Unser erster Dienstagsimpulse kommt von der Spanischen Insel Teneriffa. Verena ist Prädikantin und bei uns (nicht nur aber zurzeit besodners) Leiterin unseres Bbeldialogs für Ehrenamtliche in der Gemeindeleitung.
"Je länger es dauerte, desto mehr gehen meine Gedanken zu der
Stelle in der Bibel, die vom Schätze sammeln und Sorgen berichtet. Jesus
spricht über sie und Matthäus hat es aufgeschrieben.
„Seht die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen: sie
arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in
aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.“
Ach ja, die Lilien auf dem Felde – wie gern hätte ich sie
auch in diesem Jahr gesehen. Nach der letzten Veranstaltung in unserer
Kirchengemeinde Teneriffa-Süd am Freitag, 13. März ging nichts mehr. Keine
Wanderung, kein Spaziergang, kein Miteinander – nicht einmal eine
Verabschiedung von Gemeindegliedern, die nach Deutschland zurückflogen. Der
Blick verengte sich auf die Aussicht vom Balkon (der allerdings weit und
wunderschön ist, bis nach La Gomera und bei klarer Sicht nach El Hierro), die
kurzen Wege zum Einkaufen. Keine Chance, Gottes aufbrechende Natur mit eigenen
Augen zu sehen. Auch nicht auf unserem Hausberg, dem Conde. Ein Tafelberg, 1000
Meter hoch, auf dessen Hochplateau ab Mitte März ein Meer von Affodil erblüht.
Es tut schon ein bisschen weh, hinaufzuschauen aber nicht hinauf zu dürfen.
Die Herrlichkeit der Lilien, von denen Jesus voll
Bewunderung spricht, diese Herrlichkeit habe ich bewahrt, gesammelt tief in
meinem Herzen. Ich weiß, sie sind da und sie werden auch im nächsten Jahr
wieder da sein. Die Hoffnung, Gottes gute Schöpfung in all ihrer hier auf
Teneriffa so üppig geschenkten Vielfalt wieder erwandern zu dürfen, diese
Hoffnung bleibt. Und der Dank, dass Gott das Fotoalbum meines Herzens so reich
gefüllt hat. Thomas Laubach hat ein „zu Herz gehendes“ Lied getextet, das in
dieser Zeit zu meinem Gebet wurde:
Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz,
das seinen Ohren traut in dieser Welt.
Schenke mir, Gott, ein sehendes Herz,
das mir die Augen öffnet für die Welt.
Schenke mir, Gott, ein fühlendes Herz,
das für den andern aufgeht jeden Tag.
Schenke mir, Gott, ein Herz,
das lebt und schlägt,
das für das Leben schlägt.
Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz,
das seinen Ohren traut in dieser Welt.
Schenke mir, Gott, ein sehendes Herz,
das mir die Augen öffnet für die Welt.
Schenke mir, Gott, ein fühlendes Herz,
das für den andern aufgeht jeden Tag.
Schenke mir, Gott, ein Herz,
das lebt und schlägt,
das für das Leben schlägt.
Prädikantin Verena Wache, Chayofa/Tenerife"
Ich danke Dir, Verena. Wer dazu Kommentare einstellen möchte ist herzlich willkommen. Man kan mir die Kommentare auch per E-Mail schicken: hahn@eaberlin.de
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