24. Oktober 2013

TOLERANZ. Herausforderung oder Überforderung? Challenging or overwhelming?

Heute Nachmittag werden wir einen Bibeldialog zum Thema Toleranz vorbereiten, der dann vom 11.-15. Juni nächstes Jahr auf Schwanenwerder stattfinden soll.  Reformation und Toleranz ist ja Themenakzent der Reformationsdekade der EKD dieses Jahr, aber da Toleranz nie ein fertiger Zustand ist, sondern immer wieder neu betrachtet und erarbeitet werden muss, lohnt es, sich im kommenden Jahr noch einmal damit zu befassen, evtl. auch zurückzublicken, wohin die Diskussionen, Veranstaltungen und Projekte geführt haben. Brauchen wir mehr Toleranz oder müssen auch Grenzen der Toleranz definiert werden? Gelebte Toleranz ist nicht passives Ertragen und sie ist nicht der Weg des geringsten Widerstands. Tolerantes Verhalten verlangt eine aktive Auseinandersetzung mit dem "Anderen" und den eigenen Vorurteilen. Wie tolerant sind wir denn wirklich gegenüber Nachbarn, Freunden und Fremden; und welche Vorurteile stehen uns im Weg? 

Today we will begin planning for the Bible Dialogue on Tolerance next year in June. Reformation and Tolerance in actually this year's main topic in the Reformation Decade, but it will be interesting to also look back on discussions, papers or projects and their conclusions: Do we need to be more tolerant or do we need to define limits to tolerance? Tolerance is never a passive thing and hardly ever does it turn out to be the path of least resistance. Tolerance demands an active examination of the "other" and our own prejudice. Just how tolerant are we towards our neighbours, friends and strangers; and which are the prejudices that block our view?

12. Oktober 2013

Was heißt eigentlich EUROPÄISCH? What does that mean: EUROPEAN?

Das Team der pädagogischen Studientagung - ein Bibeldialog für Haupt- und Ehrenamtliche mit pädagogischen Tätigkeiten - ist gerade mit mir in Prag, um unsere Tagung vom 22.-26.4.2014 (die Woche nach Ostern!) vorzubereiten. Das Thema wird die Frage nach einer europäischen Identität sein. Gibt es so etwas? Gerade in einer Stadt wie Prag, in der es scheinbar so viele Touristen und Zugewanderter gibt wie Tschechen - zumindest in der Innenstadt - ist die Frage nicht leicht zu beantworten. Natürlich suchen wir hier nach etwas typisch Tschechischem, nicht nur böhmisches Kristall und Knödel und gutes Bier (das haben wir auch gefunden!) In den Geschäftsstraßen sieht es schon fast genauso aus wie in ähnlichen Straßen in Berlin oder Wien oder London, dieselben Geschäfte, nur die Buden sind andere und die sind ja eigentlich nur für die Touristen da. Ist das noch authentisch? Im April nächstes Jahr werden wir mehr erfahren, auch zu unseren eigenen Identitäten als Christen, Eltern oder Kinder unserer Eltern, Deutsche, Tschechen, Ungarn... oder eben EuropäerInnen. Was heißt Europäisch?

The team of next year’s pedagogical study conference and I are in Prague right now to prepare for the Bible dialogue on the topic „What is European?“ Is there such a thing as a European identity? In a touristically developed city like Prague this is an interesting question. The inner city looks like so many cities with the same fancy stores. What can we find that is typically Czech? More than Bohemian crystal, dumplings and good beer? And are these not mostly offered for the sake of tourists? Is all this still authentic? Next year, in the week after Easter (April 22-26) we will take a closer look at Prague, and at our own identities as Christians, parents or our parents’ children, as Germans, Czechs, Hungarians, … or Europeans. Whatever that may imply.

10. Oktober 2013

GOTTES LIEBE UND GOTTES ZORN predigen - Preachin GOD's Love and GOD's wrath

Ein Bibeldialog für Prädikantinnen und Prädikanten. Neben den vielen Aussagen zur Liebe Gottes zu uns Menschen und zu seiner Schöpfung gibt es in der Bibel auch Aussagen zu dem Zorn Gottes über die Bosheit in der Welt und die Gottlosigkeit der Menschen. Wie verhalten sich Gottes Liebe und Gottes Zorn zueinander?
Dieser Bibeldialog soll Prädikantinnen und Prädikanten aus allen Landeskirchen der EKD und anderen Ländern Europas helfen, sich die eigene Rolle im Verkündigungsdienst bewusst zu machen. Sie soll zugleich Zurüstung für die eigene Predigt zum Thema sein und Ermutigung und Stärkung der Predigenden bewirken. Der Austausch zur Thematik in kleineren Gruppen bietet Gelegenheit, eigene Erfahrungen und Gedanken zu äußern. Spannende Gespräche, Erfahrungen und gemeinsames Nach-Denken werden diese Fortbildungstage für Prädikantinnen und Prädikanten prägen. Leider sind wir jetzt schon ausgebucht und das Hotel ist auch schon voll.Wer möchte, kann gerne Gedanken mitteilen, die ich dann in die Arbeitsgruppen hineingebe. 


A Bible Dialogue for lay preachers on the love of God and the wrath of God. The conference will be in German and is unfortunately already booked out. If you would like to share your thoughts on the subject, I will pass them on to the group on November.

7. Oktober 2013

Ist Glück Glückssache? - Is happiness a matter of luck?

Heute ging unser Jugendseminar zum Thema Glück zu Ende. Es war so spannend und interessant, dass ich erst jetzt dazu komme, hier etwas zu schreiben, und das soll kein Eigenlob sein, denn die Hauptpersonen waren die TeilnehmerInnen aus Deutschland, der Schweiz, Lettland, der Ukraine und Rumänien. Das beste waren wohl wieder einmal die Länderberichte; die fünf UnkrainerInnen hatten nicht nur einen Film über Ihre Stadt Charkow mitgebracht sondern auch eine Interviewserie zum Thema Glück selbst gefilmt. Unsere Kulturen und die Bedingungen des täglichen Lebens sind in Vielem ganz unterschiedlich, aber wir haben vielgemeinsames entdeckt. Ohne Liebe und Freundschaft, ohne Selbstvertrauen und Anerkennung, ohne Glauben, fehlt uns alles etwas Wesentliches zum Glück.

Today, we finished our youth seminar on Happiness. It was so very interesting and impressive that I found no time to sit down and post something earlier. And I don’t mean to praise my own work, because it was the participants that made this a most remarkable experience. They came from Germany, Switzerland, Latvia, Romania and Ukraine. The best was as usual the evening with the reports from the countries: the five people from Ukraine had not only brought a film of their home city Charkow but had also prepared a series of interviews with people on their idea of happiness. Our cultures and our ways of life may be quite different, but we found much in common: Without love, friendship, self-confidence and recognition, without faith, we cannot be truly happy.

2. Oktober 2013

WENIGER ist anders - LESS is different

Heute ging unsere Begegnungstagung zum Thema WENIGER IST MEHR zu Ende, aber die angestoßenen Gedanken werden uns noch begleiten. Wir waren eine bunte Gruppe, von 24 bis 81 Jahren, aus 5 verschiedenen Ländern und etlichen Berufen. Einige waren sehr bibelfest, andere eher nicht. Trotzdem kamen gute Gespräche zustande - nicht nur über die Bibel. Die erlebten Brüche im Leben fanden ihren Raum, wenn auch nicht genug Zeit war, sich mit den unterschiedlichen Bewältigungsstrategien nahe genug zu beschäftigen. Vielleicht bleiben einige Teilnehmer/innen ja auch in Kontakt und können so die Gespräche weiterführen und vertiefen. Tief beeindruckt hat uns alle der Märchenerzähler und Musiker Günther Klößinger, der uns nicht nur einige zauberhafte Märchen lebhaft erzählt hat, sondern auch über seinen Weg vom Lehramtsstudenten mit echtem Talent zum Zeichnen zum blinden Märchenerzähler, der nun mit Worten und Klängen Bilder malt. 

Today we said goodbye after our conference LESS IS DIFFERENT, but thoughts on the topic will continue with us into our daily lives. We were a colorful group, from 24 to 81 years old, from 5 different countries and a variety of professions. Some were quite at home in the Bible, other not so much, but no matter which was the case, we had very good intensive talks - not just on Biblical texts. The fractures we all experienced in our lives found a place in the conference even if we did not have time enough to share enough of how we came through. Maybe some of the participants manage to stay in touch and continue and deepen their discussions. We were all deeply impressed by Günther Klößinger, who did not just charm us by his lively performance of fairy tales from all over the world, but also by telling us about his life's path from a young and talented graphic artist and soon to be teacher to a blind storyteller, who paint his pictures with words and music.