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Gestern ging es los: Mitten unter uns. Antisemitismus in seinen Facetten.
Gleich zu Beginn wurden Erfahrungen mit dem Thema ausgetauscht, die die Teilnehmer*innen mitgebracht haben. Natürlich sind wir, die wir uns zu diesem Thema treffen schon mal nicht die, die gegen Juden sind…Wie sieht es aber aus mit dem unbewussten Antisemitismus? Lassen wir judenfeindliche Kommentare unwidersprochen stehen? Bemerken wir einige eventuell gar nicht? Wie reagieren wir auf die Zeitungsberichte über versuchte oder gelungene Angriffe auf jüdische Mitbürger oder Einrichtungen? Was sagen wir in Diskussionen über Israel?
Und unsere Heilige Schrift? Christian Staffa, der Beauftragte der EKD für den Kampf gegen Antisemitismus hat den inhaltlichen Einstieg gemacht, und lässt uns kritisch auf die Texte des Neuen Testaments schauen, die über die Jahrhundert so oft missbraucht wurden, um Hass gegen die jüdische Gemeinschaft zu schüren, sogar um den Holocaust, den Massenmord an jüdische Menschen, zu rechtfertigen. Dabei waren Jesus selbst und alle seine Jünger (und Jüngerinnen) Juden. Wenn wir uns keinen Gott zurechtinterpretieren wollen, der wortbrüchig oder vergesslich ist, dann ist das Volk Israel sein auserwähltes Volk. Wir Christ*innen können uns in dieses Auserwähltsein hineinglauben, aber doch auf keinen Fall die Juden aus diesem Bund hinauswerfen. Judenhass ist zutiefst unchristlich!
Heute gehen wir kulturgeschichtlich an Bibeltexte. Wie haben die Texte, bzw. ihre Deutungen über die Jahrhunderte zu Anfeindungen, Verfolgung und Hass geführt. Wie gehen wir als Christ*innen heute damit um? Wie begegnen wir den fundaamentalistischen Gruppen, die die Texte bis heute so deuten?
Herzlichen Gruß aus Berlin
Ihre/Eure Tamara
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