28. Februar 2022

Keep calm and carry on?

 *** If you wish to read this in English, please, mail to hahn@eaberlin.de.

Die Zeit ist, wie sie ist: vor allem beängstigend. Die Europäischen Bibeldialoge sind für mich kaum vorstellbar ohne auch Teilnehmer*innen und Teilnehmer aus Russland und aus der Ukraine immer mal wieder zu begrüßen. In der Pandemie ist das nun seit zwei Jahren schon nicht ehr möglich gewesen – außer gelegentlich online. Es ist Krieg. Egal wie es Politiker nennen wollen, es bleibt Krieg und es fühlt sich mehr als seltsam an, in dieser Zeit Tagungen zu planen, ganz so, als sei nichts, eben kein Krieg. Aber vielleicht ist es genau das, dieses „Keep calm and carry on“, das sich die Engländer im zweiten Weltkrieg sagten? Und so plane ich weiter – heute und morgen ersteinmal wieder unsere Frag-doch-mal-Abenddialoge:

Immer am zweiten Montag eines Monats laden wir für zwei Stunden zu einem kurzen Impuls und anschließender Diskussion ein. Holger Schmidtke, gestaltet diese Abende inhaltlich. Den Abenddialog am 14. März ab 18.30 Uhr (Berliner Zeit) mit der Überschrift „Zwischen Grenzenlosigkeit und Selbstbegrenzung“ habe ich letzte Woche hier im Blog vorgestellt – einen Tag vor dem Überfall auf die Ukraine – also gefühlt in einem anderen Zeitalter, als der Satz „Alles ist möglich“ noch nach Fortschritt klang. Der März-Abenddialog liegt in der Fastenzeit, die sicher dieses Jahr für viele eine besonders nachdenkliche Zeit sein wird.

Heute, eigentlich mitten im Karneval stelle ich den Abenddialog vor, dessen Thema Holger mit Blick auf das kommenden Osterfest erdacht hat. Es geht um „Die Hoffnung des leeren Kreuzes“. Verlassen und leer steht das Kreuz über vielen Altären und auf Kirchengebäuden. Was bedeutet diese demonstrative Leere für uns? Ist sie Ausdruck einer Gottverlassenheit, wie auch Jesus sie kannte? Nein: Das Kreuz ohne Korpus steht vielmehr für die Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Jesus ist auferstanden! Und damit steht er für Gottes Gegenwart in unserem Leben. Das gilt auch und gerade jetzt, wenn wir kaum den Ängsten einer weltweiten Pandemie entkommen ängstlich auf die Geschehnisse im Osten Europas schauen. Ich denke an die jungen Menschen, studierende aus Charkiw oder Kiev, die jetzt um ihr Leben bangen. Gott ist bei uns und bei ihnen in allen unseren Ängsten. Diese Gegenwart Gottes ist auch in der unwirtlichsten Realität tröstlich.

Die Online-Dialoge sind kostenlos; anmelden muss man sich aber dennoch, um den Zoom-Link zu bekommen. Am besten über die Website der Evangelischen Akademie zu Berlin oder per E-Mail an mich: hahn@eaberlin.de.

Die Online-Dialoge zu aktuellen Glaubensfragen sind übrigens eine Zusammenarbeit der Europäischen Bibeldialoge mit dem Evangelischen Forum Berlin/Brandenburg (Landesverband der Evangelischen Akademikerschaft e.V.).

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