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Frieden schaffen... Das ist die Überschrift unseres Sommerdialogs auf Schwanenwerder im Rahmen der Europäischen Bibeldialoge. Als wir das Thema ausgesucht haben, war der Krieg in der Ukraine gerade erst ausgebrochen. So mancher dachte, dass die Ukraine wohl bald nachgeben müsste, und dass dann das Sterben und die Zerstörung erstmal wieder ein Ende haben würden. Unsere Freund*innen in den baltischen Ländern schüttelten damals schon den Kopf. „Putin darf damit nicht noch einmal durchkommen“ – und sie bezogen sich auf die Annektierung der Krim in 2014.
Letztes Jahr in unseren Planungsgesprächen lautete unser Untertitel noch „Was kostet gerechter Friede?“ Wir hatten uns Gedanken gemacht, wie vor allem der soziale Friede in unserem Land, in den Ländern Europas und letztlich in der ganzen Welt zu bewahren ist. Gerechtigkeit, global betrachtet… Und das Thema brennt ja nicht weniger, wenn es in der Ukraine brennt.
Gerne würden wir nur über Frieden sprechen. Anfang Februar gab es schon einmal einen (online) Bibeldialog zu einem ähnlichen Thema. Damals haben wir uns mit Dietrich Bonhoeffers Konflikt zum Gebrauch von Gewalt als Christenmenschen beschäftigt. Es waren nicht zuletzt die teilweise heftigen Auseinandersetzungen in manchen Kleingruppen, die uns bewogen haben, das Thema noch einmal in Präsenz anzugehen. Nicht, weil wir denken, dass wir es wegdiskutieren können, oder dass wir eine eindeutig richtige Haltung für alle einig herausarbeiten können, sondern weil uns klar wurde, dass wir etwas beitragen müssen, damit unsere Gesellschaften nicht auseinanderbrechen, wenn wir nicht einmal mehr miteinander friedlich debattieren können. Haben wir das Zuhören komplett verlernt? Wollen wir unser Gegenüber schon überzeugen, bevor wir überhaupt wissen, was sie oder ihn zu einer bestimmten Ansicht bewegt hat?
Im Sommerdialog auf Schwanenwerder vom 13.-16.8.2023 wollen wir: Zuhören, uns informieren und versuchen, einander wahrzunehmen und besser zu verstehen.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine fordert auch die christliche Friedensethik heraus. Muss sie neue Weichen stellen? Was umfasst eigentlich die Rede vom „gerechte Frieden"? Müssen wir im Rahmen der „rechtserhaltenden Gewalt" Waffen liefern? Oder wäre gerade jetzt ein radikal pazifistischer Ansatz eine christliche Antwort aufs politische Weltgeschehen?
Wir sprechen dazu gleich zu Beginn der Tagung mit Renke Brahms, dem ersten Friedensbeauftragten der EKD (bis 2021).
Mehr Informationen zur Tagung finden Sie auch auf der Website der Evangelischen Akademie zu Berlin. Im Moment sind alle Zimmer vergeben, aber eine Teilnahme ohne Zimmer ist noch möglich, bzw. es gibt die Möglichkeit, sich auf unsere Warteliste setzen zu lassen: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/frieden-schaffen-ohne-waffen/.
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