14. Juni 2022

(Zer)stören oder bewahren? Abenddialog zum Menschenbild

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Ist der Mensch nun ein Störenfried oder hat er doch das Zeug zum Bewahrer oder zur Bewahrerin der Schöpfung? Das haben wir gestern im Abenddialog diskutiert. Als Theologe Holger Schmidtke und ich uns über die Themen abgesprochen haben, dachten wir vor allem an Klimawandel und Umweltschutz… Natürlich hat auch da der aktuelle Krieg das Thema verrückt. Dass unser Menschenbild vor allem auch in Zusammenhang steht mit unserem Bild, unseren Bildern von Gott, blieb aber doch deutlich. Der Sündenfall im Paradies war nicht das Konsumieren verbotener Erkenntnisfrüchte, sondern die Weigerung, dafür die Verantwortung zu übernehmen. Adam schiebt die Schuld auf Eva, die reicht sie weiter an die Schlange – heute würden wir sagen: sie verweist auf die Umstände und Sachzwänge. Wenn wir heute nur beten, Gott möge Schlimmes verhindert, bzw. Gott vorwerfen, er täte ja nichts, um das Böse zu stoppen, dann machen wir es ebenso. Wir: auch so ein Wort. Menschen sind vielfältig. Aber alle haben das Potential zum Guten – wie zum Bösen, und manchmal ist das auch nicht so eindeutig zu unterscheiden. Wir (schon wieder das Wort) meinen, so viel zu wissen, weil wir so viele Informationen erhalten, und sehen nie das ganze Bild. Trotzdem müssen wir täglich Entscheidungen treffen. Ich hoffe, dass wir bei diesen Entscheidungen Mut haben, das zu tun, was uns als das Gute zumindest erscheint, und Demut genug, um die Möglichkeit anzunehmen, dass wir uns irren können. Die Bibel - und noch einmal besonders die Bergpredigt - gibt ganz gute Hinweise, was denn dem Guten – dem Leben dient.

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