24. März 2022

Nur wer nicht geliebt wird, hasst - Friedensgebet (Teil 1)

*** If you wish to read this post in English, please mail to hahn@eaberlin.de. It is a prayer for peace and rather long, so translation might take a little while.

Elke aus Lemgo schickt mir immer ab und zu eine der Andachten, die sie als Prädikantin hält, für unseren Blog. Besonders jetzt fehlen mir oft die Worte, selbst zum Beten, so tun mir ihre Friedensgebete gut und ich will ihre Worte  mit den Blog-Leser*inne gerne teilen. Da der Text sehr lang ist - aber kein Wort zu viel enthält, poste ich ihn in zwei Teilen, heute den ersten Teil.

Fast vier in Wochen Krieg in der Ukraine, unermessliches Leid, kaum vorstellbare Tatsachen, Schnellfeuerraketen, Gräber inmitten Trümmerstädten, unzählig von Kummer gezeichnete Geschwister. Wir Menschen waren Gottes ursprünglicher Plan zur Erhaltung und Förderung dieser Welt. Nicht auszudenken, wo wir heute stünden, wenn die Menschheit diesen Auftrag Gottes wahrgenommen hätte. Wenn wir unsere Vernunft und Fantasie benutzt hätten, Hunger, Elend und Krieg in dieser Welt zu bekämpfen. Wenn wir unsere Energie investiert hätten, um unsere Erde zu bebauen und zu bewahren, wie Gott das eigentlich von uns wollte. Wenn wir statt unseres eigenen Reiches wirklich Gottes Reich gebaut hätten. Aber es kam nicht so.

Barmherziger ewiger Gott, vor dich tragen wir unsere Angst und Sorge, unsere Ohnmacht, unsere Ratlosigkeit und unsere Sehnsucht nach Frieden. Begegne doch uns Menschen mit deiner Kraft und deinem Erbarmen. Lass uns in der Stille deine Gegenwart spüren.

Gott, gib, dass die Rachsüchtigen auf Vergeltung verzichten und die Entzweiten ihre Zwietracht vergessen. Wehre dem Krieg! Schenke uns Einsicht und Wege zur Versöhnung! Darum bitten wir dich – du Kraft des Friedens. Amen.

Herr Jesus Christus, du hast uns gelehrt, unsere Feinde zu lieben und für unsere Verfolger zu beten. In dieser Welt aber will die Sprache des Hasses und der Drohung nicht verstummen. Hilf uns, wirksam für den Frieden und die Gerechtigkeit einzutreten. Bewahre alle, die Waffen tragen, und alle, die über Waffen befehlen, vor der Versuchungen der Macht. Gib, dass sie Frieden halten und dem Frieden dienen. Lass das Zeugnis derer Gehör finden, die sich aus Gewissensgründen weigern eine Waffe zu tragen. Gib, dass durch ihr Beispiel der Wille zur friedlichen Verständigung in der ganzen Welt wächst. Lenke unsere Herzen und Sinne, dass wir uns auch in Streitfragen als deine Schwestern und Brüder erkennen. Amen.

"Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt! Wir sollten am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher! Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen. Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen! Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert!

Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch, sie erfordern eine umfassende Brüderlichkeit, damit wir alle eins werden. Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören, Millionen verzweifelte Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: Ihr dürft nicht verzagen! Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich! Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein, ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass!

Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß!

Soldaten! Vertraut euch nicht Barbaren an, Unmenschen, die euch verachten und denen euer Leben nichts wert ist, ihr seid für sie nur Sklaven! Ihr habt das zu tun, das zu fühlen, das zu glauben! Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für diese verirrten Subjekte! Diese Maschinenmenschen, mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen! Ihr seid keine Roboter, ihr seid keine Tiere, ihr seid Menschen! Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht! Nur wer nicht geliebt wird, hasst! Nur wer nicht geliebt wird! Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei! Kämpft für die Freiheit!

Danke, Elke, für diese eindringlichen Worte!

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