22. März 2023

Gottes Liebe hört nie auf... Worte, die hoffen lassen

 *** I am on a trip these days, so no chance for an English translation of today‘ and tomorrow’s post

Für eine kleine Weile habe ich dich verlassen. Aber mein Erbarmen mit dir ist so groß, dass ich dich wieder heimhole. Als mein Zorn aufwallte wie eine Flut, habe ich mein Angesicht eine Weile vor dir verborgen. Aber meine Liebe hört niemals auf, darum habe ich Erbarmen mit dir. Das sagt der Herr, dein Befreier. Die Flut, die über Noah gekommen ist, soll die Erde nicht noch einmal überschwemmen. Jetzt schwöre ich: Ich werde nicht mehr zornig auf dich sein und dir nie mehr drohen. Berge können von der Stelle weichen und Hügel ins Wanken geraten. Aber meine Liebe weicht nicht von dir und mein Friedensbund wankt nicht. Das sagt der Herr, der Erbarmen mit dir hat. --- so steht es beim Propheten Jesaja im 54. Kapitel, Verse 7-10.

Elke, Prädikantin in Lemgo hat mir wieder eine Predigt für den Blog geschickt und ich denke dieses Gefühl der Gottverlassenheit kennen die meisten Menschen. Und so mag der eine oder die andere in Elkes predigt auch Trost finden. Den ersten Teil habe ich gestern gepostet, heute also den zweiten…

Im Jesajawort, unserem Predigttext, spricht Gott selbst als unser Befreier und schwört sogar: Ich werde nicht mehr zornig sein und dir nie mehr drohen. Gott, ein liebevoller Vater. Er sieht seine Kinder in ihren Fehlern, aber ohne Groll und verspricht Barmherzigkeit. Er holt uns wieder heim in seine Nähe und Gegenwart. Schon in der hebräischen Bibel, dem „Alten Testament“ will er sein Angesicht nicht mehr vor uns Menschen verbergen. Das ist und bleibt sein großes Geschenk: seine Gnade an uns.

Im Neuen Testament begegnet uns Gott in Jesus Christus. Mit seiner ganzen Liebe hat er sich gezeigt, seinen Freunden Hoffnung gemacht, dann sich für uns hingegeben, bis zum bitteren Tod am Kreuz. In der Mitte der Passionszeit, feiern wir ein kleines Osterfest. Ja, es brechen rosige Zeiten an.

Wir, Gottes geliebten Kinder, sollen leben. Da können Berge hinfallen und Hügel weichen, die Liebe unseres Schöpfers bleibt. Jeder Regenbogen erinnert an diesen Friedensbund und beleuchtet bunt mein Lebensfeld. Leben dürfen wir. Planbar ist es nicht. Trotzdem bin ich verpflichtet mit den anvertrauten Gütern sorgsam umzugehen. Da, wo es nötig ist, will ich mich bescheiden, da, wo es möglich ist, Frieden halten, oder zumindest ihn unermüdlich suchen. Da, wo Menschen mich brauchen, meine Hand reichen. Da, wo ich anderer Meinung bin, mit dem Gegenüber reden und nicht vergessen, auch der andere könnte Recht haben. Und da, wo ich bedürftig bin, darf ich mich meinem Gott vertrauensvoll entgegenstrecken. In der Liebe zu dieser Welt, seiner guten Schöpfung wächst uns, - Gott will es so - der Himmel.

Vertrauen wir dem Jesajawort, sind Erdbeben, Feuer und Fluten also nicht Gottes Zorn. Er hat uns in seiner Zeitrechnung eben nur eine kleine Weile verlassen. Fortan begegnet er den Seinen gütig. Und ich? Lebe ich unbeschwert in einem reichen Land auf Kosten meiner Nächsten? Wo bringe ich mich ein? Was kann ich ändern?

Engagierte Jugendliche mahnen mit Festklebe-Aktionen unbequem zur Einhaltung der Klimaziele. Für Kartoffelbrei und Tomatensuppe auf Monet und Chagall habe ich kein Verständnis. Für die Sorge der Generation Greta schon. Bleiben wir doch gemeinsam im Gespräch, loten Möglichkeiten aus und akzeptieren einander. Nutzen wir die Chancen, Ideen und Kraft, die unser Gott in jeden von immer wieder legt. Wegweisende Weisheit, so haben das vergangenes Wochenende 1000 Musizierende im M. L. King Musical beherzt gesungen, getanzt, und begeistert zum Mitträumen und Engagement aufgerufen.

Ich hab den Traum, dass bald der Geist der Liebe weht. Ich hab den Traum, der Hoffnung in die Herzen sät. Ich hab den Traum, dass man mit Leidenschaft und Mut den Willen Gottes hört und tut. Das ist mein Traum, das ist mein Ziel, meine Vision. Im November ist noch nicht zu seh‘n, dass im Frühling hier Bäume blüh‘n, dass nach Schnee und Eis der Weizen sprießt. Mein Traum ist der, dass man sich als Geschwister schätzt, sich gleich und fair an Gottes Tisch des Friedens setzt. Mein Traum ist der, dass uns Barmherzigkeit berührt, und uns zur Not des Nächsten führt. Das ist mein Traum, mein Ziel, meine Vision. Gott bricht aus Bergen der Verzweiflung Steine der Hoffnung uns heraus. Ja, wir vertrau‘n der Verheißung und bau‘n der Gerechtigkeit ein Haus. Wenn schlimmes Unrecht uns geschieht, bleibt das mein Traum, weil man nur nachts die Sterne sieht. Das bleibt mein Traum, dass meine Arbeit, mein Gebet in euren Herzen weiter geht.

M.L. Kings Traum, vielleicht gar nicht so weit entfernt von Gottes Plan für uns Menschen. Sein Zorn, so unglaublich das klingt, ist vorbei. Manchmal zu groß für meinen kleingläubigen Geist. Doch wie immer, wenn es Liebe ist: es erstaunt, es bebt, es lässt Tränen zu, es erschüttert und es lässt jubeln. Handeln ist dann nicht weit. King, wie viele Widerständler, bezahlen das bis heute mit ihrem Tod. Es ist an uns, endlich Gerechtigkeit mit Gottes Hilfe zu leben. Nutzen wir doch die Chancen, Ideen und Möglichkeiten die jeden Tag von ihm neu in uns gelegt werden Dann geht der Himmel über Allen auf. Meine Liebe zu diesem Himmel lässt mich aufhorchen, da wo wir tagtäglich bereits verbal aufrüsten. Unbequem will ich beständig erinnern: Nach Gottes Willen soll Krieg, auch Informationskrieg, nicht sein.

Jesaja – dein Name tröstet: Hilfe ist Gott oder Gott hat geholfen! Ja, vorbehaltlos wendet er, der sich unbegrenzt über uns erbarmt, seinen Menschen liebend zu. Auch über den Tod und jedes schmerzende Ereignis hinaus, auch, wenn ich selbst es gar nicht spüre. Gott sei Dank. Seine wunderbaren Verheißungen, so bildhaft beschrieben im Jesajawort sind ewig und verlässlich. Berge mögen einstürzen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir wird nie erschüttert, und mein Friedensbund mit dir wird niemals wanken. Darauf kann ich mich verlassen. Und das Weizenkorn Jesus Christus ist unser Friede. Wir können uns mitten in der Passionszeit schon mit Jerusalem freuen. Dazu schmücken manche Gemeinden heute ihren Altar in der Farbe rosa. Jesu Leiden bedenken wir in diesen Wochen. Am Ostermorgen feiern wir im Licht seiner Auferstehung. Ja, Lebenshilfe bist du, unser Gott. Wir danken dir, dass du deine Herrlichkeit nicht für dich behalten hast, sondern an uns verschenkst. Als so beschenkte, als geheiligte, als deine herrlich gemachten Kinder wollen wir das Leben bewusst und geschwisterlich genießen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alles, was wir verstehen, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Erlöser.

Danke, liebe Elke, für diese Worte der Ermutigung!

Wenn Sie den ersten Teil der Predigt auch lesen wollen, scrollen Sie einfach nach unten…

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