12. Mai 2020

LILIEN – nicht nur auf dem Felde

*** Post in English tomorrow, same place
Unser erster Dienstagsimpulse kommt von der Spanischen Insel Teneriffa.  Verena ist Prädikantin und bei uns (nicht nur aber zurzeit besodners) Leiterin unseres Bbeldialogs für Ehrenamtliche in der Gemeindeleitung.
"Je länger es dauerte, desto mehr gehen meine Gedanken zu der Stelle in der Bibel, die vom Schätze sammeln und Sorgen berichtet. Jesus spricht über sie und Matthäus hat es aufgeschrieben.
„Seht die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.“
Ach ja, die Lilien auf dem Felde – wie gern hätte ich sie auch in diesem Jahr gesehen. Nach der letzten Veranstaltung in unserer Kirchengemeinde Teneriffa-Süd am Freitag, 13. März ging nichts mehr. Keine Wanderung, kein Spaziergang, kein Miteinander – nicht einmal eine Verabschiedung von Gemeindegliedern, die nach Deutschland zurückflogen. Der Blick verengte sich auf die Aussicht vom Balkon (der allerdings weit und wunderschön ist, bis nach La Gomera und bei klarer Sicht nach El Hierro), die kurzen Wege zum Einkaufen. Keine Chance, Gottes aufbrechende Natur mit eigenen Augen zu sehen. Auch nicht auf unserem Hausberg, dem Conde. Ein Tafelberg, 1000 Meter hoch, auf dessen Hochplateau ab Mitte März ein Meer von Affodil erblüht. Es tut schon ein bisschen weh, hinaufzuschauen aber nicht hinauf zu dürfen.
Die Herrlichkeit der Lilien, von denen Jesus voll Bewunderung spricht, diese Herrlichkeit habe ich bewahrt, gesammelt tief in meinem Herzen. Ich weiß, sie sind da und sie werden auch im nächsten Jahr wieder da sein. Die Hoffnung, Gottes gute Schöpfung in all ihrer hier auf Teneriffa so üppig geschenkten Vielfalt wieder erwandern zu dürfen, diese Hoffnung bleibt. Und der Dank, dass Gott das Fotoalbum meines Herzens so reich gefüllt hat. Thomas Laubach hat ein „zu Herz gehendes“ Lied getextet, das in dieser Zeit zu meinem Gebet wurde:
Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz,
das seinen Ohren traut in dieser Welt.
Schenke mir, Gott, ein sehendes Herz,
das mir die Augen öffnet für die Welt.
Schenke mir, Gott, ein fühlendes Herz,
das für den andern aufgeht jeden Tag.
Schenke mir, Gott, ein Herz,
das  lebt und schlägt,
das für das Leben schlägt.
Ich grüße alle Freund*innen der Europäischen Bibeldialoge. Bleibt behütet!
Prädikantin Verena Wache, Chayofa/Tenerife"

Ich danke Dir, Verena. Wer dazu Kommentare einstellen möchte ist herzlich willkommen. Man kan mir die Kommentare auch per E-Mail schicken: hahn@eaberlin.de

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