ewige Leben“ geschenkt wird.
Dann ist Ostern nicht mehr nur ein Fest der Auferstehung
Jesu Christi, sondern mein und unser Fest der Auferstehung – gegen jeglichen
Tod! Und das zu feiern ist doch gerade in diesen Tagen und Wochen mehr als
nötig.
„Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“
Mit diesem Auferstehungs-Gruß der ersten Christenheit grüße ich herzlich
und wünsche allen eine gesegnete Kar- und Osterzeit!
Pastor Andreas Güthling
Zum zweiten Mal: Danke, Andreas!
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