21. März 2025

Aus der Finsternis tanzen - zweiter Teil der Predigt zu Joh. 3, 13-21

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Hier geht es weiter mit Elkes Predigt. Den ersten Teil habe ich gestern gepostet, also einfach hochscrollen…

Ja, wir dürfen aufschauen zum Gekreuzigten und sind gerettet. Das heißt vor allem: den Gekreuzigten aushalten. Leiden und Tod aushalten. Nicht davonlaufen. Und gleichzeitig: darauf vertrauen, dass Gott aus Liebe zur Welt seinen einzigen Sohn gegeben hat.

Er hat es zugelassen. Es ist sein Weg – durchaus schwere eine Sicht der Dinge, nicht nur zur Konfizeit.

Ich spüre inzwischen, dass dieser Blick aufs Kreuz ganz entscheidend ist. Er verändert mich, berührt mich, erreicht mein Herz, weil ich dabei endlich nicht auf mich selbst sehe, sondern auf den allmächtigen Gott, unseren liebenden Vater.

Das ist ein Blick, der verändert und fordert, weil statt Leistung, Ruhm, Ehre, Erfolg, Geld, Macht, und Recht plötzlich Liebe, Empathie, Verzicht, Teilhabe und Mittun möglich und wichtig werden. All das, was uns im Leben geschieht und so schwer wiegt, erlebt Jesus selbst, nicht nur am Kreuz und will mit uns überwinden.

Was passiert, wenn wir aufs Kreuz schauen und das Kreuz aushalten? Wer an ihn glaubt, weil er schaut, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet. Das ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist. Das passiert alles schon jetzt, nicht erst in der Zukunft. Also, dem Barmherzigen sei Dank, kein zukünftiges Gericht. Kein primitives Rache-Gericht, kein „Tod den Feinden“. Durchaus aber langwierige Gerichtsverhandlungen, um Menschen Recht zu verschaffen. Und schwierige Koalitionsverhandlungen, die Menschlichkeit eröffnen. Dabei gibt es nur wenige Momente, in dem wir sicher sein können, auf der Seite der Guten zu stehen. Ich verstehe das Gericht so: Alles wird aufgedeckt und verwandelt! Zurechtgerückt.

Das Licht leuchtet alle Ecken aus, alles wird sichtbar, nichts kann mehr versteckt werden. Dann merken wir, dass wir die Finsternis lieben, weil wir Menschen sind. Aber wir können und dürfen uns erleuchten lassen. Gerade dadurch, dass alles aufgedeckt wird, dass unser Menschsein offensichtlich wird, werden wir gerettet! Wir sehen mit Gekreuzigten das Licht! Uns wird klar, wem wir vertrauen können und dass wir zum Handeln berufen sind. Wir sehen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wir spüren, dass Gott uns liebt. Wir erleben Befreiung, weil Christus uns aus der Finsternis ins Licht stellt. Er gibt sich hin und wir haben lebenslang eine neue Chance, die wir uns nicht verdienen können, die wir uns immer wieder schenken lassen dürfen. Das hat Folgen: Wer sich bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, tritt ins Licht. Diese Wahrheit heißt Christus. Seine, also auch unsere Taten sollen bekannt werden, weil Gott selbst unser Tun bestimmt. Im Licht Jesu Christi ist Gott mit uns, in allem was wir tun, ja er handelt sichtbar, spürbar durch uns. Was für ein wunderbares Versprechen, Halleluja - ihm dem dreieinigen Gott allein sei es gedankt.

Vers aus dem Lied Lord of the Dance: Ich tanzte von neuem, denn das Grab ist leer. Ich bin auferstanden, der Tod siegt niemals mehr. Bei mir ist das Leben, ich bin der Sinn. Ich führe euch tanzend zum Vater hin. …

So sind wir selbst in der Passionszeit zum Tanz befreit. Es ist trotz allem Bedrückendem alles beieinander, was es zum Guten braucht. Gott liebt diese Welt, deshalb hat er seinen geliebten Sohn geschenkt, damit die Welt und wir gerettet werden. Und der Friede Gottes, der höher ist als alles, was wir denken können, bewahrt unsere Herzen und Sinne in Christus, unserem Bruder und Erlöser. Amen

Und so lasst uns aus der Finsternis heraustanzen! Danke, Elke. 


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