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Hier geht es weiter mit Elkes Predigt. Den
ersten Teil habe ich gestern gepostet, also einfach hochscrollen…
Ja, wir dürfen aufschauen zum Gekreuzigten und
sind gerettet. Das heißt vor allem: den Gekreuzigten aushalten. Leiden und Tod
aushalten. Nicht davonlaufen. Und gleichzeitig: darauf vertrauen, dass Gott aus
Liebe zur Welt seinen einzigen Sohn gegeben hat.
Er hat es zugelassen. Es ist sein Weg – durchaus
schwere eine Sicht der Dinge, nicht nur zur Konfizeit.
Ich spüre inzwischen, dass dieser Blick aufs
Kreuz ganz entscheidend ist. Er verändert mich, berührt mich, erreicht mein
Herz, weil ich dabei endlich nicht auf mich selbst sehe, sondern auf den
allmächtigen Gott, unseren liebenden Vater.
Das ist ein Blick, der verändert und fordert,
weil statt Leistung, Ruhm, Ehre, Erfolg, Geld, Macht, und Recht plötzlich
Liebe, Empathie, Verzicht, Teilhabe und Mittun möglich und wichtig werden. All
das, was uns im Leben geschieht und so schwer wiegt, erlebt Jesus selbst, nicht
nur am Kreuz und will mit uns überwinden.
Was passiert, wenn wir aufs Kreuz schauen und
das Kreuz aushalten? Wer an ihn glaubt, weil er schaut, der wird nicht
gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet. Das ist das Gericht,
dass das Licht in die Welt gekommen ist. Das passiert alles schon jetzt, nicht erst
in der Zukunft. Also, dem Barmherzigen sei Dank, kein zukünftiges Gericht. Kein
primitives Rache-Gericht, kein „Tod den Feinden“. Durchaus aber langwierige
Gerichtsverhandlungen, um Menschen Recht zu verschaffen. Und schwierige Koalitionsverhandlungen,
die Menschlichkeit eröffnen. Dabei gibt es nur wenige Momente, in dem wir
sicher sein können, auf der Seite der Guten zu stehen. Ich verstehe das Gericht
so: Alles wird aufgedeckt und verwandelt! Zurechtgerückt.
Das Licht leuchtet alle Ecken aus, alles wird
sichtbar, nichts kann mehr versteckt werden. Dann merken wir, dass wir die
Finsternis lieben, weil wir Menschen sind. Aber wir können und dürfen uns
erleuchten lassen. Gerade dadurch, dass alles aufgedeckt wird, dass unser
Menschsein offensichtlich wird, werden wir gerettet! Wir sehen mit Gekreuzigten
das Licht! Uns wird klar, wem wir vertrauen können und dass wir zum Handeln
berufen sind. Wir sehen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wir spüren, dass
Gott uns liebt. Wir erleben Befreiung, weil Christus uns aus der Finsternis ins
Licht stellt. Er gibt sich hin und wir haben lebenslang eine neue Chance, die
wir uns nicht verdienen können, die wir uns immer wieder schenken lassen dürfen.
Das hat Folgen: Wer sich bei dem, was er tut, nach der Wahrheit richtet, tritt
ins Licht. Diese Wahrheit heißt Christus. Seine, also auch unsere Taten sollen
bekannt werden, weil Gott selbst unser Tun bestimmt. Im Licht Jesu Christi ist Gott
mit uns, in allem was wir tun, ja er handelt sichtbar, spürbar durch uns. Was
für ein wunderbares Versprechen, Halleluja - ihm dem dreieinigen Gott allein
sei es gedankt.
Vers aus dem Lied Lord of the Dance: Ich
tanzte von neuem, denn das Grab ist leer. Ich bin auferstanden, der Tod siegt
niemals mehr. Bei mir ist das Leben, ich bin der Sinn. Ich führe euch tanzend
zum Vater hin. …
So sind wir selbst in der Passionszeit zum
Tanz befreit. Es ist trotz allem Bedrückendem alles beieinander, was es zum
Guten braucht. Gott liebt diese Welt, deshalb hat er seinen geliebten Sohn
geschenkt, damit die Welt und wir gerettet werden. Und der Friede Gottes, der
höher ist als alles, was wir denken können, bewahrt unsere Herzen und Sinne in
Christus, unserem Bruder und Erlöser. Amen
Und so
lasst uns aus der Finsternis heraustanzen! Danke, Elke.
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