Beobachtet haben wir im Evangeliumstext zum blinden
Bartimäus, dass Jesus bevor er den Mann heilt, nicht nur von ihm erwartet, dass
er selbst etwas tut: Komm her zu mir! Sondern er fragt, war der blinde Mann
denn von Jesus will. Eine Anregung für mich als Kinderlose in der Begegnung mit
Menschen, mit einer Behinderung: erst einmal fragen, ob man und dann wie man
helfen soll.
Besonders beeindruckt haben uns auch die wunderschönen
liebevoll gestalteten Egli-Figuren, die unsere Referentin Gisa vorgestellt hat.
Das hat die Geschichte um den zeitweilig verstummten Zacharias anschaulicher
und nachvollziehbarer gemacht.
Unsere zweite Referentin, Veronika, erklärte uns, wie die
emotionale Entwicklung eines Menschen sich in den unterschiedlichen Phasen
seines Lebens auswirkt, insbesondere, wenn diese Phasen nicht in den sonst
üblichen Lebensaltern auftauchen, etwa bei einem geistig behinderten Menschen. Körperlich
erwachsen, aber emotional auf der Entwicklungsstufe eines Kindes. Sie ist selbst
Schwester eines Schwerstmehrfachbehinderten und bringt so eigene Erfahrungen
und psychologische Fachkenntnisse zusammen, die es ihr ermöglichen, ohne
falsche political correctness klar
auszusprechen, wo es immer wieder zu Problemen mit der wenig verständnisvollen
Umwelt kommt. Dass man so den Menschen um einen herum erklären kann, was eine
als störend oder übergriffig empfundene Handlung des behinderten Sohnes oder
der Tochter eigentlich bedeutet, nimmt sicher etwas Spannung aus der Begegnung
mit der Umwelt.
Großer Dank wurde immer wieder unserem ehrenamtlichen
Leitungsteam ausgesprochen: Anne-Kathrin und Hans, Wolfgang vom Verein Eltern
helfen Eltern, wo wir zum Kaffee zu Gast waren, und neu im Team, Dawid aus
Tschechien, der zwei wunderbare Andachten und vor allem sich selbst mit in die
Tagung eingebracht hat, aber auch den beiden Gastreferentinnen und Lothar für
die Musik… und letztlich waren wir alle erfüllt von Dankbarkeit für die
Gemeinschaft, die jede und jeder um seine/ihre Person, Erfahrung,
Freundlichkeit bereichert hat.
Leider sind dieses Jahr keine neuen Teilnehmer*innen
dazugekommen. Die Überschrift VERGISS NICHT ZU DANKEN würde von einigen als
Zumutung empfunden. Sollten die Eltern etwa dankbar sein, dass ihr Kind
behindert ist? Nein, darum ging es gar nicht. Aber Dankbarkeit, die Fähigkeit,
die Welt mit dankbaren Augen zu sehen, ist das Gegenteil von Verbitterung und
schenkt einem den Blick auf die schönen Dinge im Leben. Das sagen mir die
Mütter und Väter dieser Tagung immer wieder: Sie erleben neben aller Sorge und
allem Kummer auch immer wieder wunderbare Dinge mit ihren behinderten Söhnen
und Töchtern, die andere Eltern möglicherweise nicht einmal vermuten können.
Segen und Fluch liegen eng beieinander, aber Segen ist immer auch dabei. Das
wird das Thema im nächsten Jahr (24.-28. April 2019). Und bis dahin werden wir
uns noch einmal überlegen müssen, wie wir noch mehr Menschen zur Teilnahme
ermuntern können.
Das hätte mir auch gefallen! Um so dankbarer bin ich für diesen Blog, da bin ich nicht aber trotzdem irgendwie dabei.
AntwortenLöschenDurch das Fortschreiten meiner chron. Erkrankungen bin ich auch irgendwie "behindert", wenn nicht eh der Begriff "ge-, ver- hindert" heißen könnte. Dankeschön lb Grüße Anna
Liebe Anna,
AntwortenLöschenich freue mich immer, wenn ich merke, jemand liest die Blogeinträge. Schade, dass Du nicht dabei sein kannst. Es wäre schön, dich mal wieder dabei zu haben. Liebe Grüße und Umarmungen. Tamara
Also, ich muss sagen, nach jahrelangem Kirchgang war es für mich auch dieses Jahr eine Quelle der Entdeckung und neuen Ideen.
AntwortenLöschenTamara, Vielen Dank für die Bibeldialoge und für die Vorbereitung!
Im nächsten Jahr können wir die 'Netze vom Himmelreich' noch breiter in Europa ziehen!
En charis kai eirene