*** the English translation will be posted here tomorrow.Das Corona-Virus hat mich auf eine seltsam andere Art auf
unseren christlichen Kalender blicken lassen. Das durch die Kontaktbeschränkungen bedingte „Gemeinschaft-Fasten“ in der
Passionszeit war auch eine Übung in Verzicht, also 7 Wochen ohne Treffen mit Freunden. Zumindest in Berlin gab es nur wenige Kontrollen. Schummeln wäre also leicht gewesen. Die leeren Straßen
und Busse und Bahnen zeigten aber, wie viele in dieser Zeit auf Gemeinschaft
und auf Draußen-Sein verzichteten. Und viele, mit denen ich sprach, taten das gar
nicht aus Angst um die eigene Gesundheit. Nein, es ging um die Anderen, die
Alten und Kranken, zu denen wir ja alle nicht gehören… Bis mir klar wurde, dass
mit alt schon 55+ gemeint ist und dass Übergewicht auch schon als Vorerkrankung
gilt. Dennoch, das eigene Krankwerden und der eigene Tod blieben etwa so
unwirklich und fern, wie es für uns in Berlin Covid19 sein konnte.
Beim Gedanken an Ostern ohne Gottesdienst, zumindest ohne
gemeinsamen Gottesdienst, ohne frohes Beisammensein mit der Familie, da überkam
mich ein banges Gefühl. Plötzlich betraf es mich doch ganz
persönlich. Und dann wiederum: Nie zuvor hat mich das Wort: "Er ist
auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“ so angerührt, so getröstet: Wie
schlimm es auch kommt – für die Jünger Jesu waren eine Welt und alle Hoffnung zusammengebrochen
und ich hatte nur ein paar Bibeldialoge abzusagen – wie schlimm es auch kommen mag: es geht doch weiter. Jesus hatte die Jünger nicht verlassen, und Gott ist immer noch
bei uns – nur eben anders, so wie unsere Zusammenkünfte jetzt anders sind, in Zoom oder mit Skype oder...
Und jetzt Himmelfahrt. Ein noch einmal anderes Abschiednehmen. Was las ich neulich auf Facebook: Jesus geht ins Home Office? Aber er ist immer noch erreichbar.
Und auch wenn wir uns noch immer zurückhalten, viele sich lieber weiter in ihrer
Wohnung aufhalten, die Kontakte auf das Nötigste begrenzen, und dann immer mit
Abstand, die Videochats werden häufiger. Und vertrauter. Vielleicht sind das unsere zaghaften Schritte
auf Pfingsten zu, wenn wir die Sprache
finden, mit der wir uns wieder wirklich verständigen können. Das kann
nicht die Sprache des Hasses sein, wie wir es jetzt manchmal hören auf den so
genannten "Hygiene-Demos", auch nicht die Sprache der Angst, die dazwischen auch mit
anklingt. Ich hoffe, dass uns die Sprache der Liebe geschenkt wird, die die
Ohren der Menschen öffnet für Gottes gute Nachricht.
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