17. Juni 2021

Der 17. Juni - ein Tag der deutschen Einheit

*** for an English text on June 17 as a day of remembrance, please scroll down.

Bis 1990 ist der 17. Juni deshalb in der Bundesrepublik Deutschland Feier- und Gedenktag: der Tag der Deutschen Einheit. Als sie am 3. Oktober 1990 endlich Wirklichkeit wird, gerät der 17. Juni in den Hintergrund. Denn von nun an ist der 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit. Aber auch wenn der 17. Juni heute kein Staatsfeiertag mehr ist: Auch für das wiedervereinigte Deutschland bleibt er ein wichtiger historischer Tag.

Eine der vielen Auswirkungen der Geschehnisse am 17. Juni 1953 war der Beschluss der Evangelischen Kirche der Union, zu der sowohl west- als auch ostdeutsche Landeskirchen gehörten, die Berliner Bibelwochen als Begegnungstagungen für Gemeindeglieder in Ost- und Westdeutschland ins Leben zu rufen. Daraus entstanden - nach und nach und offiziell in 2012 - die Europäischen Bibeldialoge. Begegnungstagungen nicht mehr nur für Ost- und Westdeutsche sondern für Gemeindeglieder in ganz Europa.

Aber worum ging es damals in Berlin? Juni 1953. Eine knappe Lebensmittelversorgung, lange Schlangen vor den Geschäften und kein Strom in der Nacht machen die Menschen in der DDR unzufrieden. Die Verbitterung wächst, als das SED-Regime Arbeitsnormen erhöht, was einer Lohnkürzung gleichkommt. Ausgerechnet die Bauarbeiter in der Ost-Berliner Stalinallee, dem Prestigeprojekt der SED, beginnen zu streiken. Binnen Stunden greift der Aufstand auf mehr als 700 Orte über, weitet sich zum Generalstreik und schließlich zum Volksaufstand aus. Mit Hilfe sowjetischer Truppen schlägt das SED-Regime den Aufstand mit Panzern blutig nieder. 

Im Gedenken an den Aufstand in der DDR erklärt die damalige Bundesrepublik Deutschland den 17. Juni als "Tag der deutschen Einheit" zum gesetzlichen Feiertag. Schon am 4. August 1953 wird ein entsprechendes Gesetz erlassen. Der 17. Juni soll an die Menschen erinnern, die für ihre Rechte und ihre Freiheit gekämpft und unter der Niederschlagung des Aufstands gelitten haben. Vor allem aber soll er daran erinnern, dass die beiden deutschen Staaten, dass Ost und West, zusammengehören. Mehr dazu auch hier: https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/der-aufstand-des-17-juni-1953/

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To commemorate the uprising in the GDR, the Federal Republic of Germany made 17 June a public holiday, the Day of German Unity. The pertinent legislation was adopted on 4 August 1953. 17 June was to be a day to remember the people who fought for their rights and their liberty, and who suffered when the uprising was quashed. Above all it was to be a reminder that the two German states, East and West, belonged together. In the GDR there were no commemorations of the victims of 17 June. The events of that day were to be forgotten.

The Unification Treaty that came into effect on 29 September 1990 made 3 October the Day of German Unity, a public holiday. 17 June was accorded the status of a day of remembrance, but was no longer a national holiday.

Although 17 June is no longer a public holiday, the uprising in East Berlin and the GDR was one of the most important and defining events in recent German history. Without it, German history over the last few decades cannot be explained. (more here: https://en.wikipedia.org/wiki/East_German_uprising_of_1953)

These tragic events in 1953 led to the establishment of the Berlin Bible Weeks, encounters between East and West German Christians. When borders opened between East and west Europe after 1989, these conferences gradually developed into the European Bible Dialogues, not just for Germans anymore, but for Christians all over Europe.

 

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