9. Dezember 2022

Krank im Advent

 *** If you wish to read my post in English, pleas let me know: hahn@eaberlin.de. between catching up with work and baking lots of Christmas-Cookies and various Advent parties, if have gotten rather lazy as far as my blog translations go. 

Einer von zehn Deutschen ist gerade krank – sagt die Statistik. Wie viele sich außer den offiziell Kranken irgendwie noch zur Arbeit schleppen und wie viele Rentner:innen sich nirgendwo krankmelden, sondern einfach im Bett bleiben (und hoffentlich bald gesund werden), weiß ja keiner. Die Busse sind voll wie immer, aber das liegt wohl daran, dass es wegen des hohen Krankenstandes ja auch weniger Fahrer:innen gibt und also weniger Busse. 

Meine Gemeinde teilt mir gerade mit, dass die Maskenpflicht jetzt auch in der Kirche aufgehoben ist. Naja, erlaubt ist Maske ja doch noch. Gerne würde ich im Advent mal wieder das ganze Gesicht der anderen Gemeindeglieder sehen und wenn ich dann wieder mit Dolmetschen dran bin… (Wer diesen Blog öfters liest, weiß, dass der Berliner Dom sonntags den Gottesdienst simultan dolmetschen lässt und da gehöre ich zum Übersetzerteam) … müsste ich ohne Maske einfach nicht so überdeutlich sprechen. Schön wär’s. Aber der 95-jährige Schwiegervater hat 2020 Covid immerhin überlebt und jetzt, wo seine Demenz dafür sorgt, dass kaum noch Menschen Zeit mit ihm verbringen wollen, wir also fast die einzigen sind, die sich regelmäßig mit ihm treffen, will ich ihm nicht noch eine Grippe bescheren. Meine Mutter ist auch schon über 80 und lebt allein, sie hört schwer, also bei ihr bringt es gar nichts, wenn ich Maske trage und nah ran muss ich auch, wen sie mich verstehen soll. Also weiter warten und einander doch nur in die Augen schauen.

Was hat das denn nun mit Advent zu tun? Außer, dass es immer noch ein Warten auf bessere Zeiten bleibt. 

Vorgestern in der Andacht beim Adventfeiern mit den Kolleg:innen an der Akademie wurden wir daran erinnert, dass die frühen Christ:innen die Wiederkehr des Erlösers recht bald erwarteten, auf jeden Fall zu Lebzeiten. Es kam dann anders und wir warten noch heute. Das Warten wurde allmählich zum Normalzustand (das kommt mir jetzt doch bekannt vor) aber ist denn nicht die Vorfreude die schönste Freude? Ein Blick nach vorn, hin zum Lichtstreif am Horizont. Weihnachten kommt auf jeden Fall. Wenn ich weiter Maske trage in allen Situationen, in denen ich mit vielen Menschen eng zusammen bin, dann gibt es entspannteres Umarmen und Küsschen an Weihnachten und Neujahr. 

Auf die Wiederkehr Jesu warten wir vielleicht noch sehr lange, aber das Warten aufs Christkind wird jedes Jahr belohnt. Jede Weihnachtsfeier ist eigentlich geschummelt und gleicht vermutlich dem heimlichen Geschenke-Ausspionieren, das einem nur die Überraschung am Heiligabend nimmt. Oder das jetzt schon "Gesichtsfrei unter fremde Menschen Gehen", egal wie viele Viren gerade im Umlauf sind. Ich warte und freue mich darauf, dass auch die Grippewelle vorbeigeht und die RSV-Welle – und wünschen allen, die es erwischt hat, gute Besserung und gute Hoffnung fürs Weihnachtsfest!

Und sowieso: einen gesegneten Advent
Tamara

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