Jedes Jahr erleben wir es auf`s Neue:Bäume und Blumen, die sich in ein Blütenmeer verwandeln und neues Leben, das sich Bahn bricht:
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Was anmutet wie ein Liebesgedicht hat jedoch einen ganz anderen
Hintergrund. Ben Chorin hat es 1942 geschrieben. Mitten im 2. Weltkrieg.
Nachdem er als Jude in Berlin massiv bedroht worden war, ist er 1935
nach Jerusalem ins Exil gegangen. Von dort musste
er ohnmächtig miterleben, wie sein Volk von den Nazis vertrieben und
vernichtet wurde. Er hat mit diesem Gedicht gegen seine eigene
Verzweiflung angeschrieben: "Muss man nicht ein bisschen verrückt sein, um die Hoffnung nicht aufzugeben in dieser Welt?"
So sagte er selbst.
Dass das Leben nicht verging,
Soviel Blut auch schreit,
Achtet dieses nicht gering,
In der trübsten Zeit.
Tausende zerstampft der Krieg,
Eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg
Leicht im Winde weht.
Freunde, dass der Mandelzweig
Wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt?
Diese „verrückte Hoffnung“ spiegelt auch das leere Grab zu Ostern
wider: die Welt, die Realität des Todes und Sterbens wird um einen
Moment ver-rückt. Der Tod wird durch das Leben ver-rückt: das Grab ist
leer und die gute Botschft des Lebens wird verkündigt:
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist
auferstanden(Lk 24,5).
Wir sind als Christen nicht anders dran als andere: wir sind
sterblich und durch Krankheiten verletzlich. Das wissen wir aber nicht
erst seit Corona.
Aber darüber hinaus wissen wir uns begleitet und geborgen durch
einen Gott: der eine „verrückte“ Hoffnung in diese Welt gebracht hat:
sich selbst!!
Vielleicht lassen wir uns durch diese Hoffnung auch ein wenig ver-rücken und verrückt werden durch die Freude über Ostern.
den österlichen Wünachen schließe ich mich an. Diesmal nur auf Deutsch. ich muss noch die schwere Entscheidung treffen, welchen gestreamten Gottesdienst ich mitfeiern will.
Eure/Ihre Tamara
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