15. Mai 2023

Begegnungstage zum Antisemitismus - mitten unter uns.

 *** If you wish to read this post in English, please, let me know: hahn@eaberlin.de.

So langsam bekommen wir die Mindestteilnehmer*innen-Zahl  für den EBD im Juni zusammen.  Kann es sein, dass das Thema „Antisemitismus“ einfach nicht mehr interessant genug ist? Oder nicht mehr interessant genug, um dazu nach Berlin zu reisen? Gibt es schon genug Angebote dazu? Und dazu noch online, so dass man sich nicht wirklich bemühen muss, um dazuzulernen. Oder wenn in Präsenz, dann kurz und informativ? 

Lernen durch "selbst Erleben" ist immer etwas anstrengender, als ein paar Stunden am Computer zu sitzen, aber meist auch besonders bereichernd, denn der Austausch mit anderen passiert ja oft zwischen den Arbeitseinheiten, beim Kaffee oder beim Pausenspaziergang.

Wir Menschen sind  dreidimensional angelegt und wir lernen mit allen Sinnen, nicht nur Ohren und Augen. So sehr ich die Möglichkeiten, online zu tagen, schätze, so bewusst ist mir, wie viele Eindrücke, die bei den Begegnungen am Ort selbstverständlich sind, online wegfallen. Auch die Diskussionen mit zurückhaltender Moderation im Tagungsraum sind lebhafter als die online, wo man alle, die gerade nicht „dran“ sind, am besten stumm schaltet. Spontanes Nicken oder Räuspern als Statement werden eher nicht wahrgenommen, ein Zwischenruf zum eben Gesagten unterbleibt. Bei Präsentationen sieht man die meisten anderen im Meeting gar nicht mehr.

Dabei sind es oft die inoffiziellen Kommentare (online maximal im Chat, wenn der denn auch gelesen wird) die das Thema befruchten. Die Gespräche beim Kaffee vor dem Vortag haben ein Kennenlernen ermöglicht, das über die zwei Sätze in der Vorstellungsrunde hinausgeht, so dass man auch emotional vorgetragene Beiträge einordnen kann, einander also besser versteht. Unsere Leiterinnen und Leiter (nach wie vor bei uns professionell und ehrenamtlich) können zwischen den Diskussionszeiten Gespräche führen, wenn ein Thema bei einem Teilnehmer oder einer Teilnehmerin  einfach nicht zu Ende ist, obwohl der Ablaufplan ein nächstes Thema vorsieht. Online brauchen wir alle die Pause vom PC-Bildschirm.

Oder ist es das Thema Antisemitismus in genau diesen, unseren Kreisen, das auch Stammteilnehmer*innen zögern lässt, als sich dazu dreieinhalb Tage Begegnung zu buchen? Jedenfalls soll unser Bibeldialog „Mitten unter uns – Antisemitismus in seinen Facetten“ vom 22.-25. Juni in Berlin stattfinden. Mehr Info hier und morgen hier im Blog.

(Wenn es die Teilnahmekosten sind, die von einer Anmeldung abhalten: bitte Mail an mich. Da können wir noch reden: hahn@eaberlin.de). Ermäßigungen sind danke einiger freundlicher Spenden auch möglich. 

Herzlichen Gruß aus Berlin - das imm er noch eine Reise wert ist und die Bahn will ja jetzt erstmal doch nicht streiken. 

Eure/Ihre Tamara

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