Der Artikel unten stammt wieder Theologe Holger Schmidtke. Er zeigt auf, dass Rassismus sich klar gegen Gottes Schöfung richtet. Auch das Bild zur Linken stammt von Holger. Auf seiner Webseite erfahrt Ihr mehr zu seiner Arbeit.
"Die zurzeit geführt
Debatte über den Rassismusbegriff ist gut und notwendig. Macht sie doch
deutlich, dass wir mit unseren Worten unsere Wirklichkeit bestimmen. Wer also
von Rassen spricht, wird diese auch in seiner Wirklichkeit wahrnehmen, denn er
hat in seinem Denken ein festes Raster installiert, in dem die Unterschiede
zwischen Menschen im Vordergrund stehen. Unterschiede sind so bedeutsam, dass
sie Grenzen beschreiben und ein Zusammenleben erschweren, wenn nicht sogar
unmöglich machen.
Nun haben Wissenschaftler
im Bereich der Rassismusforschung herausgefunden, dass die Unterschiede von
Menschen nicht so gravierend sind, um von Rassen sprechen zu können. Selbst
wenn sie eine andere Hautfarbe haben oder mit anderen Gewohnheiten leben. All
dies lässt sich auf Lebensumstände zurückführen. Bedeutsamer bleibt der
verbindende Hintergrund zwischen den Menschen.
Als Theologe bin ich
über diese Entwicklung hoch erfreut. Im 7-Tage-Schöpfungsbericht wird der
Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen. Es gibt biologisch gesehen zwei
Ausführungen des Menschen als Mann und Frau, was für den Fortbestand von
Wichtigkeit ist. Alle weiteren Ideen, die in diesen Bericht hineingetragen
wurden, sind Interpretationsmöglichkeiten späterer Zeiten. Der Mensch ist als
ein Teil der Welt geschaffen worden, ist vor Gott als solcher zu verstehen.
Alle Unterschiede sind aus dem Denken des Menschen entstanden und haben dort
seine Ursachen.
Es ist also an uns, die
Menschen als eine Einheit zu denken. Wenn wir uns auf die äußeren Merkmale konzentrieren,
dann müssen wir feststellen, dass jeder Mensch anders ist als der andere. Es
gibt keine Doppelungen. Selbst bei Zwillingen lassen sich Unterschiede
festmachen. Die Einheit der Menschen lässt sich also nur erahnen, wenn wir
tiefer schauen lernen. Im ältesten Schöpfungsbericht von der Erschaffung des
Menschen aus der Erde – Adam aus Adama - wird diesem Erdklumpen der Atem Gottes
eingehaucht. Erst dadurch wird der Mensch lebendig. Sind wir äußerlich alle
verschieden, so kann uns die innere Lebendigkeit den Weg zur Einheit der
Menschen weisen.
In Corona-Zeiten wird
uns sehr deutlich, wie wichtig die verschiedensten Ausdrucksformen der
menschlichen Lebendigkeit sind. Wir verbinden uns mit anderen, in dem wir etwas
gemeinsam tun und erleben. Das Teilen der Lebendigkeit bricht die Grenze
unserer Einsamkeit und lässt uns erfahren, was es heißt, Gemeinschaft zu haben.
Wir können aber auch die Erfahrung machen, dass dies nicht nur bei realen
Treffen geschieht, sondern auch das Internet ein Hilfsmittel ist, uns diese
Gemeinschaft erleben zu lassen.
Beginnen wir also, die
Menschen als eine Einheit zu denken. Es könnte der Beginn zu einem neuen
Bewusstsein sein, durch das wir mehr die Zusammenhänge verstehen und die darin
liegenden Chancen. Sicher werden wir eine angemessene Sprache finden, die der
Würde aller Menschen gerecht wird und damit ein Zusammenleben für alle schafft.
Holger Schmidtke"
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