29. September 2014

Die Liebe zum Wort Gottes - Love of the Word of God

Gestern ging die PrädikantInnenfortbildung zu den Briefen des Paulus mit dem ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Berlin zu Ende. Unsere Gruppe war natürlich besonders verwundert, wie wenig Bezug die großartige und sehr nachdenklich machende Predigt vom anglikanischen Bischof Nicholas Baines zum vorgelesenen Predigttext hatte. Ich habe inzwischen schon einige der schriftlichen und überwiegend sehr positiven Rückmeldungen der TeilnehmerInnen gelesen. Einzelne Kritikpunkte haben wir auch schon im Team notiert und werden daran arbeiten, ebenso die verschiedenen Themenwünsche, die wir wohl nicht alle in einer Tagung erfüllen werden.
Für mich waren die Tagung und das große Engagement der Menschen wieder einmal Grund, unsere Kirche optimistisch zu sehen. Die Wortverkündigung ist bei den PrädikantInnen in guten Händen - und Herzen. Der Wille zu lernen, um gut zu predigen, damit das Wort Gottes die Menschen erreicht und bewegt, ist groß und die Liebe zur Botschaft Gottes deutlich spürbar. Es gibt eine große Vielfalt unter dem PrädikantInnen: die einen wollen möglichst viel und intensiven Input, die anderen legen besonderen Wert auf viel Zeit zum Austausch in Kleingruppen und auf kreative Arbeitsansätze. Wir werden deshalb immer versuchen, ein ensprechend vielfältiges Programm anzubieten.
Es gab neben einigen schon lange bekannten Gesichtern auch erfreulich viele neue TeilnehmerInnen kennenzulernen. Unser beiden Gäste aus Siebenbürgen (Rumänien) waren eine große Bereicherung und Horizonterweiterung. Die Möglichkeit, sich mit PrädikantInnen aus danz Deutschland und eben auch aus anderen Ländern Europas auszutauschen ist laut Auswertungsbögen einer der zentralen Vorteile dieser Begegnungstagung. Ich würde mich freuen, wenn einige von den TeilnehmerInnen ihre Kommentare zur Tagung hier schreiben würden. Auch Themenwünsche sind noch herzlich willkommen - nicht nur für die Prädikantentagung. Wir wäre es mit der Apostelgeschichte?

(Yesterday we ended the conference for lay preachers with the ecumenical worship at Berlin Cathedral and a last discussion about the sermon held by Anglican Bishop Nicholas Baines.
The diversity and enthusiasm in this group was inspiring. Our Church, the proclamation of the Gospel are in good hands and good hearts. The lay preachers are all very eager to learn to improve their sermons so that the Word of God may reach people's hearts and souls. Meeting with people who share the same love for the Word of God from all over Germany and often from other countries as well makes this encounter special. As we work very closely with the text, this conference is only in one language, German.)

27. September 2014

10 kleine Christen...

Neben vielen intensiven und ernsten Gesprächen bei unserer Prädikantenfortbildung ergeben die sehr kreativen Gruppenarbeiten auch heitere Resultate - die bei näherer Betrachtung dann doch nicht weniger ernst sind. Ein Beispiel ist das folgende Lied nach einer bekannten Melodie:
- Zehn kleine Christen, die wollten Geschwister sein.
Einer war nicht fromm genug; da waren‘s nur noch neun.
- Neun kleine Christen, die haben konform gedacht.
Einer dachte anders; da waren’s nur noch acht.
- Acht kleine Christen, die sprachen viel vom Lieben.
Der schüchternste blieb ungeliebt; da waren‘s nur noch sieben.
- Sieben kleine Christen, die waren ganz perplex.
Die eine trieb es ehelos; da waren‘s nur noch sechs.
- Sechs kleine Christen, die haben auf Gott geschimpft.
Das fand eine ganz fatal; da waren‘s nur noch fünf.
- Fünf kleine Christen, die die tranken gerne Bier.
Der eine hat zu viel getrunken; da waren‘s nur noch vier.
- Vier kleine Christen, betrieben Heuchelei.
Da hat das einer kritisiert; da waren‘s nur noch drei.
- Drei kleine Christen, die studierten Theologei.
Da wurde eine liberal; da waren‘s nur noch zwei.
- Zwei kleine Christen, die wollten standhaft sein.
Da wurde einer radikal; der andere blieb allein.
- Ein kleiner Christ, der begann jetzt zu versteh’n.
Er fing die neun zu lieben an; da wurden‘s wieder zehn.

25. September 2014

UNS MACHT GERECHT DER TREUE KNECHT - Justified through faith alone

Gestern hat unsere PrädikantInnen-Fortbildung angefangen - es geht um die Rechtfertigung allein durch die Gnade Gottes. Das ist für viele schwer zu begreifen: dass man so gar nichts selber tun kann, um vor Gott gerecht zu sein. Dass man andererseits auch gar nichts tun muss, um vor Gott zu bestehen, dass die Gnade ein ganz unverdientes Geschenk sein soll, ist fast genauso schwer anzunehmen. Nach einen sehr anschaulichen und informativen Referat von Pfr. Blech gab es lebhafte Diskussionen, auch über das Gericht Gottes. Richten kann auch "zurecht-rücken" bedeuten. Das heißt auch, dass alles ans Licht kommt, nichts wird unter den Teppich gekehrt, aber wir dürfen hoffen, dass Gottes Gericht auch uns gegenüber gnädig sein wird, dass wir nicht "hingerichtet" sondern "aufgerichtet" werden.

Yesterday our conference for Lay preachers began - it is all about justification by the grace of God alone. It is hard to accept that we cannot do anything to justify ourselves. That on teh other hand, we also do not have to achieve anything to earn this, that the grace of God is an undeserved present, is not really easier to understand. When looking for the English word for the German "richten", we find more meanings than just "to judge". it can also mean "to straigthen, to set things right" and maybe that is where we find hope for God's grace and mercy.