16. April 2023

...vor den Kipp-Punkten

 *** If you wish to read this post in English, please, let me know: hahn@eaberlin.de.

Gestern Mittag ging unsere Pädagogische Studientagung zu Ende, es war eine kleine aber international gemischte Gruppe mit Teilnehmer*innen von 18 bis 80 Jahren. Das Thema war unser Umgang mit Angst und Verunsicherung  - mit einem Blick auf Kinder und Jugendliche, aber auch wir Älteren und Alten kennen Ängste vor der Zukunft.

Mit einer Zukunftswerkstatt zu möglichen Lösungen für Schulen, Gemeinden oder Wohnorten endete unsere Begegnung in Berlin. Miteinander reden, also auch einander zuhören gehört zu den wichtigsten Elementen, wenn wir unsere Länder und unsere Erde lebenswert erhalten wollen.

Besonders eindrucksvoll war sicher der Beitrag der jungen Aktivistin von Letzte Generation, die uns auch erklärte, dass der Begriffe eigentlich weitergeht ... vor den Kipppunkten, also bevor der Klimawandel so weit fortgeschritten ist, dass es keine Umkehr mehr gibt.  Bevor diese Erde unumkehrbar unbewohnbar für Menschen wird. Krise oder Katastrophe sind eigentlich keine guten Begriffe, für die Situation, in der sich die Menschheit gerade befindet, denn nichts wird plötzlich zu Ende gehen, aber schneller als uns liebt sein kann. Für unzählige Menschen im globalen Süden ist ein gutes und "menschenwürdiges" Leben schon jetzt kaum noch möglich. Im Norden bewerfen wir das gelegentlich schon schmerzlich spürbare Klimaproblem noch mit Geld, aber die Fluten im Ahrtal sind uns allen noch im Gedächtnis, auch wenn wir die Nachrichten aus Pakistan rasch wieder vergessen wollen. Die Auswirkungen des Klimawandels rücken näher. In diesem Licht erscheinen auch Straßenblockaden und beschmutzte Kunstwerke auf einmal nicht als die wirklichen Straftaten, sondern das Zerstören der Lebensgrundlage der Länder des Südens und der zukünftigen Generationen überall. 

Die Bibelarbeit im Zentrum unserer Tagung betrachtete den Sturm auf dem See Genezareth. Die Jünger fürchten zu sinken, Jesus schläft... Ist das für uns heute eine Option? Glauben, dass Gott uns schon retten wird? Oder soll die Geschichte und doch einfach daran erinnern, dass wir immer hoffen dürfen, dass Gott uns nicht im Stich lässt, gerade wenn wir schon aufgeben wollen, weil "doch alles nichts mehr bringt" - das "weniger Heizen", das "Nicht mehr Fliegen", verzichten auf Auto und Schnitzel .... Dürfen wir doch hoffen, dass wir uns so sehr ändern können, dass wir mit Gottes Hilfe diese erde  für uns Menschen retten können? 

Meine Lieblingsgeschichte in der Bibel ist eher die von der Stadt Ninive, der ihr Untergang prophezeit wird, deren Bürger aber umkehren und so verschont werden.  Das wäre doch was...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier können Sie meinen Eintrag kommentieren. You can leave your comments here.