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Elke hat mir wieder eine Predigt für den Blog geschickt, die also auch gerne wieder hier einstelle. Heute die erste Hälfte morgen die zweite, bevor es dann in der kommenden Woche wieder weitergeht mit dem Vorstellen der kommenden Veranstaltungen der Bibeldialoge.
Liebe Gemeinde, der Menschensohn, der Erlöser,
der Heiland, der Bruder, der Freund, der Meister…
Viele Namen fallen mir ein für den, der unser
Leben rettet: Jesus Christus, zunächst vom Himmel, vom Vater herabgekommen und
nach Tod und Auferstehung wieder hinaufgestiegen zum Vater zurück. So hören wir
es vom Evangelisten Johannes. Dieses Geschehen, absolut bedeutet, für jeden,
der Christus folgt. Das bedenken wir besonders in der Passionszeit. Denn hier
ist alles beieinander, was nötig ist – damit sich alles zum Guten wendet: Gott
liebt die Welt! Er gab seinen Sohn, damit die Welt gerettet werde.
Zu meiner Konfizeit erlebte ich Passionszeit eher
dunkel und belastend: ein zusätzlicher Abendgottesdienst jede Woche mit
unzugänglichen Liedern, grausamen Schilderungen von Jesu Leidenszeit, Abendmahl
mit Beichte, verbunden mit der erschreckenden Vorstellung, dass ich für Jesu
Tod am Kreuz verantwortlich bin. Ich verstand die Botschaft des Johannes nicht:
Wer an ihn, Jesus Christus, glaubt, wird nicht gerichtet. Menschen lieben die
Finsternis, aber Jesus ist als Licht in die Welt gekommen, das die Finsternis
besiegt. Ich sehnte Ostern herbei, mit jubelnden Liedern und dem Posaunenchor
zum befreienden fröhlichen Fest. Endlich Licht am Horizont und Frühlingsduft.
Lord oft he Dance! Ein Lied mit dem Refrain: Dance, then wherever
you may be… Tanzt! Tanzt! Ich führe euch zum Tanz. I am be the Lord of the Dance, said HE. … Ich bin der Meister, ich trag den Kranz, And I`ll lead you all
whereever you may be … bis die ganze Welt sich dreht in meinem Glanz. And I`ll lead you all in the dance, said HE. … Tanzt mir nach, ich lehr euch den Lebenstanz.
Eine Art WELTRETTUNGSPROGRAMM, das wirkt, zu
allen Zeiten? Höchste Zeit, dass es wirkt! Wo bist du, Gott? Das frage ich in
den Stunden, wenn Ängste mich erfüllen, wenn Kummer mich plagt, wenn
Entscheidungen gegen mich fallen, wenn mir Ungerechtigkeit widerfährt, wenn ich
Lieblosigkeit erfahre, wenn ich mich nicht verstanden weiß, wenn ich einen
lieben Menschen verliere,… und ganz besonders, wenn die momentane Weltlage
spätestens am Abend um 20 Uhr auch in mein Wohnzimmer rollt.
Christus, wann und wo wirkst du, funktionierst
du, wo ist dein Licht? Ich höre von Krieg, Aufrüstung, Gewalt und Terror – die
Liste ist menschlich lang, hier ist doch Finsternis. Kommt endlich das Gericht und
macht brutalen Kriegsverbrechern den Prozess und belebt ausgelieferte Opfer? Wo
ist die Liebe? Hat dein WELRRETTUNGSPROGRAMM 2000 Jahre später immer noch nicht
funktioniert?
Eine weitere Strophe des Liedes: Ich tanzte
im Himmel, als die Welt begann, mit Sonne und Mond und der Schöpfungstanz fing
an. Ich tanzte voll Liebe in die Welt hinein, in Bethlehem, dort wurde ich ganz
klein. …
Ja, ganz klein fühle ich mich oft genug, klein
und hilflos, und doch spüre ich deutlich: Gott liebt diese Welt. Ich vertraue: Er
gab seinen Sohn damit die Welt gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht
gerichtet.
Menschen lieben die Finsternis, aber Jesus ist als Licht gekommen, das die
Finsternis besiegt.
Wir haben doch alles beieinander für Liebe, für Frieden, für Gerechtigkeit.
Ich tanzte für Heilige und Pharisäer. Doch
tanzten sie nicht, machten mir das Leben schwer. Ich kam zu den Fischern und
traf Simon dort, er drehte sich um, tanzte mit mir fort. Jesus komm heute zu
mir, lad ein mich zum Tanz, ich folge dir. …
Das göttliche Programm zur Weltrettung ist
speziell anders. Wir Menschen legen ja auch Hilfs- und Rettungsprogramme auf, um
Kriege zu beenden, um den Hunger zu besiegen, um die Ungerechtigkeit in den Griff
zu bekommen. Leider immer alles mit Fehlern, weil Menschen Finsternis und sich oft
zu sehr lieben.
Deshalb sind Hilfsprogramme schwierig,
zeitweilig scheinbar unmöglich, wie wir dieser Tage spüren. Die Welt retten,
die Finsternis besiegen und das Licht leuchten lassen, dazu braucht es
entschieden mehr. Nur der allmächtige Gott und sein Sohn beleben die Welt
nachhaltig mit göttlichem Hilfsprogramm. Gleich am Anfang muss der Eine sterben.
Jesus Christus am Kreuz.
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht
hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn
glauben, das ewige Leben haben. Damals rebellierte das Volk Israel gegen Gott. Sie
misstrauten ihm während der Wüstenwanderung und wünschten sich in die unguten
Verhältnisse in Ägypten zurück. Sie fürchten sich und ängstlich erleben sie
ihre Entbehrungen: Viele werden von Giftschlangen gebissen und sterben. Mose fertigt
auf Gottes Auftrag eine Schlange aus Kupfer und macht sie an einer Stange fest.
Und jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht, verspricht
Gott. Von welchen Schlangen lassen wie uns heute beißen? So wie die Schlange am
Pfahl, so wird Jesus für uns am Kreuz hängen. Wie die Israeliten zur kupfernen
Schlange aufsahen und ihr Leben vor dem Tod retten konnten, so haben alle das
ewige Leben, die zum Kreuz, zu dem Gekreuzigten aufschauen und ihm vertrauen.
Ich tanzte am Freitag, doch das Todesholz,
das drückte mich nieder, das Böse tanzte stolz. Der Himmel war finster und mein
Tanz schien aus, dich mein Tanz, der führt aus dem Tod hinaus. …
Ja, wir dürfen aufschauen zum Gekreuzigten und sind gerettet. Das heißt vor
allem: den Gekreuzigten aushalten. Leiden und Tod aushalten. Nicht davonlaufen.
Morgen folgt der zweite Teil der Predigt:
Danke, Elke.
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