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Nun hat mich erst Covid erwischt und dann die sehr genossene und geliebte Aufgabe ca. 100 mal Weihnachtsgrüße zu verschicken - voll Dankbarkeit zurück zudenken, an viele gute Gespräche. Und ausgerechnet Elke in Lemgo war gar nicht unter den vielen geschriebenen Postkarten, obwohl ich ihr für ihre Predigten immer wieder sehr dankbar bin... Hier kommt der erste Teil ihrer Predigt zum 2. Advent, (Jesaja 35, 1-10)
Jesus Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott, geboren vor mehr als 2000 Jahren, unser Erlöser, - in der Adventszeit dargestellt als kleines Kind auf Heu und Stroh im zügigen Stall.
Als meine Kinder vor ca. 33 Jahren laufen lernten, lernten sie das beide mühsam. Mit viel Liebe haben mehrere Familienmitglieder und Freunde ermuntert, zugeredet, Mut gemacht, Hände gereicht und sich sogar auf dem Boden gleich klein gemacht. Auch das geschah in der Adventszeit und wir Eltern erwarteten ungeduldig das große Ereignis. Beide Kinder sind adoptiert und wir hatten ein besonderes Jahr hinter uns. Dankbar wollten wir sie als Gottes Geschenk herzen, knuddeln und mit Liebe überschütten. Die Kinder wählten ihren eigenen Zeitpunkt, wie ihren eigenen Weg, uns das zu gestatten. Es war nicht immer leicht, unsere Bedürfnisse zurückzustellen. So lernten wir schnell: Kinder sind nicht unser Besitz.
Der kleine Jesus geschützt im Bauch seiner Mutter. Die Eltern Maria und Josef zu Fuß 150 km unterwegs auf der mühsamen Reise von Nazareth nach Bethlehem. Dorthin hatte sie Kaiser Augustus befohlen. Ein Esel diente als Lasttier. Mindestens 5 Tagesreisen, wir alle kennen und lieben diese Erzählungen, bis zur Ankunft in eine ungewisse Zeit. Denn Josef nicht der Erzeuger, sondern der Heilige Geist. Kaum zu glauben. Doch die junge Maria ahnt: Liebe erscheint in der Welt, durchdringt sie zart und ganz. Der Chor hat es wunderschön für uns musiziert. Lieben Dank. Und ich habe gern zugehört. Dies Jahr stimme ich eher noch verhalten ein und spüre doch Gottes Glanz, der auch uns erhellt. So beginne ich mit vielen anderen erwartungsfroh zu schmücken, Wohnstube, Fenster Garten, Kirche, schließlich hoffentlich auch unser Herz.
Der erwartete Heiland, unser Befreier kommt. Dann werden die Wüste und das dürre Land fröhlich sein. Zerstörte Städte jubeln und blühen wie eine Lilie. Sie steht in voller Blüte und jubelt, sie jubelt und jauchzt vor Freude. Das ist und bleibt immer wiederkehrende Wahrheit - auch diesen Advent.
Den kleine Jesus gebettet in einer Futterkrippe nehm ich gern auf den Schoß und sing ihm mein Lied. Damals kein Zuhause in der behaglichen Wohnung, nicht geboren im sicheren Krankenhaus, sondern im Stall nahe den Hirten, also nahe denen, die keinen anerkannten Stand hatten. Und doch freundliche Ankunft ist da, freundliche Ankunft mit hellem Lichtstrahl - als wärs zum ersten Mal: des Schöpfers JA. Strahlendes Licht, übergroße Liebe! Spürbar für alle, die dabei waren und alle, die später diese Geschichte glauben und hören. Mitten im Dunkel scheint ein großes Licht. Dieses Licht lässt viele laufen, Hirten, Könige, groß und klein, auch dich und mich. Dieses kleine verletzliche Kind schenkt Hoffnung, weil Dunkelheit nicht bleibt, sondern ein Licht die Welt berührt.
Ein Licht, das auf alles fällt voll Zärtlichkeit. Zärtlichkeit höre und spüre ich ganz neu diesen Advent. Zärtlich haben sich meine Kinder irgendwann an uns geschmiegt und unsere Liebe genossen. Zärtlichkeit genießt und schenkt unser Heiland. Zunächst in der Krippe begleitet vom Engelchor. Zärtlich und selbst schon dem Tod nah, fragt er den blinden Bartimäus: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Zärtlich schenkt Jesus seine Liebe der schuftenden Martha und lädt sie zum Verweilen zu seinen Füßen ein, zärtlich ruft er Maria bei ihrem Namen, als sie ihn nicht erkennt, zärtlich ruft er dich und mich beim Namen und segnet uns. Selbst im großen Leid lässt er sich in der Männergesellschaft von einer Frau berühren und segnen. Wenn dieses Wunder geschieht, zeigt sich der Anbeginn: in unserem Her und Hin ein neues Lied!
Teil 2 folgt morgen.
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