15. August 2020

EINZIGARTIGE REFLEKTION - UNIQUE REFLECTIONS

 *** If you wish to read this text in English, please mail to hahn@eaberlin.de.   

Der Blogbeitrag heute stammt von KDL, der den Bibeldialog "Einzigartig. Geborgen in Gottes DU" mitgeleitet und wesentlich geprägt hat. Es ist noch einmal ein umfassenderer Blick auf die Tagungsinhalte und unser Erleben auf Schwanenwerder: 

Mit dem Wort EINZIGARTIG muss man vorsichtig umgehen, habe ich gelernt. Mit "Geborgen in Gottes DU" könnte man üppiger unterwegs sein, habe ich gelernt in diesen Tagen.
Diese Europäischen Bibeldialoge, die früher eine ganze (Berliner Bibel)-Woche waren, regen mich immer noch zum Weiterdenken an, obwohl ich nun schon so lange dabei bin.
Sie sind besonders eine Oase für mich mit ihren vielfältigen Anregungen und Begegnungen. Aus manchen sind Freundschaften geworden und Schicksalsgemeinschaften. Besonders dankbar bin ich, dass  wieder eine breite Beteiligung sichtbar wurde. Menschen aus Polen(4), Rumänien(4), Tschechien(1) und den Niederlanden(1) war der Weg nicht zu weit nach Schwanenwerder. Dabei spielte es vordergründig keine Rolle, ob du jüdisch, katholisch, lutherisch, reformiert oder evangelisch freikirchlich sozialisiert worden bist oder (noch) nicht getauft oder gar aus der röm.-katholischen Kirche ausgetreten bist.
Jeder Mensch ist einzigartig und somit auch seine Beziehung zu Gott, selbst auch dann, wenn er meint, nicht an Gott zu glauben, "aber IHN vermisst!" Liegt in solchem Bekenntnis eine Verheißung?
Auch jene Lebenserfahrung ist "Geborgen in Gottes DU" und ruft nach Erlösung. Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung, wird uns zugerufen in alter jüdischer Weisheit, die auch hier zu passen scheint.
Bei der ausführlichen Vorstellungsrunde bei diesem 118. EBD kamen viele Geschichten und Lebenshaltungen zum Vorschein, die mir in Erinnerung bleiben werden. Ein Teilnehmer hatte ein Bändchen DU von Kurt Marti dabei, aus dem ich Texte für die Morgenandachten ausgesucht hatte und mich nun erst recht bestätigt fühlte, diese auch zu nutzen.
Wir saßen täglich um 9:00 Uhr auf den Bänken im noch feuchten Gras unter dem Edelstahlkreuz "Haltung" und hörten der Laute zu, die unser tschechischer Freund dabei hatte. Genug Abstand hatten wir und durften deshalb sogar singen. Der Höhepunkt war wieder der gemeinsam gestaltete Gottesdienst am Ende der Tagung, den praktisch alle mit vorbereitet hatten und somit jede und jeder direkt beteiligt war, auch und besonders innerlich. Es war wie ein Fest, das wir teilen wollten und mitnehmen wollten. Als Überraschung hatten wir nach dem Gottesdienst alle eine Kette aus Herzen an uns: "Siehe, Du bist einzigartig". Wir haben diese Freude weitergegeben, indem wir für eine Suppenküche in Berlin gesammelt haben.
Geteilte Freude ist mehr als doppelte Freude. Das hat uns Pfarrer Dr. Weishaupt in der Bibelarbeit "Verlorene Söhne?" umfassend nahe bringen können und damit die Kleingruppenarbeit befruchtet. Überhaupt werden die Kleingruppengespräche immer wieder als besonders wichtig erwähnt, weil die Anregungen persönlicher vertieft werden können.
Am ersten Tag hatten wir die Rabbinerin Dr. Offenberg eingeladen zu "Mensch und Gott: Eine einzigartige Beziehung".
Eine sehr intensive Vorbereitung hatte Christiane Seibel für die beiden Nachmittagsgruppen dabei, die von allen sehr gelobt wurde.
Katharina Blühm hat uns mit ihrem künstlerischen Anspruch neue Erfahrungen machen lassen. Das war gewollt und durchaus schöpferisch.
An den Abenden haben wir versucht, andere Künstler sprechen zu lassen: Filmschauspieler und Beate Gatscha und Gert Anklam, die den perfekten Sonnenuntergang hatten für ihre verzaubernde Musik. Der dritte Abend war individueller nach einem Nachmittag der Erholung oder der Kunstbetrachtung in St. Matthäus am Kulturforum.
Individualität und Einzigartigkeit zusammenzubringen, dass es doch ein Ganzes werden möge, dies versucht Dr. Tamara Hahn mit wachsender Geduld und Großherzigkeit gerade in diesen Tagen der besonderen Hygienebedingungen. Vielleicht lachen wir im nächsten Jahr über diese Regeln und vermissen dann die Fußbodenpfeilrichtungsempfehlungen gar nicht. Aber auch darüber hinaus wird uns allen diese erste wieder live stattfindende Begegnungstagung nach der Coronawelle im Gedächtnis bleiben als EINZIGARTIG. Mehr noch bleibe im Gedächtnis, "Geborgen in Gottes DU" !
Herzlichen Dank an alle, die dies möglich gemacht haben. Stellvertretend hier erwähnt: angefangen vom Pfarrer mit seinen Referaten und der tollen Regie im Verkündigungsteil  des Abschlussgottesdienstes bis hin zum Hauspersonal, die immer Wasser, Kaffee und mehrere helfende Hände gleichzeitig für alle hatten.
Bleibt, bis wir uns wiedersehen, geborgen in Gottes DU.

Lieber Klaus-Dieter, deinen Worten schließe ich mich gerne an. Danke für alle guten Gedanken und die Geduld, auch mal Türen oder fenster in meine praktischen oder vernünftigen (Ein)Wände zu zimmern.

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