28. Februar 2023

Hagar im Islam und in unserer Welt

 *** If you wish to read this Text in English, please let me know: hahn@eaberlin.de.

Du bist ein Gott, der mich sieht! Zur Jahreslosung hat mir Elke aus Lemgo wieder einmal eine Predigt geschickt, die ich an drei Tagen jeweils in Teilen hier auf den Blog stellen will – auch um zurückzufinden zum Anliegen, dass ich diesem Blog gegeben habe: dass die Vielfalt der Gedanken zu den Bibeldialogen, von Teilnehmer*innen oder Leiter*innen hier einen Platz findet. Den ersten teil finden Sie, indem sie einfach nach unten scrollen.                                                  Danke Elke!

Liebe Gemeinde, zum ersten Mal prägen die Worte einer Frau ein ganzes Jahr. Diese Erzählung von Hagar spielt auch im Islam eine wichtige Rolle. Bei der Pilgerfahrt nach Mekka besuchen Frauen symbolisch Hagars Brunnen. Hagar steht bis heute für all die nicht wertgeschätzten Frauen in Gesellschaft und Religion. Und sie muss sich fragen lassen: Wo kommst du her und wo gehst du hin? Gottes Engel fragt: Hören wir die mutigen Frauen in Russland, in der Ukraine und im Iran und andernorts? Dieser Tage zeigte die afghanische Künstlerin Shamsia Hassani das Foto etlicher schwarz verhüllter Frauen, die dem Betrachter dem Rücken kehren. Nur eine steht unverhüllt mit offenem Blick und liest in einem roten Buch. Solch mutige Frauen rufen laut, verzweifelt und drängen auf Veränderung. Dabei riskieren sie viel: Haft, Folter, Trennung von den Kindern, mitunter sogar ihren Tod. 

Zu Zeiten der Montagsgebete haben in unserem Land Menschen viel gewagt und gebetet. Wiedervereinigung wurde möglich. Kummer und Leid werden von Gott gesehen. Das spüren wir. Aber Gott entzieht uns nicht immer der scheinbar ausweglosen Situation. Das ängstigt und bedrückt uns Menschen. In diesem Monat jährt sich der besorgniserregende Krieg Putins gegen die Ukraine. Die Forderung nach immer mehr Waffen und die Konsequenzen machen mich ratlos. 

Und Hagar soll sich ihrer Herrin unterordnen.

Du bist ein Gott, der mich anschaut, Hagars Lied, von Susanne Brandt und Miriam Buthmann Wo kommst du her und wo gehst du hin? Eine besondere Frage. Antwort ist Standortbeziehung.

Wo komm ich her? Weiß ich mich und mein Leben meinen Gott zu verdanken? Trau ich ihm zu, dass er das Gute in alle Menschen legt? Habe ich trotz allem Dunkel Hoffnung und Licht? Glaube ich dem dreieinigen Gott und vertrau seinen Verheißungen auf Leben? Wo geh ich hin? Stimme ich ein in das immerwährende Gejammer oder lass ich mich von Gott rufen? Lass ich mich von rufen seine Welt zu bewahren und engagiere mich, z. B. für Klimaschutz? Lass ich mich rufen, an den Platz, den er mir weist? Lass ich mich rufen zum mutigen Protest? Kann ich auch zurückgehen und von mir wegdenken? Vertrauen, dass Gott einen guten Plan hat? Beginne ich den Tag mit Gebet und Dank? Lass mich gern von ihm anschauen?

Morgen stelle ich den dritten uns letzten teil der  Predigt auf diesen Blog. 

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