1. März 2022

Mehr als Worte in aller Sprachlosigkeit

 *** If you wish to read this in English, please, mail to hahn@eaberlin.de.

Im Moment beschäftigen uns vermutlich die aktuellen Kriegsgeschehen in der Ukraine mehr als ein Abenddialog, der für Mai geplant ist. Aber ich muss auch zugeben, dass es die Bibeldialoge der letzten Jahre sind, die dafür gesorgt haben, dass ich bei meinen Gebeten für die Menschen in der Ukraine Gesichter sehen und konkrete Namen im Kopf habe: Yulia, Olena, Dmitri… Ich denke aber auch an unserer russischen Teilnehmer*innen, Elena, Irina, Prokhor. 2014 waren je drei junge Menschen aus Russland und der Ukraine in Berlin zum Jugend-Bibelworkshop. Die einen erzählten von den Familien in Charkiw auf gepackten Koffern. Die andren sagten betrübt; in jeder Richtung ist immer nur Russland. Wohin sollten sie gehen, die in Sibirien zu Hause waren? Die allermeisten Menschen in jedem Land wollen eigentlich Frieden: in Frieden leben, Frieden im Herzen… und so habe ich vielleicht im Moment ganz andere Fragen an unser Abenddialogsthema im Mai: „Der Weg des Friedens – die Akzeptanz des Herzens“, als das, was Holger, der diese Reihe inhaltlich gestaltet, im Sinn hatte, als er mir das Thema vor ein paar Wochen nannte. Aber die Reihe heißt ja „Frag doch mal … Online-Dialog zu aktuellen Glaubensfragen“ und immer wieder erstaunt mich Holger mit seiner Fähigkeit, auf die Glaubensfragen der Teilnehmer*innen einzugehen. Am 9. Mai wird es also um den Frieden gehen. Vielleicht haben wir bis dahin wieder andere Fragen? Der nächste Abenddialog ist am 14. März zum Thema „Grenzenlosigkeit und Selbstbegrenzung“ – auch da werden wir anders diskutieren, als noch vor ein paar Wochen geplant war.

Mehr als Worte: „Gerade jetzt dürfen wir nicht in Sprachlosigkeit verharren, sondern müssen nach Wegen für eine Lösung des Konflikts suchen“, so drückt es mein Kollege an der Evangelischen Akademie Studienleiter Uwe Trittmann aus. Wie kann Hilfe und Unterstützung für die bedrohten Menschen in der Ukraine aussehen? Brot für die Welt unterstützt verschiedene zivilgesellschaftliche und kirchliche Partnerorganisationen, die seit Beginn des Krieges psycho-soziale Beratung und Begleitung für betroffene Menschen anbieten.

Für März plant die Evangelische Akademie zu Berlin Online-Abendforen in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Villigst. 

Evangelische Reaktionen auf die Situation in der Ukraine sind auf der Website der EKD gesammelt. Mehr auch hier: https://www.eaberlin.de/aktuelles/2022/solidaritaet-gebet-dialogangebot/.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier können Sie meinen Eintrag kommentieren. You can leave your comments here.