30. Juli 2025

Eine Predigt aus Lemgo (Teil 3) Geschenktes Himmelreich zum Weitergeben

*** If you wish to read this post in English, please let me know: hahn@eaberlin.de

Schon letzte Woche hat mir Elke aus Lemgo wieder eine Predigt geschickt, die ich gerne im Blog teilen will. Elke ist Prädikantin in Lemgo und hat viele Jahre an unseren Bibeldialogen teilgenommen.

Hier der dritte Teil der Predigt zu Matthäus 9, 35 –37 und 10, 1 -13a. Die Teile 1 und 2 habe ich gestern und Vorgestern hier gepostet.

Christus ermutigt: ›Das Himmelreich kommt jetzt den Menschen nahe!‹ Als Geschenk habt ihr alles bekommen – als Geschenk sollt ihr es weitergeben! Das geschieht eben auch in solchen Begegnungen. Meine Aufgabe ist bestimmt nicht, Krankheit zu heilen und böse Geister auszutreiben, wohl aber offen und einladend durch mein Leben zu gehen und sensibel für meine Mitmenschen zu sein. Bin ich dann, vielleicht näher als mir lieb ist, dran, totgeglaubtes zu wecken? Und wieder spüre ich nachdenklich Christi Ruf. Ja, meine Nachfolge beinhaltet Leidenden, Armen, Einsamen und Suchenden in meinem Rahmen und Möglichkeiten zu helfen bzw. ein Ohr zu schenken. Dazu braucht es weder Geld noch Handwerkszeug, weil Gottes Geist selbst mein Begleiter ist. Er sorgt liebevoll auch für unser gutes, manchmal überraschendes Miteinander - Geschenktes Himmelreich auf ganzer Länge. Nein, ich kann und will mich Christus und der Vollmacht nicht entziehen.

Die Weltpolitik und auch unsere Sprachunfähigkeit bereiten mir zunehmend Sorge. Unzählige Menschen auf der Flucht, Kriegsdrohnen und Bomben ausgesetzt, Hunger leidend, von Umweltschäden bedroht. Verantwortliche oder Regierende scheinbar wenig bereit zu helfen oder gar zu teilen. Möglicherweise ist auch mein Umdenken gefragt. Christus fordert uns auf, mutig, unkonventionell und ohne Sorge unterwegs zu sein. Wenn ihr unterwegs seid, sucht jemanden, der es wert ist, euch aufzunehmen. Bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. Wenn ihr euch begegnet, wünscht Frieden. Wenn sie es wert sind, wird dieser Frieden im Miteinander einkehren.

So bittet Christus zum Schluss unseres Bibeltextes. Das bedeutet heute, begegne dem so anderen auch verbal in friedlicher Absicht und geh mit Gottvertrauen dahin, wo es fremd oder tief ist. Menschen, die es wert sind, begegnen mir überall. Abraham und Jesu Jünger vertrauten den neuen Wegen. Mein Herz träumt vom Mut, auch in Zeiten knapper werdenden Kassen der Kirche, neue und ungewohnte Wege zu gehen. Gott wird bestimmt das Zukünftige segnen. Übervolle Netze der Jünger waren der Anfang unzähliger wunderbarer Erfahrungen. Klar, Altes zu verlassen, schmerzt, verspricht aber durchaus neue Chancen. Tradition leuchtet nicht nur im Vergangenen. Das neue Zukünftige dürfen wir gelassen in den Blick nehmen, sowohl bei Kirchens wie in der Welt. Und setzen wir uns kein Salzsäulendenkmal, indem wir immerzu weinend und jammernd zurückschauen, wie Lots Frau. Nein, lass uns in deinem Namen Herr, die nötigen Schritte tun. Und der Friede, der höher ist, als alles, was wir verstehen, bewahre unseren Sinn und unser Herz in unseren Bruder und Befreier Jesus Christus. Amen.

Danke, Elke!

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