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Heute morgen geht der Bibeldialog „Dem Rad in die Speichen fallen“ auch schon wieder zu Ende. Mit dem Gottesdienst in Remscheid/Hasten, an dem unsere Gruppe per Live-Streaming teilnehmen wird. Ab 10.30 Uhr können Sie erreichen Sie den Gottesdienst über diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=dqeeIm0vckU
Wir hatten im Bibeldialog gute Gespräche, die teilweise sehr kontrovers waren, aber es wäre keine gute Tagung, wenn wir von Anfang an alle dieselbe Meinung gehabt hätten. Und mit Sicherheit gehen unsere Ansichten auch jetzt noch auseinander.
Bonhoeffers Sicht auf Gewalt und Krieg war ein Prozess. Auch wir
heute befinden uns in einem Prozess. Zu lange dachten wir, uns mit
Hoffnungen und Illusionen aus der Affäre zu ziehen. Wir wollten glauben, dass
Handel den Frieden bewahren kann. Das Frieden, wenn er ersteinmal erreicht ist, dann automatisch bleibt, weil ja doch so ziemlich alle Menschen Frieden wollen.Aber es gibt eben Menschen, für die Frieden das Durchsetzen ihrer eigenen Interessen bedeutet. Meinungsvielfalt ist dann kein Frieden mehr. Andersdenkende stören dann den Frieden. Es ist verführerisch nur mit denen zu reden, die unserer Meinung sind. Die Medien machen es leicht, nur das wahrzunehmen, was in unser Weltbild passt. Die letzten drei Tage wurde viel gelernt und viel diskutiert unter Menschen, die einander sonst gar nicht begegnet wären. Wir haben die "anderen" Ansichten gehört und versucht, sie besser verstehen. Das war auch anstrengend. Aber lohnend.
Bei den Bibeldialogen werden wir weiter intensiv nachdenken - auch darüber was ein gerechter Friede für uns bedeutet. (Fragen Sie nach: Im Sommer wollen wir zu diesemThema in Berlin zusammenkommen.)
Wir haben dank Siegfried Landau und Gottfried Brezger viel über Dietrich Bonhoeffer gelernt, dank Annette Cersovsky sehen wir die Seligpreisungen und etliche Friedenstexte der Bibel in neuem Licht. Dank Tomas Najbrt und seiner Musik kamen wir am Abend noch einmal zur Ruhe. Danke Euch/Ihnen allen sind einige von uns ein paar Schritte aus unseren "Blasen" herausgetreten. Als Teilnehmergruppe waren wir so divers, wie wir es uns wünschen bei Bibeldialogen, die nach Möglichkeit keine homogenen "Blasen" bedienen wollen. Die verschiedenen Ansätze des Pazifismus von totaler Ablehnung jeder Gewalt bis zur Akzeptanz von rechtserhaltender Gewalt waren alle vertreten, aber es bleibt die Hilflosigkeit angesichts des Leids der Menschen in der Ukraine und der friedliebenden Menschen in Russland.
Sollten Sie hier auf dem Blog weiterdiskutieren wollen, bedenken Sie bitte, dass wir zumindest miteinander friedlich sein wollen. Danke für alle guten Wortbeiträgen – aus dem Team und aus der Gruppe der Teilnehmenden.
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