Gründonnerstag und Karfreitag im Berliner Dom und am Computer.

 *** If you wish to read this post in English, please mail to hahn@eaberlin.de.

Der Gründonnerstag wäre aus christlicher Sicht sicher ein würdiger Feiertag gewesen. Christen gedenken des letzten Abendmahls Jesu und seiner Jünger. Ein Beisammensein unter Freunden aber mit einem Verräter darunter. Jesus hat das auch gewusst und Judas dennoch nicht ausgeschlossen, sondern das Brot auch mit ihm geteilt. An ein Beisammensein können wir nun aber gerade wirklich nur theoretisch oder symbolisch denken – und der Gründonnerstag-Ruhe-Feiertag ist ja auch schon wieder vom Tisch.

Nicht vom Tisch ist der Gründonnerstag im Berliner Dom. Denn, wenn nur ein einziges Mal im Jahr Abendmahl gefeiert würde, müsste das am Gründonnerstag sein. Von 20.00 – 21.00 Uhr feiern wir im Dom einen Gottesdienst zur anbrechenden Nacht mit Abendmahl, der wieder live übertragen wird auf: www.berlinerdom.de/live. Es predigt Domprediger Kösling . Es ist ein besonderer Gottesdienst und so passt es, dass der „English Choir Berlin“ (Leitung: Kathleen Bird) und Domorganist Dr. Andreas Sieling ihn musikalisch begleiten.   

Am Karfreitag gibt es natürlich auch einen Gottesdienst um 10 Uh rmorgens, mit schwarz verhülltem Altar und Karfreitagsprozession: "Die Karfreitagsprozession ist ein christliches Ritual, dessen Wurzeln bis ins Mittelalter reichen. Sie ist eine geistliche Übung, Leid auszuhalten und sich dem Schmerz zu stellen. Initiiert wird die Prozession mit ökumenischer Beteiligung vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Die Prozession ist eine Schweige-Prozession. Aus theologischer Sicht symbolisiert das Schweigen Solidarität mit dem Schmerz und dem Leiden Christi sowie mit unserer Sprachlosigkeit angesichts des Leids der Gegenwart. Klanghölzer als Ersatz für Musik unterstreichen dies. Das Kreuz ist grün, denn im Mittelalter war Grün die Farbe der Liebe. Damit wird das Kreuz als Triumphkreuz über den Tod gedeutet. Da die Prozession eine gottesdienstliche Handlung ist, können sich die Geistlichen in ihre jeweiligen schwarzen Gewänder oder Talare kleiden. Von der St. Marienkirche aus zieht die Prozession zu weiteren Stationen. Sie endet mit einem Abschlusssegen auf dem Bebelplatz.
Die Karfreitagsprozession 2022 erinnert an Menschen, die unter Einsamkeit und den Folgen des Krieges leiden. Die Erinnerungstexte liest der Psychiater und Stressforscher Prof. Dr. Mazda Adli. Er ist einer der führenden Experten zum Thema Einsamkeit und deren Folgen." - Übertragung auf www.berlinerdom.de/live. 

Mehr zum Karfreitag morgen hier auf dem Blog.