11. Mai 2021

Jesus in der Cloud? Wolken als Metapher

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Diese Woche ist Himmelfahrt. Jesus ward eingehüllt in einer Wolke und verschwand vor den Augen seiner Jünger*innen … und war aber doch nicht weg. Unsichtbar, aber doch präsent. Aufgeklärte Zeitgenossen werden sofort sagen, dass die Wolke ja nur eine Metapher ist und gestern im „kleinen Bibeldialog haben wir auch gelernt, dass die Wolke schon im Judentum der Zeit Jesu für Gottes Gegenwart stand. Heute dagegen … aber Moment mal: die Wolke, die Cloud im Internet, die Metapher hat inzwischen ganz neue Aspekte gewonnen. Meine Daten verschwinden nicht irgendwo im Wasserdampf, sondern sie sind sicher in der Cloud. Erstmal unsichtbar und ungreifbar. In besonders verwirrten Momenten kann ich sogar auch manchmal meine Coud nicht mehr finden; als digital Wenig-Wissende, habe ich keine Ahnung, wo genau diese Cloud ist. Aber dass das, was mir so wichtig ist, dass mir der heimatliche Datenträger nicht reicht, und das, was ich auch mit anderen teilen will, in eben dieser Cloud gut aufgehoben ist, darauf vertraue ich. Nein. Gott ist nicht abgespeichert in der ICloud oder myCloud, nicht mal in der Cloud meiner Landeskirche. Die Cloud im Internet ist genauso eine Metapher wie die Wolke in der Apostelgeschichte, aber eben eine Metapher aus meiner Lebenswirklichkeit, die mir bildhaft hilft, das Unfassbare zu begreifen, so wie die Wolke für die Jünger Jesu und später für die Evangelisten: Jesus hat den Tod überwunden und somit hat der Tod auch für uns Menschen nicht das letzte Wort.

Gestern beim Abenddialog FRAG DOCH MAL haben wir auch von Hoffnungsgeschichten gesprochen. Hoffnung gehört zum Glauben dazu.

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