25. September 2021

Kommt es doch auf Zahlen an?

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Unser Bibeldialog in Siebenbürgen KLEINE GEMEINDE, GROSSE WIRKUNG. ist inzwischen noch etwas gewachsen und an den vergangenen Tagen haben wir viel erlebt. Damit meine ich noch nicht einmal den Ausflug in das wunderschöne Hermannstadt, oder das Konzert in der Stadtkirche. Wir angereisten hörten von den großen Belastungen der Gemeinden, besonders der schrumpfenden Landgemeinden, wo alle Jugend, inzwischen auch die rumänische Jugend fast vollständig weggezogen ist oder noch plant, wegzugehen. Für die, die im Dorf bleiben wird die Arbeit immer mehr, sie selbst werden älter. Neue Ideen und die Energie, sich zu öffnen und dann auch einladend zu sein, gibt es dort, wo Menschen hinziehen. Aus den harten Zeiten, als die Dörfer sich leerten, ist auch ein trotziger Mut hervorgegangen. Nutzen, was man hat und das Beste draus machen. Aber auch einen Schlussstrich ziehen unter dem, was nicht mehr ist. So erzählt der Kurator der Gemeinde in Michelsberg, dass sie nachdem erst ein Erdbeben, dann der Schwamm die Kirche fast zerstört hatte, und allzu viele (nach dem anderen, politischen Erdbeben in den 90er Jahren) fortgegangen waren, sie bei der Wiederherstellung ihrer Dorfkirche, sie erst einmal die Hälfte der Kirchenbänke hinausgeworfen hatten. Für die Pfarrer sei es sonst zu traurig, auf die leeren Sitzplätze zu schauen. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg des nahen Hermannstadt/Sibiu zogen auch wieder Menschen nach Michelsberg, aus aller Welt und etliche fanden weg in die Michelsberger Dorfkirche – aber sie werden auch gefragt, sollen mittun. So wird aus der Dorfkirche „ihre“ Gemeinde.

Die Situation in Deutschland ist eine andere, wenn sie auch in manchen kleinen Dörfern, speziell im Osten Deutschlands nicht so viel anderes aussieht: Auch wenn es noch gute Jugendarbeit gibt, weil sich Pfarrer*innen und Ehrenamtliche mit Ideenreichtum, viel Liebe und Zeit einbringen, werden viele junge Menschen weggehen, dorthin, wo sie Arbeit finden. Gemeinde braucht Menschen. Aber Wachstum im Glauben kann man nicht zählen.

In unserer Bibelarbeit vom Hochzeitsmahl des Hausherrn bzw. des Königs- so verschieden die Evangelien auch sind: das fest, das das Himmelreich symbolisiert, findet statt. Auf jeden Fall, egal ob es viele oder wenige Gäste sind. Und ein Fest soll es sein, ein Grund zu Freude und zum Fröhlichsein.

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