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Edyta aus Wrocław leitet unsere Pädagogische Studientagung, die in der Woche nach Ostern zum Thema Respekt stattfinden wird. Mit Respekt - vor einander und vor Gott - auch in schwierigen Zeiten aber viel mehr noch mit Vertrauen und Liebe hat auch ihr Text für unseren Blog zu tun.
"(Lassen uns beteiligen an der Reise der
Heiligen Familie zur Heiligen Nacht)
Josef und Maria waren
ganz normale Verlobte. Sie hatten sicherlich Zukunftspläne gemacht: sie wollten
bestimmt eine große Familie mit vielen Kindern zu haben. Und da kam, wie ein
Blitz aus heiterem Himmel, Mariä Verkündigung. Sie hätte Gott nein sagen
können, sich streiten, sich voneinander trennen. Im Vergleichn zu unserer Zeit:
wie reagieren die Verlobten, wenn sie kurz vor der Trauung von einer schweren
Krankheit (Krebs z.B.) der Braut erfahren? Ist es nicht so, dass viele von
ihnen dann solch eine Braut einfach verlassen?
Aber Maria hat ja gesagt,
und Josef hat den Willen Gottes befolgt, ohne zu fragen warum ich/wir, wozu,
wie ist das möglich usw. Josef hat sich entschieden, Maria zu heiraten. Von
diesem Moment an sollte es alles gut laufen. Aber nein, da kam der Befehl von
Kaiser Augustus, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Maria und Josef mussten sich auf den Weg nach Betlehem machen. Der
gelassene Josef hatte vielleicht gedacht, sie werden unterwegs ein Zimmer
mieten, wo das Kind zur Welt kommen könnte. Leider, wider Erwarten, gab’s kein Zimmer, und so waren sie in einer Höhle gelandet.
Zu allem Überfluss durften sie nach der Geburt nicht
nach Hause zurück, sie mussten nach Ägypten fliehen. So sah diese Zeit des
Wartens auf Geburt Jesu aus: ständig auf dem Weg, Zukunftsungewissheit, Mangel
an Essen, Unterkunft. Maria und Josef hatten und wussten nichts, sie hatten nur
LIEBE und volles Vertrauen zu Gott. Ihre Fragen waren: Was soll ich machen? Wie
ist meine Aufgabe in Gottes Plänen?
Wie sieht unsere Liebe
und unser Vertrauen zu Gott in der Zeit der Pandemie aus?
Ich erinnere mich nicht
an einen, der nach seiner Rolle im Gottesplan gefragt hat. Die Leute fordern mehr Essen, mehr Sicherheit, mehr Rechte.
Gleichzeitig hat uns die Pandemie in die Knie gezwungen. Viele (ich auch)
fühlen sich jetzt verloren (hilflos). Ist das nicht die beste Zeit, Gott zu vertrauen? Ihn zu fragen, was soll
ich machen, wie ist meine Rolle in dieser Geschichte? In Polen ist es nicht nur
Covid19 das uns unsicher und hilflos fühlen lässt, sondern viel mehr, glaube
ich, das ganze politische Chaos. Die Entscheidungen der
Regierung, die sehr oft im letzten Moment getroffen werden, die zu den
Massenprotesten führen.
Wir sind auf dem Weg zu einer
neuen Realität. Wie sie aussehen wird? Ohne Vertrauen auf Gott kann man depressiv oder
verrückt werden.
Jetzt ist es höchste
Zeit, diese Frage zu beantworten: Welchen Weg soll ich wählen? In Polen ist die Antwort besonders schwer. Entweder befürworte ich die Regierung oder bin ich
dagegen: also für Freiheit, Entscheidungsfreiheit und Schwangerschaftsabbruch. Was, wenn ich nur für Freiheit bin, aber gegen Abtreibung? Wohin
soll ich mich stellen? Links, rechts oder in die Mitte? Unser Weg in die
Zukunft ähnelt ein bisschen dem von Maria und Josef. Es herrscht Unsicherheit, Ungewissheit und bei
vielen auch Mangel an Geld wegen der Coronakrise. Die enzige gute Lösung wäre
es, sich so zu verhalten, wie die heilige Familie damals: beten, Gott vertrauen
und nach der Rolle im Gottesplan fragen. So wäre unser Weg in die Zukunft, zu Gott
der beste. Schaffe ich, schaffen wir es, diesem Weg zu folgen? Ich fürchte, wir
müssen viel um Demut beten.
Edyta"
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